Die "Charreria" ist Mexikos Volkssport. Bei einer Art Rodeo stellen die Charros, wie sich die mexikanischen Cowboys nennen, ihr Geschick beim Reiten, mit dem Lasso und im Umgang mit ungezähmten Pferden unter Beweis. Seit den 50er Jahren haben Frauen ihre eigene Disziplin: die "Escaramuza". Für die Teilnehmerinnen bedeutet sie auch immer eine Verhandlung der Rolle der Frau. „Escaramuza“ – was übersetzt so viel wie Geplänkel oder Scharmützel bedeutet, ist in Mexiko eine eigene Reitsportart, die ausschließlich von Frauen ausgeübt wird. Als Pendant zur männlich dominierten „Charreria“, dem mexikanischen Volkssport, vollführen bei der „Escaramuza“ acht Reiterinnen in prächtigen, traditionellen Kleidern und im Damensattel im Galopp eine Choreografie aus ebenso halsbrecherischen wie eleganten Figuren. Inspiriert ist die „Escaramuza“ von den „Adelitas“, den Soldatinnen, die während der mexikanischen Revolution von 1910 an der Seite der Männer kämpften, um die Diktatur des Machthabers Porfirio Dias zu beenden. Seit 1991 ist „Escaramuza“ offiziell ein Wettkampfsport. Zunächst treten dabei die regionalen Reiterteams der mexikanischen Bundesstaaten gegeneinander an. Es geht um Schnelligkeit, Präzision, Eleganz und das Gesamtbild des Teams. Und darum, das „Escaramuza“-Finale im Spätherbst in Zacathecas zu erreichen. „Las alteñitas“ – die Hochländerinnen – gehören zu den besten „Escaramuza“-Teams Mexikos. Zusammen mit ihrem Trainer José Eduardo Moreno bereiten sie sich auf den letzten Qualifikations-Wettkampf in Queretaro vor, der Voraussetzung für das internationale Turnier in Zacathecas ist. Alle stehen unter Druck, beim Training, bei den direkten Vorbereitungen und während der Wettkämpfe. Bei den Reiterinnen geht es immer auch um Werte und Themen, die im Leben der alten mexikanischen Familien eine Rolle spielen: Stolz, Ansehen und Passion, die Rolle der Frau, die Frage nach Tradition, Moderne und Identität. W