Die Inneren Hebriden überraschen mit grünen Hügeln und feinen Sandstränden und mildem Klima, zumindest für schottische Verhältnisse. Dafür sorgen die Ausläufer des Golfstroms, außerdem wird die Inselgruppe Schottlands vor dem offenen Atlantik durch die Schwesterninseln der Äußeren Hebriden geschützt. Mehr als die Hälfte der knapp 80 Eilande ist unbewohnt. Die Einsamkeit hat die Menschen erfinderisch gemacht. Wenn der Schüler Kyle auf den Unterrichtsbeginn wartet, starrt er in Richtung eines großen Monitors an der Wand. Auf Tiree Island kommen neuerdings Mathe, Geschichte und Physik vom Festland per Leitung ins Klassenzimmer. Das Ziel: Den Inselkindern sollen dieselben Lehrplaninhalte angeboten werden wie allen anderen. Und Kyle kann sich sogar am Unterricht beteiligen. Durch die aufwendige Technik soll er sich fühlen, als säße er mitten unter seinen Mitschülern in der kleinen Hafenstadt Oban am Festland. Nach Dienstende wird der Postbote Alisdair MacLean, den alle auf Tiree nur „Billy“ nennen, zum leidenschaftlichen Kelp-Sammler. Satte 24 Tonnen von dem Tang braucht er jeden Herbst, den er als Dünger auf seine Felder verstreut. Denn der Briefträger ist auch Crofter, betreibt eine kleine Feierabend-Landwirtschaft. Am liebsten isst Billy Kartoffeln. Aber nur, wenn sie nach Meer schmecken. Dr. Mauvis Gore und Prof. Rupert Ormond legen von der Insel Mull ab mit Kurs auf den Riesenhai. Der Cetorhinus maximus ist der zweitgrößte Fisch der Welt und für die beiden Wissenschaftler der größte überhaupt. Sie sind fest davon überzeugt, dass die Gewässer rund um Mull der Paarungsgrund für die Riesenhaie sind. Sobald sie ein Exemplar sichten, springen sie ins Wasser, um die Fische zu markieren und eine Probe vom Hautschleim oder auch vom Plankton zu nehmen. Mit seinem weit aufgerissenen Maul sammelt der Riesenhai möglichst viel von seinem Hauptnahrungsmittel ein. Dass Tiere auch zu einer echten Plage werden können, mussten die Bewohnerinnen und