St. Helena, die kleine Insel mitten im Südatlantik, gilt als einer der abgelegensten Orte der Welt. Weiter weg vom Festland geht es kaum, über 3.000 Kilometer sind es bis nach Südamerika, 1.900 Kilometer bis nach Afrika. Napoleon, der auf diese Insel verbannt war, hat den felsigen Flecken in aller Welt berühmt gemacht. Sechs Jahre musste der französische Feldherr nach der Niederlage von Waterloo hier am Ende der Welt leben. Im Longwood House versucht der französische Honorarkonsul Michel Dancoisne-Martineau seit mehr als drei Jahrzehnten, den Geist des Imperators am Leben zu erhalten. Und das, obwohl die Gebeine des auf St. Helena verstorbenen großen Feldherrn von kleiner Körpergröße längst in Paris ruhen, im Invalidendom. Ein großes Begrüßungskomitee hat sich am Flughafen versammelt. Wenn der Flieger von Johannesburg kommt, stehen die Saints, wie die Insulaner sich stolz selber nennen, bereit. Sie winken und strahlen um die Wette. Sollen die Menschen im fernen London doch über den angeblich unsinnigsten Airport der Welt lachen. Der Anflug gilt als extrem gefährlich, denn tückische Winde drücken auf die Landebahn hoch über den Klippen im Osten der Insel. Viel Verantwortung für die Mannschaft von der Flughafenfeuerwehr. Sie sichert jede Landung und kontrolliert die Piste. Das Leben ist hart auf St. Helena. Die meisten der knapp 4.800 Saints arbeiten im Staatsdienst des britischen Überseeterritoriums. Fischerei ist eine Alternative, um etwas Geld zu machen. Thunfisch von St. Helena, traditionell mit der Angel gefangen, nicht industriell mit dem Netz, könnte dank der neuen Flugverbindung der Exportschlager werden. Denn so kommt die Ware auch frisch in Südafrika an. Das Postschiff brauchte früher sechs Tage. Ob Flugzeug oder Schiff: Die Vorhersage der Wetterstation von St. Helena wird schon sehnsüchtig erwartet da draußen. Und so lässt Gary „Huggy Bear“ Mercury jeden Vormittag um Punkt 11.15 Uhr den aufwendig mit Wasserstoff gefüllten Wet