Eine Billion ist eine Zahl mit zwölf Nullen. So hoch ist der Kredit, den die Europäische Zentralbank (EZB) zuletzt gewährte, um den Euro zu retten. „Dicke Bertha“ nennt die EZB diesen Mega-Deal in Anlehnung an eine deutsche Riesenkanone aus dem Ersten Weltkrieg. Heißt das etwa, die Eurorettung ist zu einem reinen Zahlenkrieg verkommen? Seit Ausbruch der Finanzkrise ist das Spiel der Zahlen aus den Fugen geraten, das Währungssystem hat keine Ordnung mehr. Anleger flüchten aus dem Euro und investieren zum Beispiel in die norwegische Krone, den Singapur-Dollar, Schweizer Franken und sogar in den Yen. Damit manipulieren sie die Wechselkurse und bringen die Wirtschaft dieser Länder in Turbulenzen. Gleichzeitig ist um die Weltleitwährung ein Kampf entbrannt, denn wer die Leitwährung stellt, bestimmt die Weltwirtschaft. Jahrelang war der Euro dem Dollar dicht auf den Fersen, jetzt wollen die Chinesen ihre Währung Yuan zur internationalen Leitwährung aufbauen und den Amerikanern damit Paroli bieten. (Text: 3sat)