Der Startschuss zur großen Reise fällt am nördlichsten Punkt Deutschlands: am Ellenbogen auf Sylt. Hier, wo es doppelt so viele Hotelbetten wie Einwohner gibt und dem Wind die Puste niemals ausgeht, trifft Gernstl auf eine ganz eigene Spezies von Individualurlaubern: Mallorcamuffel, die auf schlechtes Wetter stehen.
Die zweite Etappe führt die drei Fernseh-Pfadfinder von Bremerhaven an der Nordsee entlang westwärts, vom Jadebusen Richtung Holland. Fernab von Alpen und bayerischen Biergärten suchen Franz X. Gernstl, HP Fischer und Stefan Ravasz erstmals auf dem flachen norddeutschen Land nach den besten Geschichten. Und davon gibt es genügend. Sie erfahren, dass 3648 Artikel einfach zum Sortiment eines "ganz normalen Gemischtwarenladens" an der Nordsee gehören. Seit 153 Jahren und vier Generationen ist das schon so. Vom Einweckgummi, über Gurkenhobel und Ofenrohr bis hin zur heimtückischsten aller Mausefallen - im Kaufhaus Büsing in Abbehausen gibt's einfach alles.
Am Niederrhein mit Hochwasser beginnt die dritte Etappe. In einer alten Mühle bei Goch in Nordrhein-Westfalen stören die drei Reisenden einen selbsternannten Betrüger beim Kamille-Inhalieren und stellen fest: Er lebt zwar auf einem gigantischen Abenteuerspielplatz aus Filmrequisiten und anderen alten Fundstücken - aber eigentlich ist er ein ganz aufrichtiger Typ. Franz X. Gernstl findet weiter heraus, dass die Menschen am Niederrhein gerne ungewöhnliche Dinge tun. Sie wohnen in einer Stadt aus alten Munitionsbunkern zum Beispiel und schicken ihre Kinder in den Atomkraftwerk-Freizeitpark zum Spielen.
Nachdem sie den Abstieg von Hollands höchstem Berg (321 Meter) gemeistert haben, erobert das Team zunächst eine ostbelgische Burg, die Eyneburg. Ritter Norbert von Thule empfängt die Eindringlinge im Mittelalter. Seine neuzeitliche Karriere als Grafikdesigner hat er hinter sich, so dass er sich jetzt auf das Wesentliche konzentrieren kann: Ritter sein, hier im Mittelalter. Seine in der letzten Schlacht zerstörte Rüstung bringt flugs der burgeigene Schmied in Ordnung, der auf der Flucht vor seiner Frau hinter den hohen Mauern Zuflucht gefunden hat.
Diesmal startet Franz Gernstl im kleinsten deutschen Bundesland an der Saar. Das Saarland hat weniger Einwohner als München. Deshalb ist es auch überraschend grün. Fast zu grün, finden Gernstl, Fischer und Ravasz.
In Karlsruhe auf dem Marktplatz geht die Schwarzwald-Reise und sechste Folge von Gernstls Deutschlandrundfahrt los, die Franz Gernstl bis nach Freiburg im Breisgau führen wird. Den Anfang macht ein ganz besonders marktschreierischer Müllmann, dessen große Liebe ganz offensichtlich den Gießkannen in allen Farben, Formen und Größen gehört.
Die siebte Etappe führt Franz Gernstl, Kameramann HP Fischer und Tonmann Stefan Ravasz vom deutsch-französisch-schweizerischen Dreiländereck bei Basel bis zum Bodensee. Auf der Strecke liegen unter anderem Waldshut-Tiengen, Schaffhausen in der Schweiz, Konstanz und Radolfzell. Gleich zu Beginn besuchen sie Ivan Grill, einen leidenschaftlichen Sammler und Kunst-Maler. Der hat mehr als 10.000 Engel in seiner Etagenwohnung versammelt. Und einen echten Engel gesehen hat er auch schon …
Im touristenleeren Lindau, der bayerischen Enklave am Bodensee, treffen die drei TV-Pfadfinder auf einen auffallend lebensfrohen Hilfskranführer aus Thüringen, dessen "Sauglück" im Leben einen Namen hat: den seiner Frau. Voller Begeisterung berichtet er Franz Gernstl, wie man glücklich wird. Es braucht eigentlich nicht viel, außer der großen Liebe und einer intakten Familie.
