Teneriffa ist herausragend unter den Kanarischen Inseln. Schon allein wegen des Vulkans Pico del Teide, der sich genau 3.718 Meter über dem Meeresspiegel erhebt und damit der höchste Berg Spaniens ist. Aber nicht nur landschaftlich sticht Teneriffa, die größte der Kanareninseln, hervor. Santiago Mayanz hat für den schönen Sandstrand hinter ihm keinen Blick übrig: Der Chef der Tierretter von La Tahonilla will den Grünen Anolis fangen, eine kleine Eidechse. Dazu hat er Fallen am Rande eines Golfplatzes platziert. Eigentlich gehört die Echsenart nämlich nicht in diese Region, sie ist auf Kuba heimisch. Irgendjemand hat zehn bis zwölf Tiere auf Teneriffa ausgesetzt, mit nicht absehbaren Folgen für Flora und Fauna. Immerhin hat Santiago ein Männchen dingfest gemacht. Nun muss er schnell weiter: eine Meeresschildkröte auswildern, die in eine Schiffsschraube geraten war. Juan Carlos Oviedo Sanz schüttelt den Kopf: Flip-Flops bei null Grad? Denn wieder einmal steigt eine Reisegruppe aus der Seilbahn oben auf dem Teide, dem Wahrzeichen von Teneriffa. Im Winter liegt dort Schnee, die Wanderrouten sind vereist. Doch viele Besucher kommen in Strandbekleidung auf den Vulkan. Dabei hat Juan Carlos eigentlich ganz andere Sorgen. Sein Arbeitsplatz ist sehr weitläufig, knapp 20.000 Hektar Nationalpark muss der Ranger mit seinem Jeep abfahren und eine ganze Reihe von Forschungs- und Wetterstationen regelmäßig kontrollieren. Am Fuße des Teide, im fruchtbaren Orotava-Tal, wohnt Juana Cabreira mit ihrer Familie. Sie hofft jeden Tag, dass die Sonne durch die Wolken kommt. Denn das bedeutet für sie bares Geld. „Bei Sonne geben die Ziegen doppelt so viel Milch“, erklärt Juana. 300 Ziegen hat sie, macht ihren eigenen Käse. Eine schwere Handarbeit, schon zweimal mussten ihre Hände operiert werden. Und jedes Wochenende steht sie auf den Märkten in den Küstenorten und verkauft dort ihre Waren. Stammkunden von Juanas Käserei sind Monica und Suzu. Das Ehepaar betrei