Wenn der Winter den hohen Norden fest im Griff hat, kommen die Menschen am Eismeer so richtig in Schwung. Die Gegend rund um die Hafenstadt Kirkenes zählt zu den kältesten und rauesten Regionen Norwegens, aber auch zu den lebendigsten. Vogelkundler, Eisbader und Extremsportler lieben die atemberaubende Natur am Rande Europas. Und nicht nur sie: Auch die gigantischen Kamtschatka-Krabben haben sich hier breit gemacht, zur Freude der Fischer. In Russland wurden sie gezielt ausgesetzt, haben sich explosionsartig vermehrt und die Staatsgrenze unter Wasser längst überschritten. Die Nähe zum riesigen Nachbarland Russland ist im Norden Norwegens ohnehin allgegenwärtig. Viele Menschen hielten Tormod Amundsen für ziemlich verrückt, als er vor Jahren beschloss, hauptberuflich Hütten für Vogelbeobachter zu bauen. Heute exportiert der Architekt seine Häuschen in die ganze Welt. Und er machte seine Heimat zum internationalen Treffpunkt für Ornithologen. Mit ihren Ferngläsern hängen sie in den Felsen, um Seeadler, Lummen, Eissturmvögel oder Papageientaucher beim Brüten zu beobachten. Ingjerd Ropeid Andreassen braucht viel heißen Kaffee in ihrem frostigen Alltag. Wenn sie in den dunklen Wintermonaten ihre Gemeindemitglieder besuchen will, nimmt Ingjerd die Geländeraupe, um durch den Schnee zu kommen. Sie ist Militärpastorin an der Grenze zu Russland. Am liebsten begleitet Ingjerd die Soldaten an die Nordspitze, nach Grense Jakobselv. Denn hier kann sie im Eismeer baden. Der Finne Miika Miettinen ist Extremsportler und liebt es, sich auf Schlittschuhen Eispisten hinunter zu stürzen. Noch mehr liebt er allerdings seine Freundin in Kirkenes, deshalb zog er zu ihr nach Norwegen. Nun sucht er hier nach neuen Sportstätten, zum Beispiel in einem stillgelegten Bergwerk. Bis vor wenigen Jahren wurde in der riesigen Grube noch Erz gefördert und über das Eismeer verschifft. Jetzt liegt das Areal brach und ist perfekt für sportliche Herausforderungen geeignet. Glaubt Mi