Einst war Lübeck einer der bedeutendsten Handelshäfen Europas. Heute erinnert daran das Europäische Hansemuseum. Markus Brock besucht es mit dem Autor und Journalisten Bastian Sick. Ein moderner Museumsneubau bildet zusammen mit dem mittelalterlichen Burgkloster Lübecks das Museumsareal. Originale Exponate und nachgebaute Szenen wie zwei Koggen, mit denen man damals über die Meere segelte, erzählen vom Wandel der Hanse. Ein Ziel der Ausstellung ist es, zu verdeutlichen, wie komplex das Wirtschaftssystem war und wie der alles Handeln bestimmende Glaube das Leben beeinflusste. Sie zeigt Aufstieg, Blüte und Niedergang des mächtigen Wirtschaftsverbundes des nordeuropäischen und baltischen Raums, in dem sich Kaufleute und später Städte für den See- und Fernhandel zusammenschlossen und so die heutige Globalisierung vorweg nahmen. Man erfährt vom Wagemut der Kaufleute, vom Leben in der Fremde, von abenteuerlichen Überfahrten, Reichtum, Mythen und Legenden. Mit einer interaktiven Eintrittskarte begibt sich der Besucher auf eine Reise durch 600 Jahre Hansegeschichte. In seiner amüsanten Buchreihe „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“, die seit 2004 erscheint, und in der Kolumne „Zwiebelfisch“ auf Spiegel online entlarvt Markus Brocks Gast Sebastian Sick schonungslos den oft allzu lässigen Umgang mit Sprache und Schrift. Weil er das nie mit erhobenem Zeigefinger, sondern stets mit Humor macht, steht er auch als Unterhaltungskünstler „im Auftrag der deutschen Sprache“ auf der Bühne. Der historisch interessierte Lübecker, der heute in Niendorf an der Ostsee lebt, schlendert mit Markus Brock nicht nur durch das Europäische Hansemuseum. Er zeigt dem Moderator auch seine Lieblingsplätze in der alten Hansestadt an der Trave. (Text: 3sat)