Die Schlei, von vielen als Deutschlands schönster Meeresarm bezeichnet, liegt in einer traumhaften Hügellandschaft. In der 42 Kilometer langen Wasserlandschaft, von Schleimünde über Kappeln und Arnis bis Schleswig, gibt es viele überraschende Geschichten zu entdecken. Thomas Jakobs hat ein großes Problem, und das treibt auf der Schlei: Direkt vor seinem Campingplatz in Missunde schwimmt eine Insel, 90 Meter lang und 25 Meter breit. Sie hat sich vor einigen Jahren vom Ufer gelöst. Wenn der Wind ungünstig steht, treibt die Schilfinsel direkt auf den Bootsanleger seines Platzes zu. Und dann muss mal wieder die freiwillige Feuerwehr mit dem Einsatzbefehl „Insel einfangen“ ausrücken. Auf der Lotseninsel Schleimünde beginnt der Tag immer im Bunker: Der Koch Konstantin Steinmeyer prüft hier jeden Morgen seine Pilzzucht. Er betreibt seit ein paar Monaten die Inselgaststätte Giftbude. Schon in den 1920er-Jahren wurden hier Seefahrer verpflegt. Den Schiffsbesatzungen wurde Proviant mitgegeben, was im Althochdeutschen als eine Gift, also eine Gabe, bezeichnet wurde. Jetzt weht ein frischer Wind in dem traditionsreichen Restaurant. Nur Zutaten aus der Region werden für die Zubereitung der Gerichte verwendet, viele kommen direkt von der Insel. Auf der Speisekarte stehen Ostseealgen-Salat, Lotsen-Sushi und Bunker-Pilze. Der kreative Koch kombiniert sie raffiniert mit Klassikern. Jetzt muss er nur noch die manchmal recht konservativen Segler davon überzeugen. In Haithabu wird wieder gegraben: Auf dem Feld hinter der Wikingerstadt hat die erste archäologische Ausgrabung seit 1939 begonnen. Für Ausgrabungsleiter Sven Kalmring ist dies ein ganz besonderer Augenblick. Er will ein unerforschtes Grab öffnen, in dem Kollegen bereits vor über 70 Jahren ein wertvolles Schwert gefunden haben. Mit einem selbst gebauten Floß schippert Kristian Dittmann regelmäßig nach Schleimünde. Hier gibt es die größten Seegraswiesen der Schlei. Mit Seegras betreibt Kristian sein