Kambodschas Küste liegt zwischen Thailands Westen und Vietnams Osten. In Kambodscha findet sich zudem eines der fischreichsten Binnengewässer der Welt: der Tonle Sap. Eigentlich ein See, sind seine Ausmaße so gigantisch wie ein Meer: 250 Kilometer lang und bis zu 100 Kilometer breit. Am Tonle Sap leben Tausende Menschen in schwimmenden Dörfern. Die gerade einmal 50 Einwohner von Anlong Raing fahren nicht etwa zum Fischen hinaus. Kaleng Chreue und ihr Mann gehen jeden Morgen auf Schlangenfang. Sie jagen die Tonle-Sap-Trugnatter. Die Beute wird getrocknet und dann von den Familien auf dem Markt verkauft, als Snack für zwischendurch. Der Blaukrebs-Markt von Kep ist eines der beliebtesten Ausflugsziele für Kambodschaner, die gute Küche lieben. Nirgendwo sonst gibt es die teure Meerestierdelikatesse frischer und in solchen Mengen. Der Händler Phu Chanheng weiß genau, worauf es beim Verkauf der Krebse ankommt. Er lagert die lebenden Exemplare im seichten Wasser vor dem Markt und holt sie erst auf Bestellung aus dem Meer. Die schwimmenden Dörfer des Sees Tonle Sap sind eine eigene Welt: mit Supermärkten, Restaurants, Werkstätten und mit einem schwimmenden Tempel. Jeden Morgen machen die Mönche ihre Runde durch die Gemeinde, im Ruderboot. Und nachmittags kommt die Gemeinde zu ihnen: Wer etwas zu feiern hat, tuckert mit seinem Haus einfach vor den Tempel und macht dort fest. Eine Eisenbahn aus Bambus, auch das gibt es in Kambodscha. 23 Jahre lang hat Mok Mao seine aus Bambusstäben konstruierte Leichtbaubahn über die ramponierten Gleise der stillgelegten Staatsbahn gesteuert, sozusagen ein Bambusersatzverkehr. Für Menschen und Fracht waren die selbst gebauten Schienenwagen oft die einzige Möglichkeit, schnell von einem ins andere Dorf zu kommen. Doch nun soll die richtige Eisenbahn ihren Betrieb wieder aufnehmen. Dafür werden die alten Gleise abgerissen. Die Ära der Bambuseisenbahn geht zu Ende. Moks kleine Bahn kommt aufs Abstellgleis. Die Inseln an der Gr