Die neue Glücksformel heißt „5 aus 50“: Ab März 2012 gibt es für Deutschland, Dänemark, Italien, Slowenien und die Niederlande gemeinsame Lottozahlen. Ein Minimum-Jackpot von zehn Millionen Euro soll neue Spieler anlocken. Das zusätzliche Angebot zeigt: Europas Glücksspielmarkt ist im Umbruch. Die EU liberalisiert das Geschäft mit dem Zufall. Die deutschen Bundesländer folgen dem Öffnungstrend nur widerwillig. Bestens haben sie bisher vom staatlichen Glücksspielmonopol hierzulande gelebt. Fast zwei Drittel aller erwachsenen Deutschen haben in zwölf Monaten um Geld gespielt: Sportwetten, Pferderennen, Lotto, Poker. Am Spieltisch, am Automaten oder online. Allein im Sportbereich wird der Umsatz auf fast acht Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Allerdings gelten die meisten Sportwetten als illegal. Noch weitere Schatten fallen auf das vermeintliche Glück: Spielsucht treibt manchen Glücksjäger in den finanziellen Ruin. Und beim internationalen Fußball stehen Schiedsrichter unter Verdacht, Spielergebnisse manipuliert zu haben. Die ganz große Kugel rollt jenseits der deutschen Grenzen: Die Briten gelten als spielverrückte Nation. Auf alles und jeden kann beim Buchmacher spekuliert werden – selbst auf die Zukunft des Euro laufen Wetten. Und seit die krisengeplagten US-Bürger ihr Glück nicht mehr so sehr in Las Vegas und Atlantic City suchen wie früher, setzen die Casino-Metropolen alles auf die Wettlust der Besuchermassen aus Russland und China. (Text: 3Sat)