Wir leben in einem reichen Land. Aber das Vermögen ist ungleich verteilt, das Gefühl von Ungerechtigkeit verbreitet. Wer profitiert vom Wohlstand? Und wie wirkt sich die Corona-Krise darauf aus? Schon davor wurde diskutiert, ob die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht. Jetzt fürchten sich noch mehr davor, abzurutschen. „ZDFzeit“ schildert, wie Menschen mit unterschiedlichsten Vermögensverhältnissen mit der neuen Situation umgehen. „Geld hat mich nie interessiert. Ich investiere alles in die Ideen, die ich hier habe.“ Kein Wunder: Ismet Koyun, millionenschwerer Unternehmer, verdient sein Geld mit Sicherheitssoftware und gehört zu den zehn Prozent der Bevölkerung, denen mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens gehört. Die Mehrheit muss sich mit deutlich weniger begnügen – auch die rund 40 Prozent der Deutschen, die mit einem Nettovermögen von mindestens 71 000 Euro zur Mittelschicht gerechnet werden. Sie verdienen ihr Geld meist als Angestellte oder Selbstständige. Selbst mit diesem Einkommen: Reich werden sie damit eher nicht – und Sparen bringt schon lange nichts mehr. Was aber noch immer funktioniert: der klassische Weg zum Vermögensaufbau über eine eigene Immobilie. Auch Familie Pohl aus Berlin hat sich dafür entschieden. Die Ratenzahlung war bisher gut zu stemmen. Doch seit einem knappen Jahr ist Anke in Elternzeit und Carsten durch die Corona-Krise in Kurzarbeit. Wie es weitergeht, steht in den Sternen. So wie ihnen geht es mittlerweile vielen. Durch die Pandemie hat sich die wirtschaftliche Situation in etlichen Haushalten verschlechtert. Experten schätzen, dass vor allem die mittleren Vermögen abschmelzen. Auch regional gibt es Unterschiede. Wie sieht die Lage bei den Ostdeutschen aus, die noch immer deutlich weniger auf der hohen Kante haben als die Westdeutschen? Was ist mit all den anderen, die vorher schon zu den Geringverdienern gehörten? Migranten etwa, die im Schnitt ein niedrigeres Einkommen haben als Deutsche ohne ausländische