Nach dem Rücktitt von Ministerpräsident Mario Monti müssen die Italiener am 24. und 25. Februar ein neues Parlament bestimmen. Das Land steht vor einer Schicksalswahl. Die drittgrößte Volkswirtschaft Europas braucht eine handlungs-fähige Regierung, mit oder ohne Berlusconi. Die Wirtschaft atmet zwar auf, weil die Finanzmärkte sich erstmal beruhigt haben. Aber im Land sind die Probleme weiter ungelöst. An den notwendigen Wirtschaftsreformen hat sich Ministerpräsi-dent Monti in seiner einjährigen Amtszeit die Zähne ausgebissen. Das neue An-tikorruptionsgesetz ist ein Papiertiger, die Arbeitsmarktreform ist am Anfang stecken geblieben. Pläne, den aufgeblähten Staatsapparat zu beschneiden und unsinnige Subventionen abzubauen, verschwanden wieder in der Schublade. Nach sechs Quartalen Rezession ist kein Konjunkturaufschwung in Sicht. Die Wirtschaft schrumpft und damit das Einkommen von Unternehmen und Bürgern. Der Staat spart nicht, sondern nimmt nur mehr Steuern ein. Italien hat heute eine der höchsten Steuerquoten Europas. Die Arbeitslosenquote ist zweistellig, jeder dritte junge Italiener ist ohne Job. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ ist unterwegs im Krisenland Italien. (Text: 3sat)