Die PEGIDA-Bewegung zieht Tausende von unzufriedenen Bürgerinnen und Bürgern an. Sie sehen sich nicht mehr angemessen in der Politik repräsentiert. Woher kommt die Abwehr alles Fremden, die Angst vor Heimatverlust? Die Konservativen geben auf den Straßen Dresdens den Ton an. Richard David Precht diskutiert mit Christoph Schwennicke, dem Chefredakteur des Politmagazins "Cicero", das Phänomen des Konservatismus. Wo steht er heute? Zwischen Heimatliebe und Fremdenhass? Tatsächlich warnen Soziologen schon seit Jahren davor, dass sich gerade in Ostdeutschland die Mittelschicht abgehängt fühlt. Von den Medien verhöhnt und von der Politik nicht ernst genommen, beklagt man den Verfall der Kultur des christlichen Abendlandes. Und auch wenn das Beispiel Dresden anderswo nicht so recht Schule machen will, so zeigen Ergebnisse großer Umfragen, dass auch im Rest unseres Landes einzelne Befürchtungen der PEGIDA-Demonstranten durchaus mehrheitlich geteilt werden. Warum aber zeigt sich der Unmut deutscher Bürger heute vor allem in einer massiv konservativen Abwehrhaltung? Den Verlust welcher schwarz-rot-goldenen Werte fürchtet man hier eigentlich? Warum kulminiert diese Angst ausgerechnet in einer Islamophobie, obwohl man in Dresden doch kaum direkte Erfahrungen mit Muslimen machen kann? Müssten es Konservative nicht eigentlich schätzen, dass gläubige Muslime so konservativ und werteorientiert wie sie selbst sind? Warum dann dieser blinde Hass gegen alles Fremde? Woher dieser plötzliche Abschottungspatriotismus und die bittere Abrechnung mit der Multi-Kulti-Politik der letzten Jahre? Der Verdacht kommt auf, dass das zurzeit so viel beschworene Abendland nicht nur vom Terrorismus bedroht wird, sondern auch in einer hausgemachten Wertekrise steckt. Haben die Konservativen in der Gegenwart überhaupt noch einen legitimen Ort? Ist der Konservativismus in unserer modernen globalisierten Lebenswelt nicht längst heimatlos geworden? Selbst in der CDU sind die
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Christoph Schwennicke | Guest Star |