Grüne Steilufer, weiße Sandstrände, verwunschene Kanäle: Die Küste an der Irischen See von Dublin bis zur Insel Rathlin, die zu Nordirland gehört, ist landschaftlich äußerst abwechslungsreich. Die Bewohner sind stur und spleenig. Sehr charakteristisch für die Ostküste Irlands sind die so genannten Martello Towers, die das britische Empire zur Zeit der napoleonischen Kriege errichtete. Heute sind sie bei spleenigen Reichen beliebt: Niall O’Donoghue hat mehr als eine Million Euro in seinen Turm Nummer sieben an der Bucht von Killiney, einem Vorort von Dublin, investiert. Er wollte alles so originalgetreu wie möglich restaurieren und ließ sogar eine funktionstüchtige Kanone gießen. Zu seinem großen Bedauern darf er die aber nur einmal im Jahr abfeuern. Sein prominenter Nachbar Bono, Sänger der irischen Rockband U2, hatte sich über den ständigen Kanonendonner beschwert. In Lusk, etwas nördlich der irischen Hauptstadt, trifft das „mare TV“-Team einen Pferdetrainer, der seine Schützlinge mit Meereswellness auf Trab bringt. Adrian McGuinness schwört drauf: „Es gibt nichts Besseres für geschundene Pferdebeine als das Meer!“ Deshalb lässt der Rennpferdetrainer seine Schützlinge regelmäßig „Salzwasser treten“. Die „nasse Kurmethode“, so hofft McGuinness, soll seinen Pferden besonders beim anstehenden Profirennen von Laytown den entscheidenden Vorteil verschaffen. Denn das findet am Strand statt. Auf Rathlin Island leben nur noch hundert Menschen. Es gibt zu wenige Jobs dort. Auch die Fischer-Brüder Liam und Benji McFaul können kaum noch vom Hummerfang leben. Deshalb züchten sie jetzt zusätzlich Rinder und zählen Vögel im Auftrag der Königlichen Gesellschaft für Vogelschutz. Eine „Inselflucht“ käme für die beiden dennoch nicht in Frage: Die Teilnahme am jährlichen Modellbootrennen im Inselteich ist schließlich Ehrensache. (Text: hr-Fernsehen)