Google und Facebook wollen bis zu 20.000 Dollar für das Einfrieren von Eizellen ihrer Mitarbeiterinnen ausgeben. Den Frauen soll damit geholfen werden, sich zunächst ihrer Karriere zu widmen und ihre Schwangerschaft auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. In den USA stößt dieses Angebot auf großes Interesse. Die Mitarbeiterinnen der Unternehmen hätten es sich ausdrücklich gewünscht, heißt es. Wie sieht es aber in Deutschland aus? Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der Zeitung „ZEIT“ könnten sich ein Drittel der Befragten ein Einfrieren ihrer Eizellen vorstellen. Allerdings lehnt die Mehrheit der Deutschen ein Angebot der Arbeitgeber kategorisch ab. Vor allem junge Menschen können sich „Social Freezing“ vorstellen: Bei den 14- bis 49-Jährigen sind es 53 Prozent, bei den über 60-Jährigen nur rund 20 Prozent. Für die über sechs Millionen Deutschen mit unerfülltem Kinderwunsch stellt sich die Frage, wie sie überhaupt Nachwuchs bekommen können. Gängige Methoden sind künstliche Befruchtungen oder Leihmutterschaften. Werden zukünftig auch deutsche Arbeitgeber Social Freezing für ihre Mitarbeiter finanzieren? Und werden die eingefrorenen Eizellen später nach Kriterien zunehmender Perfektionierung des Menschen ausgewählt werden? Über die moderne Reproduktionsmedizin diskutiert Gert Scobel zusammen mit seinen Gästen: Professor Dr. Uta Meier-Gräwe, Autorin und Professorin für Wirtschaftslehre des Privathaushalts und Familienwissenschaft an der Universität Gießen, Professor Dr. Andreas Bernard, Autor und Professor für Kulturwissenschaft am „Center for Digital Cultures“ an der Universität Lüneburg sowie Professor Dr. med. Jan-Steffen Krüssel, Koordinator des Universitären Interdisziplinären Kinderwunschzentrums Düsseldorf UniKiD an der Frauenklinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. (Text: 3sat)