Sex ist die grundlegendste Form der Kommunikation und ein menschliches Grundbedürfnis. Wir brauchen sie, um das Gefühl zu haben, so angenommen zu werden, wie wir sind. Ist die Paarkommunikation gestört, funktioniert auch meist die sexuelle Kommunikation nicht mehr. "Guter Sex ist, wenn wir den anderen und uns selbst spüren und wahrnehmen, also ein echter Kontakt entsteht zum anderen und zum eigenen Körper", beschreibt Ann-Marlene Henning die sexuelle Kommunikation zwischen zwei Menschen. Monika ist 67, Axel 39 Jahre alt. Trotz mancher Vorurteile bezüglich ihres Altersunterschieds sind sie seit zwölf Jahren zusammen und seit zwei Jahren verheiratet. Monika möchte jedoch nur selten Sex mit Axel, weil sie sich fast täglich streiten. Und das möchten beide unbedingt ändern. Streiten eigentlich nur unglückliche Paare? "Nein", sagt Ann-Marlene Henning, "ob Konflikte die Liebe zerstören oder stärken, hängt immer davon ab, wie wir uns streiten." Das bedeutet für Monika und Axel, alte Gesprächsmuster zu durchbrechen und so auch wieder ein glücklicheres Sexleben zu haben. Ann-Marlene Henning begibt sich außerdem auf eine Reise durch Deutschland und diskutiert bei einem Friseurtermin, mit Taxifahrern, mit Menschen im Kegelclub und im Fitness-Studio, was gute sexuelle Kommunikation ausmacht. "Es geht nicht um das einfache Zusammenbringen der Geschlechtsorgane, sondern um Gesamtkörperkommunkation. Wenn echter Kontakt entsteht, werden zusätzliche Glücks- und Bindungshormone ausgeschüttet und Stress wird gedämpft. Dann sagt man sich als Paar auch am nächsten Tag liebevoller 'Guten Morgen'", sagt Ann-Marlene Henning.