Rimini, das ist viel mehr als nur 15 Kilometer Sandstrand mit endlosen Reihen von Sonnenschirmen, wie viele denken. Die Riviera an der Adria ist die Heimat von Filmemacher Fellini, hier gibt es Grand Hotels und verschlafene Fischerdörfer, Wildpferde und Flamingos und Risottoreis. In den Kirchen der Stadt Ravenna funkeln byzantinische Mosaiken aus purem Gold. Der Küstenstreifen südlich des Po-Deltas gehört zu den abwechslungsreichsten Landstrichen Italiens. Gabriele Pagliarani ist der „Sonnenkönig“ der Riviera, er leitet den berühmtesten Strandabschnitt von Rimini. Der Herr über 600 Liegen ist in ganz Italien bekannt. Seit mehr als 30 Jahren hält er Gäste aus aller Welt bei Laune. „Der Beruf des Bagnino ist von größter Bedeutung. Eine Kombination aus Therapeut, Animateur und Bürgermeister“, sagt er. Wunderschön und weniger überlaufen wie der Strand ist auch die Altstadt von Rimini, in deren verwinkelten Gassen der große Fellini allgegenwärtig ist. Es lag aber nicht am berühmten Regisseur von „La Dolce Vita“, dass Rimini zum beliebtesten Badeort der Deutschen wurde, sondern ausgerechnet am Schrecken des Zweiten Weltkrieges. Gegen Ende des Krieges nämlich gab es in Bellaria ein Kriegsgefangenenlager der Alliierten für 150.000 deutsche Soldaten.In den 1950er-Jahren kehrten viele von ihnen mit ihren Familien dorthin zurück, diesmal, um Urlaub zu machen. Bellaria zählt zu den italienischen Nobelbadeorten. Entlang der Küste patrouilliert heutzutage eine Gruppe junger Meeresbiologen: Sie rettet verletzte Wasserschildkröten, um sie in einem kleinen Krankenhaus für Tiere aufzupäppeln, zu pflegen und zu heilen. Das geschieht nach neuesten Methoden, zum Beispiel mit Prothesen aus dem 3D-Drucker. Im Norden von Rimini erstreckt sich das weite Po-Delta, ein Paradies für Flamingos, Wildpferde und Aale. Zwei Parkwächter sorgen dafür, dass sich diese Arten hier in Ruhe vermehren können. Jeden Abend sind sie im Brackwasser unterwegs und lauern Wilderern auf, denn Aale sind in Nordital