Korfu war die Lieblingsinsel der Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, genannt Sisi (oder Sissi): mildes Klima, üppige Vegetation, griechische Mythen und dazu die Architektur der Venezianer, heute UNESCO-Weltkulturerbe. Die siebtgrößte Insel Griechenlands liegt südöstlich des italienischen „Stiefelabsatzes“ im Ionischen Meer und gehört zu den wohlhabendsten Regionen Griechenlands. Hoch über der Inselhauptstadt thront noch heute der Palast Kaiserin, den sie der griechischen Heldengestalt Achilles widmete. Nikoleta Tryfona hat ihr Leben etwas ganz anderem gewidmet, dem Langstreckenschwimmen. Damit sammelt sie Spenden für wohltätige Inseleinrichtungen. Ihr großes Ziel: Sie will von Korfu nach Italien schwimmen, nonstop, 110 Kilometer. Doch davor heißt es trainieren. Und das täglich, viele Kilometer rund um Korfu bei 16 Grad Wassertemperatur. Eher gemütlich lassen es die Mitglieder des einzigen Croquetclubs Griechenlands angehen. Das Spiel, bei dem man mit Holzschlägern Bälle mit viel Muße und Präzision durch Tore treibt, ist trotz französischen Ursprungs „very british“ und Sammelpunkt für die britische Gesellschaft auf Korfu. Fast 20.000 Briten leben hier. Das erste große Turnier des Jahres steht vor der Tür. Michael Donaghue will es unbedingt gewinnen, obwohl die Konkurrenz knallhart wird. Denn rund 30 Spieler kommen extra aus Großbritannien nach Korfu. In der spektakulären Bucht La Grotta treffen sich junge Korfioten zur Mutprobe. Spiros Bantios ist der Pionier der Klippenspringer. Erst klettern Spiros und seine Mitstreiter auf den höchstgelegenen Felsen, dann springen sie ins azurblaue Wasser der Grotte. Immer vor Publikum, denn kurz über der Wasseroberfläche hat ein findiger Geschäftsmann eine Bar eröffnet. Bei Ouzo, Retsina und Oliven gibt es für jeden gelungenen Sprung Applaus. Nördlich von Korfu liegen drei kleine Inseln, die „vergessenen“ Schwesterinseln. Ein Kapitän mit Versorgungsboot hält die einzige Lebensade