Die Nordsee gibt den Takt fürs Leben in der niederländischen Provinz Zeeland vor: Gowert Geleijnse ist Dünen-Förster, zuständig für eine riesige Sandlandschaft zwischen Schloss Haamstede und der Nordsee. Er kämpft gegen Bäume und Gestrüpp, die die unter Naturschutz stehenden Dünen zu überwuchern drohen. Doch er hat eine ganze Herde von Helfern: Shetlandponys! Mehr als 100 von ihnen laufen hier frei herum, fressen das unerwünschte Grünzeug oder treten es nieder. Zweimal im Jahr müssen die „wilden Naturschützer“ geimpft werden. Das Einfangen der Herde ist eine schweißtreibende Aktion. In einem kleinen Schuppen im Hafen von Bruinisse hat früher ein Schiffsausrüster seine Waren angeboten. Heute kaufen die Fischer hier nicht mehr Tauwerk, Schäkel oder Gummistiefel, sondern Hochprozentiges. Der Geschäftsmann Meindert Kampen hat den Schuppen gemietet, um alkoholische Spezialitäten zu produzieren. Seine wohl ausgefallenste Kreation ist Seealgenschnaps. Auch im Hafen von Yerseke herrscht Unternehmergeist: Jean Dhooge hat ein längst stillgelegtes Austernbecken gekauft, saniert und wieder in Betrieb genommen. Das Geschäft ist echte Knochenarbeit, aber Jean hat eine Mission: Er will die Yerseker Austern möglichst preiswert anbieten, damit nicht nur reiche Leute in den Genuss der Schalentiere kommen. Jos Geluk arbeitet als Schleusenwärter auf der künstlichen Insel Neeltje Jans. Abgeschirmt sitzt er am Schaltpult im Topshuis, dem Kontrollraum der Deltawerke, dem gigantischen Sturmflutwehr gegen die Nordsee. Es wurde 1953 nach der großen Flut errichtet, bei der mehr als 1.800 Zeeländer ums Leben kamen. Maarten Janse, Bauer in Wolphaartsdijk, hat inzwischen Frieden mit dem Meer geschlossen. Ein paarmal im Jahr hatte es ihm die Ernte versalzen. Da kam Maarten die Idee. Er baut jetzt Zeekraal an, eine Art Meeresspargel. Statt das Salzwasser mühevoll abzuwehren, leitet der findige Landwirt es nun sogar mit einem ausgetüftelten Kanalsystem auf den Acke