Ein rund 5.200 Meter hoher Riese thront am Äquator. Der Mount Kenya ist der zweithöchste Berg Afrikas. Ihn umgibt ein dichter, undurchdringlicher Regenwald, in dem auch rund 2.000 Elefanten leben. Die Natur hier ist nahezu unberührt. Doch dieses Paradies ist bedroht, seit Wilderer ihr Unwesen treiben. „360° – Geo Reportage“ beobachtet die Fallensteller und begleitet deren Jäger, die Wildhüter vom Mount Kenya, auf ihren gefährlichen Streifzügen durch den Tropenwald. Bereits in den frühen Morgenstunden ist der feuchte Tropenwald höchst lebendig. In den 50 Meter hohen Baumkronen zetern halbstarke Meerkatzenmännchen. Äste krachen, die von Elefanten zerbrochen werden. Der Wildhüter Simon Gitau und seine Kollegen streifen durch das Dickicht des Bergregenwalds vom Mount Kenya, um Wilderer auf frischer Tat zu ertappen. Zur gleichen Zeit präparieren nicht weit entfernt drei Männer ihre Fallen. Sie haben es auf alles abgesehen, was Beine hat, auch auf die fast ausgestorbene Bongo-Antilope. Simon Gitau gehört zu den leitenden Wildhütern vom Kenya Wildlife Service und hat im Tierschutz seine Berufung gefunden. Vor Jahren war er selbst Wilderer. Deshalb kennt er den Unterschied zwischen demjenigen, der die Wilderei aus Armut und fürs Überleben seiner Familie betreibt, und dem bewaffneten Großwilderer, der es auf das wertvolle Elfenbein abgesehen hat. Doch beide sind für ihn Kriminelle, denn sie bedrohen das Überleben der Tiere Afrikas. Die Wildhüter haben alle eine militärische Ausbildung, denn die Konfrontation mit gewaltbereiten Wilderern kann sehr gefährlich werden. Der Kenya Wildlife Service sorgt nicht nur für den Schutz dieses einzigartigen Naturparadieses, auch die Bergrettung gehört zu den Aufgaben der Organisation. Denn der Mount Kenya ist mit knapp 5.200 Metern nach dem Kilimandscharo der zweithöchste Berg Afrikas und Sehnsuchtsort für Bergsteiger aus aller Welt. Doch für Simon Gitau ist er noch mehr: „Für uns ist der Sitz Gottes