Das Erdbeben im März 2011, der dadurch ausgelöste Tsunami und infolge auch die anhaltende Atomkatastrophe von Fukushima haben die einst stolze Industrienation Japan im Kern erschüttert. Auch ein Jahr nach der Katastrophe sind die Schäden nur oberflächlich behoben. Von 100 zerstörten Fischerbooten ist bestenfalls eine Handvoll ersetzt worden, überschwemmte Landwirtschaftsflächen sind weiter ungenutzt. Der Wiederaufbau wird wohl noch ein Jahrzehnt dauern. Auch finanziell ist die Katastrophe eine gigantische Herausforderung. Weltweit ist kein anderes Land so verschuldet wie Japan. Der Schuldenberg hat sich auf fast zehn Billionen Euro aufgetürmt. Doch mit Wirtschaftsreformen tut sich das Land schwer, denn die japanische Gesellschaft ist nach wie vor eine sehr statische, geschlossene. Und eine schrumpfende. Immer mehr junge Leute wollen nicht mehr heiraten und verzichten auf Kinder. Fatal für die ohnehin schon überalterte japanische Gesellschaft. Bei einigen Unternehmen hat die Krise jedoch verkrustete Strukturen aufgebrochen. Japans Unternehmen entdecken neue Geschäftszweige und mussten nach der Atomkatastrophe lernen, mit weniger Strom auszukommen. (Text: 3Sat)