Nur noch etwa 3.000 asiatische Wildesel, auch Kulane genannt, ziehen im riesigen Altyn-Emel-Nationalpark in Kasachstan umher. In freier Wildbahn besiedeln sie noch ein Prozent ihres ursprünglichen Lebensraums. Um dem Aussterben entgegenzuwirken, sollen die Kulane eingefangen und mit dem größten Transporthubschrauber der Welt in die zentralasiatische Torgai-Steppe geflogen werden. Die Umsiedlung von Wildeseln ist ein riskantes Unterfangen. Bei einem Versuch in der Vergangenheit starben alle Tiere. Jetzt will in Kasachstan ein erfahrenes, internationales Team aus Tierärzten und Biologen das Wagnis eingehen und einen Teil der im Altyn-Emel-Nationalpark beheimateten und vom Aussterben bedrohten Kulane in die zentralasiatische Torgai-Steppe umsiedeln – in einem der größten Transporthubschrauber der Welt. Schon das Einfangen ist ein Kraftakt: Logistisch ist es kaum möglich, eine größere Anzahl der extrem scheuen Tiere in kurzer Zeit zu fangen – erst im Oktober, wenn die Nahrung knapp wird, begeben sie sich ins Tal des Flusses Ili. Für einen erfolgreichen Fang muss sich eine Kulanherde von mindestens 40 Tieren nahe des Fangkorrals aufhalten. Nur im Schutz der Dunkelheit können die kasachischen Ranger sie im Scheinwerferlicht ihrer Geländewagen in ein kleines Schutzgehege treiben. Dabei sollten Stuten und Fohlen möglichst nicht getrennt werden. Auch wenige Hengste müssen dabei sein, um eine neue Population aufzubauen. Im Korral werden die Tiere betäubt, ihnen werden Blutproben genommen, ein Gesundheitscheck gemacht, ein Langzeitberuhigungsmittel für den Transport gespritzt und ein Senderhalsband angelegt, um ihre Entwicklung in ihrer neuen Heimat, der Torgai-Steppe, verfolgen zu können. Erst dann kommen die Tiere in ihre Transportbox und das Abenteuer des Fluges steht bevor. Wird die Aktion gelingen, und werden die Tiere die Strapazen gut überstehen? „360° Geo Reportage“ begleitet ein Team aus Tierärzten und Biologen bei dieser einzigartigen