Das Frühjahr ist die beste Zeit, um in Andalusien zu wandern. Die Sträucher blühen, die Wälder und Weiden sind grün und die Temperaturen angenehm. Ein Fernwanderweg verbindet die sogenannten weißen Dörfer, denen einst die Mauren, die muslimischen Eroberer aus dem nahen Afrika, ihr Gesicht gaben.
Die Wanderung beginnt in Tarifa, der südlichsten Stadt des europäischen Festlandes. In einem Haus am Wegesrand holt Bradley Mayhew seinen Wanderkameraden ab, den Gewerkschafter und Umweltschützer Quico Rebolledo.
Die erste Hälfte der Wanderung verläuft durch die Alcornocales, benannt nach der Korkeiche und eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete am Mittelmeer. Nach wie vor ist Kork eine wichtige Einkommensquelle. Bradley und Quico treffen einen jungen Korkfabrikanten bei der Arbeit. Dort, wo die Alcornocales bergiger werden, begegnen die beiden Wanderer einer Kräuterfrau, die altes Wissen über die essbaren Pflanzen der Region bewahrt und in ihrer Finca wilden Lavendel zu Heilzwecken destilliert.
Die zweite Hälfte des Weges führt in die Sierra de Grazalema. Die Karstlandschaft ist für ihre Pinsapo-Tannen bekannt, die die letzte Eiszeit überstanden haben. Im Dorfn Grazalema kommen die Wanderer an einer Fabrik vorbei, in der Decken aus der Wolle des Merino-Schafs wie vor 200 Jahren gewoben und gewalkt werden.
Höhepunkt der Wanderung ist Ronda, eine spektakulär auf Felsen thronende Stadt. Bradley ist am Palmsonntag da. Die Prozessionen der Semana Santa, der Karwoche, beginnen. Über eine Tonne wiegen die Throne der Christus- und Marienfiguren, die von Büßern durch die Stadt getragen werden.