1925 – Die verwitwete Marie Wernicke heiratet ihren Angestellten, den Konditormeister Franz Lampe. Damit durchkreuzt sie unwissentlich die Pläne des windigen Bruno Matschinski, der eine gute Partie gewittert hatte. Matschinski, der mit Servierin Dolly angebändelt hat, gibt so schnell nicht auf, das Café in seinen Besitz zu bringen.
1927/28 – Durch die Inflation gerät das Café Wernicke weiter in wirtschaftliche Schieflage. Heimlich kauft Bruno Matschinski alle Verbindlichkeiten auf und wird neuer Chef des Caféhauses. Der Student Hager, Mitglied im völkischen Bund Jungdeutschland, macht Dolly den Hof. Der eifersüchtige Matschinski gibt Dollys Drängen nach, das Ehepaar Lampe als Angestellte zu behalten.
1929 – Matschinski will die Behandlungskosten für Dollys sterbenskranke Mutter übernehmen, als er infolge des New Yorker Börsenkrachs sein Vermögen verliert. Die Zukunft des Cafés bleibt ungewiss.
1930 – Matschinski beabsichtigt, die Geschäftsräume an einen Kinobetreiber zu verkaufen. Daraus eröffnet sich unvermittelt eine neue Perspektive: der Einstieg in die Filmproduktion. Die Schauspielerin Sylvia Holm warnt Matschinski jedoch, er solle hinters Licht geführt werden. Auch Fräulein Gruner ist besorgt, zieht Erkundigungen ein und bewahrt ihn gemeinsam mit Dolly vor der nächsten Pleite. Die Caféhausgemeinschaft hat ihre erste Bewährungsprobe bestanden.
1931 – Die Stammtischrunde will verhindern, dass das Café an eine Brauerei verkauft wird. Aber das Bankhaus von Blumenaus Onkel geht im Zuge der deutschen Bankenkrise in die Knie. Fritzenstein bringt schließlich die nötigen 35.000 Mark durch einen Wettgewinn in Hoppegarten und die Hilfe seiner neuen Herzdame auf. Lampes können ihren Betrieb zurückkaufen. Matschinski investiert das frische Geld umgehend in eine Fahnenfabrikation, die sich vor allem auf Heimarbeiterinnen stützt. Hager ist mittlerweile Mitglied der SA und hetzt gegen das „Juden-Café“ Wernicke.
1932 – Die wirtschaftliche Lage ist ziemlich desolat und deshalb arbeitet Konditormeister Lampe nachts in einer Brotfabrik. Da er sich für den Nationalsozialismus nicht begeistern kann, gerät er mit Arbeitskollegen in Streit. Bald darauf ereignet sich in der Fabrik ein Unfall, dem er zum Opfer fällt, und er muss die Arbeit aufgeben.
1933 – Das Hausverbot gegenüber den Nationalsozialisten kann nicht mehr aufrechterhalten werden. Inzwischen hat Matschinski als Mitglied der NSDAP eine kleine Karriere gemacht und hilft den Lampes, ihr Café zu behalten. Parallel dazu plant er aber auch, durch Intrigen wieder in dessen Besitz zu kommen.
1934 – Frau Ellmau bewirbt sich als Servierfräulein im Café Wernicke. Als ihr Ehemann, ein Sozialdemokrat, aus der Haft entlassen wird, muss er feststellen, dass sein Sohn begeistert in die Hitlerjugend eingetreten ist.
1935 – Das Verhältnis zwischen der Journalistin Ingeborg Gruners zum Maler Bernhard Blumenau gerät an seine Grenzen, da Blumenau jüdischen Glaubens ist und die beiden damit gegen die Rassegesetze verstoßen. Als Fritzenstein seiner politischen Witze wegen in Schutzhaft kommt, steht das Café Wernicke wiederum vor der Schließung.
1936 – In Berlin finden die Olympischen Spiele statt. Blumenaus Verwandte kommen aus den Vereinigten Staaten zu Besuch, bekommen aber keine Eintrittskarten. Man bewundert die Wettkämpfe mittels modernen Fernsehgeräten und kann dem Regime dabei auch Positives abgewinnen. Als die Verwandten ihren restlichen Urlaub in Italien verbringen wollen, laden sie dazu Blumenau ein. Als Jude wird ihm allerdings die Ausreise nicht gestattet.
1938 – Im Café Wernicke wird mit Swing zum Tanz-Tee aufgespielt. Das Ehepaar Lampe gerät wiederum in große Schwierigkeiten. Außerdem wird bekannt, dass ihr Stammgast Blumenau – unterstützt von Freunden – heimlich das Land verlassen hat.
1940 – Als sich der Hitlerjunge Elmau zur Waffen-SS meldet, benötigt er einen Nachweis seiner arischen Herkunft. Diesen kann er nicht erbringen und begeht enttäuscht von sich und seiner Familie Selbstmord.
1943 – Familie Müller verliert durch die Bombardierung ihre Wohnung und wird der Wohnung von Familie Ellmau zugewiesen. Annegret Müller lernt Sturmbannführer Hager kennen und lädt ihn zu sich nach Hause ein. Herr Ellmau ist entsetzt, macht er doch diesen für den Selbstmord seines Sohnes verantwortlich.
1944 – Das Café Wernicke ist weiterhin geöffnet; die Gäste rekrutieren sich aus Soldaten und Verwundeten. Konditormeister Lampe wird dem Volkssturm zugeteilt; durch einen Unfall kann er seinen Dienst aber nicht antreten.
1945 – Die Stadtkommandantur errichtet eine Volksgaststätte und rettet dadurch indirekt das Café Wernicke. Der Betrieb der Gaststätte kann nur durch Hamsterfahrten ins Umland und durch heimliche Geschäfte auf dem Schwarzmarkt aufrechterhalten werden.
1948 – Durch Errichtung der Berliner Luftbrücke kann auch der Schwarzmarkthandel im Café Wernicke florieren. Matschinski kommt aus der Kriegsgefangenschaft und beginnt sich ebenfalls am Schwarzmarkt zu beteiligen. Na
1949 – Die Auswirkungen des Krieges sind auch vier Jahre nach dessen Ende noch immer zu spüren. Ein Blindgänger in dem Nachbarsgebäude führt zu einer Räumung des Cafés und aller Bewohner. Herr Ellmau glaubt außerdem den ehemaligen SS-Sturmbannführer in einem Vorort Berlins wiederzuerkennen. Als er diesen stellen will, muss er jedoch feststellen, dass er sich geirrt hatte.
1952 – Das Café Wernicke soll expandieren; der Konditormeister will einem Geschäftspartner zu neuem Geld verhelfen. Dieser versucht, ein modernes Tanz-Café zu gründen, der konservative Lampe will bei seinem Café bleiben. Durch die beginnende „Fresswelle“ ist die Zukunft des Café Wernicke gesichert.