Im November 2007 erscheinen Maud Tellier und ihr Freund Olivier Benoît im Polizeirevier einer Kleinstadt in den Vogesen. Sie wollen sich selbst anzeigen: wegen Mordes an ihrem Nachbarn. Die junge Maud Tellier erklärt den völlig verblüfften Beamten, sie habe Robert Pichon aus Notwehr erschlagen. Dieser habe versucht, sie zu vergewaltigen. Aus lauter Panik hätten sie und ihr Freund die Leiche verbrannt und die Asche im Fluss entsorgt. Danach hätten die beiden den Rentner mit gefälschten SMS-Nachrichten noch eine Zeit lang am Leben erhalten, um Nachfragen aus seinem Umfeld zu entgehen. Die Ermittler haben Mühe, die Tat zu beweisen. Robert Pichon ist und bleibt verschwunden – aber wurde er wirklich ermordet? Alles deutet auf einen Versicherungsbetrug hin. Die Beamten finden ein Schriftstück, das Olivier Benoît uneingeschränkte Vollmacht über die Konten des Opfers gewährt, sollte diesem etwas zustoßen. Ein Mord aus Habgier? Oder ein Versicherungsbetrug? Maud Tellier und Olivier Benoît bleiben bei ihrer Version: Es war Notwehr. Das Geschworenengericht glaubt ihnen. Maud Tellier wird zu acht Jahren, Olivier Benoît zu drei Jahren Haft verurteilt. Von Robert Pichon fehlt bis heute jede Spur. Journalisten und Anwälte zeichnen in dieser Dokumentation einen spektakulären Mordfall nach und erzählen, wie man einen Mord ohne Leiche aufklärt. Anhand von Archivmaterial und Interviews zeigt der Film, wie sich das Verschwinden von Robert Pichon zugetragen haben könnte – und warum die Ermittler bis heute Zweifel an der Version der beiden Täter haben.