Berlin, 15. August 1961: Conrad Schumanns Nerven sind zum Zerreißen gespannt. Die Maschinenpistole des 19-jährigen NVA-Unteroffiziers wird schwer. Schweiß rinnt unterm Stahlhelm hervor. Die Zeit drängt: Seit zwei Tagen werden Protestierende mit Gewehren in Schach gehalten. Der Stacheldraht ist nur ein Provisorium, Betonplatten werden herangekarrt. Der Bau der Mauer - der heißeste Tag des kalten Krieges. Conrad Schumann fasst sich ein Herz, setzt über die Stacheldrahtrolle. Sein Sprung macht Geschichte: Als Fanal gegen die Teilung Berlins und Symbol für die Freiheit geht das Bild um die Welt. Aber Deutschland wird erst drei Jahrzehnte später wiedervereint. Bis zu Willy Brandts "Es wächst zusammen, was zusammengehört", ist noch ein weiter Weg.
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Guido Knopp | Director |