Schauspieler zu sein ist für ihn sein Traumberuf. Und das, obwohl sich Matthias Brandt selbst nicht so wichtig nimmt. In seinen Blicken, Gesten und in seiner Sprache schwingt etwas Verstörendes mit, ein Rest Geheimnis, das nachhaltig in Erinnerung bleibt. Eindringlich verkörpert er die Figur des Kommissars Hanns von Meuffels im Münchner „Polizeiruf 110“ als jemand, der an Werte glaubt, gute Manieren hat und dabei trotzdem lässig ist. Für diese Rolle wurde er 2012 mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet und vom Publikum frenetisch bejubelt, und die Presse bezeichnet ihn als „extrem humorbegabten, aber eher leisen und störrischen“ Schauspieler. Dass Matthias Brandt im wirklichen Leben auf der Straße nicht gleich erkannt wird, ist dem gebürtigen Berliner ganz recht, weil er lieber ungestört durch seine Heimatstadt radelt. Was es heißt, bekannt zu sein, weiß er als jüngster Sohn der Eltern Willy und Rut Brandt nur zu gut. Kurz vor dem Mauerbau 1961 im Westen der Stadt geboren, ist er erst zwölf, als sein Vater 1974 als Kanzler zurücktreten muss. Damals ist der Sohn mehr an der Fußball-Weltmeisterschaft als am politischen Schicksal des Vaters interessiert. Brandt studiert Schauspiel in Hannover, und als er ab 1986 auf den deutschsprachigen Bühnen von Bochum bis Zürich auftritt, ist oft auch seine Mutter Rut unter den Zuschauern. Als große Inszenierung hat er schon als Kind den Kanzlervater, Wehner, den er „Onkel Herbert“ nannte, und die Bonner Politprominenz erlebt. Er selbst war Teil dieser Inszenierung. Ironie der Geschichte ist, dass er seinen Durchbruch als Filmschauspieler ausgerechnet seinem Vater verdankt, als er in „Schatten der Macht“ (2002) die Rolle des Kanzler-Verräters Günter Guillaume übernimmt, ganz gegen den Willen der Genossen. Aber Matthias Brandt will, muss denjenigen spielen, der den Vater so glaubwürdig getäuscht hat. Eine Entscheidung, die er heute als Akt der Selbstbefreiung bezeichnet. „Mein Vater ist
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Senta Berger | Guest Star |