Im Chiemgau am Samerberg startet die Heimatfolge für Franz Gernstl und HP Fischer. Kein Wunder, dass sie versuchen, den niederbayerischen Tonmann Stefan Ravasz von den Vorzügen Oberbayerns zu überzeugen. Ravasz bleibt hartnäckig - und freut sich auf den weiteren Verlauf der Sendung, die an Salzach und Inn entlang nach Passau führen wird. Und damit nach Niederbayern.
In der niederbayerischen Heimat von Stefan Ravasz beginnt die zehnte Folge. Die Hauptstadt Passau macht jetzt auf modern. Alles ist neu in der "Neuen Mitte" - und doch bleibt ein altbekanntes Ärgernis unausrottbar: alter Kaugummi auf nagelneuem Pflaster. Davon abgesehen findet der schimpffreudige Rentner, den Franz Gernstl an der Bushaltestelle trifft, das neue Passauer Stadtzentrum aber doch ganz gelungen.
Die drei Pfadfinder mit der Kamera Franz Gernstl, HP Fischer und Stefan Ravasz sind in der elften Etappe ihrer Reise rund um Deutschland in Sachsen unterwegs.
Für die zwölfte Etappe seiner Deutschlandreise fährt das filmende Trio durch die Lausitz und an der Neiße entlang, um dort Land und Leute zu erkunden. So treffen die drei auf den Müllermeister Dirk Schmidt. Er schwärmt von den 60 Jahre alten "Walzstühlen" wie von seiner großen Liebe. "Der Müller sieht mit den Fingern", erklärt er dem staunenden Reporter, denn mit denen erspüre er die Qualität seines Mehls. Und mit seinem Mehl, erzählt er nicht ohne Stolz, hat er schon zahlreiche Hausfrauen glücklich gemacht.
Gut zweieinhalbtausend Kilometer hat das kleine Team um Franz Gernstl bislang zurückgelegt, von Sylt aus links herum an den Grenzen Deutschlands entlang. Dieses Mal führt die Reise durch das Oderbruch und die Uckermark ins polnische Stettin.
Im Seebad Bansin auf Usedom treffen Gernstl und sein Team auf Eddy Stoll. Der bullige Berufsfischer redet leise und lieber von der Vergangenheit als von der Zukunft. Dreißig Fischer waren sie einmal. Heute hat Stoll noch zwei Kollegen. Warum er weitermacht, weiß Eddy auch nicht so genau. Aber spüren kann man es - wenn er sein tonnenschweres Schiff auf Holzrollen über den Strand von Hand ins Wasser zieht und von der spiegelblanken See im Sommer erzählt.
Fehmarn gilt unter Surfern als das deutsche Hawaii. 2.000 Sonnenstunden jährlich und beständige Winde locken die Wellenreiter. Die Surfpioniere Manfred und Jürgen Charchulla haben sogar ihren Wohnsitz auf die Insel verlegt. Mittlerweile sind die beiden vollbärtigen Sunnyboys siebzig Jahre alt, stehen aber immer noch auf ihren Brettern. Und wenn der Wind mal nicht richtig will, versuchen sie den Wettergott mit ihrem Song "Give me breeze my lord!" umzustimmen.
Seit 37 Jahren ist Franz Xaver Gernstl unterwegs - als Reporter in und außerhalb Bayerns. Und dann das: Lockdown wegen Corona. Mit 69 Jahren gehört Gernstl zur Risikogruppe. Er bleibt daheim. Sohn Jonas, ebenfalls Filmemacher, übernimmt und hält mit der Kamera fest, was die Krise mit den Bayern macht: existenzbedrohend für die einen, eine Chance zum Innenhalten für andere. Ein Wunsch ist aber allen gemeinsam: die Rückkehr zur Normalität. Das gilt auch für Franz Gernstl und Sohn Jonas - auch als der neue Lockdown im Herbst beginnt ...