Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang sind für uns alltäglich, wir denken kaum darüber nach. Dabei hat die Sonne einen ungeheuren Einfluss: Stunde um Stunde ist ihre genaue Position von großer Bedeutung, jeden Tag bestimmt sie so den Rhythmus des Lebens auf unserer Erde. Viele Verhaltensweisen im Tierreich werden durch den Stand der Sonne beeinflusst. Manchen bietet sie großartige Chancen, anderen wird sie zum Verhängnis. Wie Tiere sich dem ständigen Wechsel stellen können, macht den Unterschied zwischen Erfolg oder Niederlage. In Thailand nutzen beispielsweise Gibbons die Tatsache, dass Schallwellen in kalter Luft am weitesten tragen. Also setzen sie ihre lautstarken Rufe schon im ersten Morgenlicht ein. Im Chor warnen sie damit Konkurrenten und werben um neue Partner. Das schnellste Tier der Welt, der Gepard, ist in Afrika auf ein schmales Zeitfenster angewiesen, um Beute zu machen. Er muss zuschlagen, bevor sich in der Hitze des Tages Luftschlieren bilden und die klare Sicht auf Beute beeinträchtigen. Lämmergeier dagegen müssen auf die Aufwinde der Nachmittagshitze warten, um mit ihrer Beute etwas anfangen zu können. Ob Wüstenchamäleons als lebende „Solarmodule“ fungieren oder Haie, die nur bei einem ganz bestimmten Einfallswinkel der Sonne Seelöwen übertölpeln können – Tiere haben erstaunliche Fähigkeiten entwickelt, um die unterschiedlichsten Tageszeiten zu ihrem Vorteil und für ihr Überleben zu nutzen. „24 Stunden“ zeigt in einer Zeitreise durch die Natur viele überraschende Beispiele, wie anpassungsfähig Tiere und Pflanzen sind, um aus jedem Moment des Tages das Beste zu machen