Die Menschen im argentinischen Paraná-Delta sind besorgt. Immer mehr Menschen entdecken das Mündungsdelta des Río Paraná, rund 30 Kilometer nördlich von Buenos Aires gelegen, zum Entspannen oder als Ziel von Wochenendausflügen. Da die bisherigen Liegeplätze für die Touristenboote nicht mehr ausreichen, soll nun ein neuer Hafen angelegt und außerdem ein modernes Einkaufszentrum gebaut werden. Die Alteingesessenen wissen kaum noch, wo sie ihre Boote festmachen sollen. Dabei ist der schwimmende Untersatz überlebenswichtig im Delta. Was woanders das Auto ist, ist hier der Frachtkahn, das Kaufladenboot oder der Mülldampfer. Nur so kommen die Menschen auf den verzweigten, kilometerlangen Wasserstraßen voran, die dem Paraná-Delta auch den Ruf als Venedig Südamerikas eingebracht haben. Kapitän Oskar Bruzzone – genannt Chiqui – lebt seit über 30 Jahren mit seiner Familie im Delta. Hier kennt ihn jeder als zuverlässigen Frachtschiffer. Auch er sieht die Gefahren, die seiner Heimat durch die großen Bauvorhaben drohen. Andererseits profitiert er auch davon, denn die neuen Projekte verschaffen ihm Aufträge. Und so versucht er, die Schäden in Grenzen zu halten und das Delta für seine Bewohner zu retten. Er trifft sich mit dem Bürgermeister der Stadt Tigre, dem Wirtschaftszentrum der Region. Ob er den Politiker überzeugen kann, nicht nur an die zahlungskräftigen Touristen, sondern auch an die Lebensqualität der Deltabewohner zu denken? (Text: arte)