Anno 1912, in der guten alten Zeit, regierte in Bayern noch Seine Königliche Hoheit. Damals, als das Bier noch dunkel war, sorgte für die Ordnung eine energische Gendarmerie. Aber wenn es um den edlen Gerstensaft ging, dann waren die Menschen nicht immer friedlich und die Ordnung in Gefahr. Und darum dreht es sich in dem neuen Fall, der zum schwierigsten in der Laufbahn des Herrn Amtsgerichtsrats Alois Stierhammer wird. Denn die Affäre weitet sich aus. Und bald stehen die Ehre des Landes und das Glück seiner Bewohner auf dem Spiel. (Text: BR)
Diesmal muss sich Amtsgerichtsrat August Stierhammer mit Hexen, Druden, Billmessern und Bockschneidern befassen. Er macht das nicht ungern, denn er zeigt „rein vom wissenschaftliche Standpunkt aus“ Interesse an den Relikten „dieses bodenlosen Aberglaubens“. Doch die „haarsträubenden Geschichten“, die ihm der Angeklagte erzählt, dass Billmesser und Bockschneider auf dem Geißbock durchs Weizenfeld reiten und durch den bösen Blick die Ernte kaputt machen, und dass eine Drud eine „unschuldige Jungfrau“ sei, die unter der „drückenden Sucht“ leide – gehen ihm dann doch zu weit … (Text: BR)
Wasser ist für Mensch und Vieh lebenswichtig, im Bayern der guten alten Zeit wie anderswo auch. So kann man verstehen, dass die Öffentlichkeit regen Anteil an dem neuen Prozess nimmt und dass die Stimmung des Herrn Amtsgerichtsrates nicht die allerbeste ist: Vor ihm steht Zeno, der Brunnenmacher, der sich geweigert hat, einen Dorfbrunnen zu reparieren. (Text: BR)
Der Herr Amtsgerichtsrat hat es mit harten Bauerncharakteren zu tun. Das Publikum ist zahlreich erschienen: Es geht um das uralte verruchte Verbrechen des Marksteinruckens. Und wenn es um den Besitz geht, versteht kein Bauer Spaß. Auch dem Amtsgerichtsrat ist dieses Delikt zuwider. Er wird keine Gnade walten lassen. (Text: BR)
Den drei Angeklagten - namhaften Bürgern Geisbachs - wird vorgeworfen, ihren Freund, den Viehhändler, im volltrunkenen Zustand per Express in einer Sausteige auf den Viehmarkt nach München geschickt zu haben. Das ist Freiheitsberaubung, Misshandlung, Beleidigung, findet der empörte Amtsgerichtsrat. (Text: BR)
Bürgermeister Kottmayr von Dürling ist angeklagt, die Freundin seines Sohnes Sebastian als Dienstmagd auf seinem Hofe angestellt zu haben; und so was tut man nicht – wegen der Sittlichkeit. Die Bauern lachen, der Herr Rat ist empört und Kottmayr bestreitet jede Schuld. Er vermutet eine bösartige hochpolitische Intrige. (Text: BR)
Korbinian Held ist angeklagt, eine alte, abgerackerte und kranke Kuh mit Schuhcreme beschmiert und als junges, kräftiges Rind verkauft zu haben. Ein schweres Verbrechen. Doch der Viehhändler bestreitet energisch jede Schuld mit solcher Inbrunst, dass dem Herrn Rat, der ihn schließlich aus zahlreichen Prozessen kennt, Zweifel an seiner Schuld kommen. (Text: BR)
Hartnäckig behauptet der Landtagsabgeordnete Paulus, der in Abwesenheit verurteilt wurde, sein Zug habe am 9. Juli in Biburg nicht gehalten. Darum hätte er nicht zum Gerichtstermin erscheinen können. Der Herr Rat glaubt ihm nicht. Baron von Sindlfing, Königlicher Eisenbahnrat, soll als Sachverständiger die Hintergründe klären. (Text: BR)
Vor dem Amtsgericht zu Geisbach hat es der Herr Rat mit einem ganz ausgefallenen Streit zu tun: Der Großbauer Isidor Lux verlangt von dem Viehhändler und Eheagenten Korbinian Held die angezahlte Vermittlungsprovision für die anstehende Heirat seiner Tochter Resl mit dem Kottmayr-Sohn Kurbi zurück. Natürlich weigert sich Held, das Geld zu zahlen, er fühlt sich an der nicht zustande gekommenen Hochzeit völlig unschuldig. Der Herr Rat ahnt jedoch, daß sich hinter diesem Streit zweier Großbauern mehr verbirgt. (Text: Sky)