In Neufundland, am östlichsten Zipfel Nordamerikas, ist die Landschaft ursprünglich, dramatisch und sehr dünn besiedelt. Im Sommer treiben gelegentlich Eisberge an den steilen Klippen entlang. Als die „Titanic“ im Jahre 1912 nur 300 Seemeilen vor der Küste Neufundlands mit einem Eisberg kollidierte und sank, wurden die letzten Funksprüche in einer kleinen hölzernen Hütte auf der Halbinsel Avalon aufgefangen. Heute leben die meisten Neufundländer auf Avalon. Hier gibt es besonders viele Seevögel. In der Witless Bay sind die neu geborenen Papageientaucher bereit für ihr erstes Abtauchen im Atlantik. Doch manche verirren sich auf die Küstenstraße, angezogen von den Lichtern der Hotels und Restaurants. Dabei laufen sie Gefahr, überfahren zu werden. Ein Team von Freiwilligen rettet unzähligen Jungvögeln das Leben: Die Puffin & Petrel Patrol zieht nachts mit Warnwesten bekleidet los und sammelt die Papageientaucher ein. Die Biologin Sabrina Wilhelm bringt sie dann zurück nach Green Island, wo sich die größte Papageientaucherkolonie Nordamerikas befindet. Hier holen die Vögel nach, was sie längst hätten tun sollen: den ersten Tauchgang ihres Lebens. Hasan Hai und seine Freunde sind in ganz Neufundland bekannt als die MerB’ys, männliche Meerjungfrauen. Zum dritten Mal stellen sie einen Kalender zusammen, für den sie bunt geschminkt, mit Bart, Schwanzflosse und voller Ironie an den schönsten Küsten Neufundlands posieren. Machogehabe und das Verbergen von Gefühlen sind out, davon sind die MerB’ys überzeugt. Der Verkauf der Kalender spielt inzwischen jährlich mehrere Hunderttausend Dollar für einen guten Zweck ein. Diesmal geht das Geld an einen Verein, der gegen häusliche Gewalt auf Neufundland kämpft. Mit veralteten Rollenbildern haben auch Kim Orren und ihr Mann Leo Hearn zu tun. Das Ehepaar bringt Mädchen und jungen Frauen bei, wie man auf dem offenen Atlantik professionell Fisch fängt. Die Fischindustrie ist immer noch fest in Männerhand. Leo verrät die Geheimnisse der Fi