Vor der Küste Costa Ricas liegt die Kinderstube vieler Haiarten. Gleichzeitig wird dort eine intensive Fischerei betrieben. Viele Haie sterben als Beifang oder werden intensiv gejagt, um ihre Flossen nach Asien zu verkaufen. Haie gelten in den Weltmeeren als eine Art Signalfische. Seit mehreren Millionen Jahren säubern sie die Ozeane von alten und kranken Fischen und bewahren so das natürliche Gleichgewicht. Doch diese Ordnung ist ins Wanken geraten, seit gezielt Jagd auf die Tiere gemacht wird. Die vom asiatischen Markt ausgehende Nachfrage nach ihren Flossen hat viele Arten bereits an den Rand der Ausrottung gebracht. Allein Costa Rica exportiert wöchentlich eine Tonne der begehrten Ware, schätzungsweise 4.000 Tiere müssen dafür ihr Leben lassen. Der ehemalige Kapitän William Flores hat sich zum Haischützer gewandelt und versucht, illegale Händler aufzudecken. Die Biologen Ilena Zanella und Andrès Lopez wiederum haben die Naturschutzorganisation Misión Tiburón, zu deutsch „Mission Hai“, gegründet, mit der sie die Routen der Haie erkunden. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, Schutzzonen einzurichten und bestehende Schutzgebiete zu erweitern. Eine dieser Schutzzonen wurde um die Insel Isla del Coco eingerichtet, 500 Kilometer vor der Küste Costa Ricas. Sie gilt als wahres Paradies für Haie. Bereits mehrmals haben die Biologen dort verschiedene Haiarten mit Sendern versehen, um die Wege der Tiere nachverfolgen zu können. Nun wollen die Wissenschaftler zurückkehren, um die Sender auszutauschen und neue Tiere damit zu bestücken.