Die beiden nördlichsten Bundesländer Deutschlands sind gleichzeitig auch diejenigen mit der geringsten Bevölkerungsdichte. Hier ist die Natur noch am ursprünglichsten.
Genau deshalb hat Mecklenburg-Vorpommern einen Sonderstatus. Die wirtschaftlich schwache Region ist auf den Tourismus angewiesen, und mit ihrer verträumten Seenplatte und den vorgelagerten Inseln hat die Landschaft beste Voraussetzungen. Im Grenzbereich ist es die Elbe, die die Landschaft geprägt hat wie kein zweiter Fluss. Die Erinnerung an die Elbhochwasser ist immer noch wach und damit auch die Gewissheit, dass man mit der Natur und nicht gegen sie leben muss. Kaum eine Stunde Bahnfahrt von den Metropolen Berlin und Hamburg entfernt, liegt eine besondere Flusslandschaft: das Elbtal. Jahrzehntelang
vom Sperrgebiet der innerdeutschen Grenze zerteilt, ist die Elbe heute wieder ein naturnaher Fluss. Mit dem Frühjahr kehren hunderte von Weißstörchen aus ihren südlichen Winterquartieren zurück und beleben Dörfer und Wiesen am großen Strom. So einfach lässt sich Grenzgänger Andreas Kieling jedoch nicht von den einschlägigen Touristenführern überzeugen. Die Elbe war einst einer der schmutzigsten Flüsse Europas, und die Wasserqualität will er selbst einmal testen. An der Ostseeküste ist Andreas Kieling am Ende seiner Grenzwanderung angekommen. Die Ostsee ist einer der beeindruckendsten Naturräume Deutschlands. Küstenlagunen, Klippen und Marschen, Kesselmoore und Flachwasserhabitate bieten seltenen Arten wie dem Seeadler oder dem Schweinswal Lebensraum.