Pergament gilt als der Urbeschreibstoff der Menschheit. Als Resonanzhaut benutzt, verbreitet es Botschaften und Töne in allen Kulturkreisen der Welt. Der Film spannt einen Bogen von Thüringen, mit der weltweit führenden Altenburger Pergament- und Trommelfell GmbH, bis hin zur Stiftsbibliothek St. Gallen, wo die ältesten deutschsprachigen Pergamentschätze zu finden sind. Der Pergamenter Karl Fröhlich ist seit über 40 Arbeitsjahren mit dem Altenburger Handwerksbetrieb verwurzelt. Er zeigt die Fertigung feiner, weißer Schreibpergamente oder exzellenter Pauken- und Trommelfelle. Fast alle Arbeitsgeräte stammen noch aus der Gründerzeit der Firma, 1880/90. Die angelieferten Felle müssen geäschert, enthaart und entfleischt werden, um dann durch Bleichen, Beizen und Entkalken „zurichtfähige Blössen“ zu gewinnen, die dann vor der Weiterverarbeitung getrocknet werden müssen. Der Film gewährt zudem Einblick in den ungewöhnlichen Kundenkreis der Altenburger GmbH: Ein Altenburger Produkt lässt sich bei einem Schweizer Kalligraphen wiederentdecken. Das wiederum führt zu einer Restaurierungswerkstatt nach Erfurt, wo eine Pergamentseite, die schon Martin Luther in Händen hielt, ausgebessert wird. Und in eine traditionsreiche Buchbinderei nach Weimar. Ein Solopauker bespannt sein Instrument mit einem Altenburger Fell, das er für den berühmten Paukenpart im Bachschen Weihnachtsoratorium in der Altenburger Brüderkirche zum Klingen bringt.