Die Tropeninsel Hainan bildet seit 1988 eine eigenständige Provinz. Mit ihren nur acht Millionen Einwohnern ist das im Südchinesischen Meer gelegene Eiland die kleinste Provinz Chinas. Seit Deng Xiaoping das Reich der Mitte für Reformen geöffnet hat, wurde die Insel zu einer Art Experimentierlabor für den «Kapitalismus made in China». Tatsächlich hat Hainan zwei Gesichter und schafft bislang ohne große Mühe den Spagat zwischen Jahrtausende alter Tradition und dem modernen Leben. Sanya im Süden der Insel war einst ein bescheidenes Fischerdorf. Innerhalb von 30 Jahren entwickelte sich die Stadt zum bekanntesten Badeort Chinas. In dem kommunistischen Land gilt es als äußerst schick, zum chinesischen Neujahrsfest eine Woche in Sanya zu verbringen. Dies ist der einzige Zeitpunkt im Jahr, an dem alle Chinesen Urlaub nehmen, und die Preise in den 77 Hotels der Stadt sind fünfmal so hoch wie sonst. Zwei Drittel der Touristen kommen vom chinesischen Festland, doch auch ausländische Touristen haben das Ferienparadis bereits entdeckt. Eine andere Tradition, die auf Hainan nach wie vor lebendig ist, ist die Kunst der Kalligraphie. Im Chan-Buddhismus hat sie ähnlich große Bedeutung wie die transzendentale Meditation.
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Jean-Michel Vennemani | Director |