In Schanghai ist eine Hafenrundfahrt ganze 60 Kilometer lang. Die Tour durch den längsten Hafen der Welt dauert vier Stunden. Aus dem Lautsprecher dröhnen Erklärungen über Superlative: die längste Hängebrücke, der dickste Getreidespeicher. In jedem Hafen eine Braut: Die Seemänner, die São Francisco do Sul anlaufen, müssen nicht lange suchen. In der beschaulichen brasilianischen Hafenstadt blüht die Prostitution. „Mein Vater musste jede Woche drei bis vier gesunkene Schuten hochholen“, schwärmt Jan Flint am Steuer seines Bergungskutters. Flint ist Helmtaucher im Hamburger Hafen. Zwar sinken heute weniger Schiffe, aber Arbeit gibt es für die Hafenarbeiter immer noch genug. Früher sprachen die Hände und Arme vieler Seeleute Bände – wer zum Beispiel die ersten 5.000 Seemeilen hinter sich gebracht hatte, ließ sich eine Schwalbe zwischen Daumen und Zeigefinger tätowieren. Aber auch heute noch ist die Kunst des Tätowierens gefragt. „Tattoo Jack“ im Hafen von Liverpool ist bei Matrosen ein bekannter Tätowierer. (Text: 3sat)