Auf einem Berg nahe Mekka, so erzählt es die Überlieferung, empfing der arabische Kaufmann Mohammed im Jahr 610 n. Chr. die Botschaft Gottes. Der Erzengel Gabriel offenbarte ihm den Willen Allahs: den Koran. Mit der neuen Lehre, dem Glauben an den einen und einzigen Gott, einte Mohammed binnen weniger Jahre die Völker der Arabischen Halbinsel – und legte so den Grundstein für eine Weltreligion. Die dreiteilige Dokumentation „Das Morgenland“ erzählt vom Aufstieg des Islam, seinem Einfluss auf Europa und den blutigen Konflikten, die Muslime untereinander sowie mit Christen ausfochten. Die Filme entstanden an Originalschauplätzen in neun islamischen Ländern. Mithilfe moderner Computertechnik lassen die Macher unter anderem das Bagdad des 9. Jahrhunderts wiederauferstehen und zeigen eindrucksvoll, wie in der damaligen Metropole die islamische Kultur erblühte. Errungenschaften wie die arabischen Zahlen, neue medizinische Erkenntnisse und das Papier gelangten später auch nach Europa – und beförderten so die Zeitenwende der Renaissance. Wie sehr sich später aber das Verhältnis zwischen Orient und Okzident verkehrte, wie Europas Großmächte die arabische Welt dominierten und so den Fanatismus mancher Muslime befeuerten, auch das erklärt diese bemerkenswerte Dokumentation, die uns in 135 Minuten 1400 Jahre islamischer Geschichte nahebringt.