Nach mehrjähriger Sanierung erstrahlt die Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden in neuem Glanz. Hier hängen Raffaels „Sixtinische Madonna“, Werke von Rubens, Rembrandt und Vermeer. Zum „Museums-Check“ begrüßt Markus Brock den Schriftsteller Ingo Schulze. Geboren in Dresden, kennt Ingo Schulze die Gemäldegalerie gut. Welche Inspirationen der bekennende Kunstliebhaber in Museen für seine Bücher findet, verrät er Markus Brock beim Rundgang. Begonnen hat Ingo Schulze seine Karriere als Dramaturg und Journalist. Nach der Wende ließ er sich in Berlin als freier Autor nieder. Gleich sein Debütroman „Simple Storys“ (1998) über das wiedervereinigte Deutschland wurde ein Bestseller. Heute ist er einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller. In den prunkvollen Ausstellungsräumen erwarten Ingo Schulze und Markus Brock zahlreiche Ikonen der Kunstgeschichte: etwa Rubens’ „Leda mit dem Schwan“, Giorgiones „Schlummernde Venus“ und Liotards „Schokoladenmädchen“. Insgesamt rund 3800 Werke umfasst die herausragende Sammlung, deren Anfänge bis in die Kunstkammer der sächsischen Kurfürsten im 16. Jahrhundert zurückreichen. Öffentlich präsentiert wurde sie ab 1747, zunächst im kurfürstlichen Stallgebäude. Goethe schrieb nach seinem Besuch hier begeistert: „Ich trat in dieses Heiligtum, und meine Verwunderung überstieg jeden Begriff, den ich mir gemacht hatte.“ Im 19. Jahrhundert wurde der Architekt Gottfried Semper mit einem eigenen Museumsbau beauftragt. 1855 eröffnete dann die Galerie am Zwinger als damals hochmodernes Museum. Für die Wiedereröffnung im Februar 2020 wurden die Wände mit farbigen Stoffbahnen neu bespannt und die Dauerausstellung komplett neu konzipiert. Sie rückt die Wechselwirkung zwischen Malerei und Plastik stärker in den Fokus. Bronzen und Skulpturen aus Renaissance und Barock werden den Gemälden gegenübergestellt. Ein weiteres Highlight ist die bedeutende Antikensammlung in der großen Osthalle des Museums. (Text: 3sat)