Terschelling gehört zu den fünf Nordseeinseln der Niederlande und wird auch „Perle“ des Wattenmeers genannt. Schon die 30 Kilometer Sandstrand, die gewaltigen Dünen und der älteste Leuchtturm der Niederlande auf der Insel sind einzigartig. Die Inselbewohner, einst Walfänger und Strandräuber, sind auch heute noch besonders findig mit Dingen, die ihnen das Meer an die Küste spült. Terschellings Küste ist ein Schiffsfriedhof. Wandernde Sandbänke und Orkane waren die Feinde der Seefahrer. Hunderte Wracks aus den vergangenen Jahrhunderten liegen vor der Insel und machten die Bewohnerinnen und Bewohnern zu Schatztauchern. Nico Brinck hat zusammen mit seinen Tauchkollegen zig historische Kanonen vom Grund der Nordsee geholt. Und er ist der Einzige, der sie auf Terschelling abfeuern darf. Mit Sondergenehmigung des Bürgermeisters. Cranberries kommen auf Terschelling eigentlich nicht vor. Der botanische Fremdling wurde der Legende nach in einer stürmischen Novembernacht 1845 in einem Holzfass angespült. Ein Strandräuber kostete von der sauren Beere und kippte die seiner Meinung nach ungenießbare Fracht wutentbrannt in die Dünen. So konnten sich die vitaminreichen Beeren ungehindert auf Terschelling verbreiten. Heute sind sie eine Delikatesse und werden ab Ende August geerntet. Das geschieht mit selbst gebauten Fangkörben aus Mistgabeln, denn keine Maschine der Welt kommt mit dem unebenen Dünenboden zurecht. Ein Höhepunkt des Insellebens ist jedes Jahr das traditionelle Ruderrennen, das an die wagemutigen Seenotrettungseinsätze in hölzernen Barken erinnern soll: Die Strecke beträgt qualvolle 32 Kilometer, von Harlingen auf dem Festland bis zum Hafen von Terschelling. Das Frauenteam der Terschellinger Seefahrtsschule tritt gegen 130 Teams aus den ganzen Niederlanden an. Ohne blutige Hände und wundgescheuertem Po kommt hier niemand an. In den Sommermonaten ist eine Armada von Freizeitseglern und Ausflugsbooten vor Terschelling auf dem Wasser. Fast täg