Eva, Sophies Mitbewohnerin, macht sich schon lustig über Sophie und ihren Professor. Die lässt sich davon nicht beirren und nutzt die Hilfe von Sebastian, der ihr bereitwillig neue Bücher zeigt und ihre Fragen beantwortet. Sophie begegnet Kant zum zweiten Mal. Diesmal führt er sie in die Sternwarte und erklärt ihr das berühmte "Ding an sich" anhand dessen, was sie im Teleskop sieht. Bei einem Spaziergang erfährt Sophie auch ein wenig über das Leben Kants. Erschrocken wacht sie dann aber aus ihrer Traumwelt auf: Ihr Kater ist verschwunden! Dialog: Kant erklärt Sophie das "Ding an sich" KANT: Bisher nahm man an, alle unsere Erkenntnis müsse sich nach den Gegenständen richten. Man versuche es daher einmal, ob wir nicht in den Aufgaben der Metaphysik besser fortkommen, wenn wir annehmen, die Gegenstände müssen sich nach unserer Erkenntnis richten. SOPHIE: Aha! Wenn ich also jetzt die Erde mit dem Menschen gleichsetze und die Sonne mit dem Gegenstand, den ich erkennen will, ja ... dann dreht sich meine Erkenntnis um den Gegenstand. KANT: Nein, nein. Anders herum, werte Sophie! Der Verstand ist das zentrale Maß aller Erkenntnis. Um das drehen sich die erkannten Gegenstände und zwar so, wie wir sie sehen und nicht wie auch immer sie in Wirklichkeit sein mögen. SOPHIE: Der Verstand ist die Sonne? Kant richtet ein altes Spiegelteleskop aus. KANT: Würden Sie freundlicherweise durch dieses Teleskop blicken? Was sehen Sie? SOPHIE: Einen Fleck. Einen blass-blauen runden Fleck. Ein leuchtender Stern? Nein, da sind Schatten ... Ah! Ein Planet ... Moment, da sind so Ausbuchtungen, nein das sind Ringe ... Ah, das ist der Saturn! KANT: Sehen Sie: Die Begriffe Fleck, Stern, Planet, Ringe und auch der Name Saturn hat Ihr Verstand produziert. Das, was Sie als Saturn bezeichnen, hat sich nach Ihrem Verstand gerichtet. Der Saturn an sich hat sich nicht geändert. SOPHIE: Ist das das berühmte "Ding an sich"? KANT: Exakt. Wir können über
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Werner Kiefer | Writer | ||
Werner Kiefer | Director |