Er ist bekennender Fußballfan und gelernter Chemietechniker. Er liebte einst den Tango – und wohl eine junge Frau. Vor fünf Jahren wurde er zum Papst gewählt. Seither hat Franziskus vieles anders gemacht als seine Vorgänger: keine roten Schuhe, kein Appartement im Papstpalast, dafür Gesten der Demut und Bescheidenheit. Ein Pontifex, der viele begeistert – und manche im Vatikan entsetzt. Schon bei seinem ersten Auftritt versetzt der neu gewählte Papst Franziskus die Welt in Erstaunen. Statt in prunkvollen Gewändern tritt er in einer schlichten weißen Soutane auf den Balkon des Petersdoms: für Traditionalisten eine Missachtung der päpstlichen Würde. Für viele Reformer innerhalb der Kirche ein Zeichen der Hoffnung. Auch bei vielen Gläubigen genießt der Papst bald Kultstatus. Franziskus wird Papst in einer Zeit des Umbruchs: Skandale um Missbrauch und Korruption erschüttern den Vatikan. Der katholischen Kirche laufen die Mitglieder in Scharen davon. Alle Hoffnungen ruhen deshalb auf dem Neuen aus Lateinamerika. Er soll in Rom den „Saustall aufräumen“, so eine Anhängerin gegenüber „ZDFzeit“. Papst Franziskus legt einen fulminanten Start hin. Er kritisiert die eigene Kurie scharf. Er geht hart gegen Geldwäsche und Korruptionsfälle in der Vatikanbank vor. Er tauscht Führungspersonal im Vatikan aus, sogar einige seiner engsten Mitarbeiter. Damit schafft er sich nicht nur Freunde. „Er hat viele kompetente Leute entlassen und Chaos verursacht“, erzählt ein Insider. Plötzlich kommen die ersten Kritiker aus der Deckung. Besitzt der Erzbischof vom anderen Ende der Welt überhaupt die Fähigkeit, die Kurie und die Weltkirche zu reformieren? Wie schwierig es ist, etwas zu verändern, merkt Franziskus nicht zuletzt im Kampf gegen sexuellen Missbrauch. „ZDFzeit“ trifft den Schweizer Daniel Pittet, der als Kind von einem Priester über Jahre hinweg vergewaltigt wurde. Ein Fall unter vielen weltweit. Der Papst findet tröstende Worte. Aber di