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Bauer sucht Einkommen

„Das mit den Subventionen für die Bauern ist so ein bisschen Macht der Gewohnheit. Wenn man für jeden Kilometer, den man mit dem Auto fährt, zehn Cent bekäme, dann würde man sich auch daran gewöhnen. Und natürlich könnten es Bauern auch ohne Subventionen schaffen.“ Mit dieser Meinung ist Biobauer Bernhard Probst unter Landwirten eine große Ausnahme. Der 35-Jährige weiß, dass er sich damit in seiner Branche nicht gerade beliebt macht, ist aber überzeugt, dass sich jeder Bauer etwas einfallen lassen muss. So wie jeder andere Unternehmer auch. Wer als Landwirt nur nach Subventionen ruft, der mache etwas falsch. Das Beispiel Neuseeland würde doch zeigen, dass es auch ohne geht. Dort wurden vor über 20 Jahren alle Beihilfen für die Bauern abgeschafft – und trotzdem ist das Land als Exporteur von Agrarprodukten sehr erfolgreich. In Europa hingegen werden jedes Jahr fast 60 Milliarden Euro Subventionen an die Bauern verteilt – der größte Einzelposten im EU-Haushalt. Viel zu viel sei das in Zeiten von Euro- und Schuldenkrise, sagen die Kritiker, zu denen auch Stephan von Cramon gehört. Der Professor für Agrarökonomie an der Universität Göttingen betont, dass allein die Getreidepreise in den letzten Jahren so hoch waren, dass viele Bauern gut verdient hätten. Beim Deutschen Bauernverband will man davon nichts hören. Für den Verband, in dem 90 Prozent aller deutschen Bauern Mitglied sind, stehen die Subventionen nicht zur Diskussion. Auch nicht in der Eurokrise. Und die Kontakte nach Brüssel sind gut. Dort verhandelt man gerade die Agrarpolitik bis 2020, und es sieht alles danach aus, als würden auch weiterhin 60 Milliarden Euro pro Jahr in Europas Landwirtschaft fließen. (Text: 3sat)

Deutsch
  • Originally Aired September 21, 2012
  • Runtime 30 minutes
  • Network 3sat
  • Created March 26, 2014 by
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  • Modified March 26, 2014 by
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