Auf Rügen, Deutschlands größter Insel, bröckelt das Wahrzeichen. Die berühmten Kreidefelsen rutschen nach und nach in die Ostsee. Schon in absehbarer Zeit wird es den Königsstuhl nicht mehr geben. Ingolf Stodian vom Nationalparkamt hält nichts davon, die Felsen mit viel Aufwand und hohen Kosten zu sichern. Doch die Besucher der Küste müssen vor Felsabstürzen bewahrt werden. Kay-Uwe Strandmann betreibt die Ruderfähre über die Baaber Bek bei Moritzdorf. 25 Schläge benötigt er für die 50 Meter und erspart seinen Passagieren einen Umweg von acht Kilometern. In der Hochsaison legt er die Strecke bis zu hundert Mal am Tag zurück, das kräftigt den Bizeps. Vor Kap Arkona mit seinen Leuchttürmen befindet sich ein Schiffsfriedhof. Über 300 Wracks liegen hier, dank des salz- und sauerstoffarmen Wassers sind sie über Jahrhunderte konserviert. Doch die Schiffsbohrmuschel droht das Holz der alten Schiffe zu zerfressen. Und auch unter den Sporttauchern gibt es Raub- und Schatzgräber. Katrin Staude taucht hier ab, um für das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege herauszufinden, wie es um den archäologischen Schatz bestellt ist. Arno Vetterick war einst selbst Fischer, in vierter Generation. Irgendwann hat er dann die Seiten gewechselt. Nun ist er Fischereiaufseher und überwacht mit Aktenordnern und Lineal bewaffnet an Bord der „Goldbutt“ Angler und Fischer. Dass er auch seine ehemaligen Kollegen kontrollieren muss, gehört dazu. Die meisten Verstöße entdeckt er jedoch bei Sportanglern. Weitab von Rügens touristischen Zentren hat Philipp Schwitalla seinen Platz gefunden. Die Wanderjahre als Tischler haben ihn auf die Insel geführt. Er besetzte eine heruntergekommene LPG-Halle und haucht hier alten Holzbooten neues Leben ein. Viel Hilfe hat er nicht, denn sein Geselle hat gekündigt, ihm war es einfach zu einsam. Einsam ist es auch auf der „Entmagnetisierungsinsel“ noch. Früher wurden hier die DDR-Schiffe entmagnetisiert, um sie vor Seeminen zu