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All Seasons

Season 1

  • S01E01 Globale Schatzsucher

    • March 4, 2011
    • 3sat

    Der Bedarf der internationalen Industrie an raren Bodenschätzen ist gigantisch. Dabei geht es schon lange nicht mehr nur um Erdöl oder Gas. Im Hightech-Zeitalter bestimmen Stoffe wie Europium, Germanium, Indium und Neodym die Zukunft vieler Schlüsselindustrien. Hunderte Hightech-Produkte, von grüner Technologie bis zu elektronischen Waffen, würde es ohne diese „neuen“ Rohstoffe nicht geben. Der weltweite Konsumhunger macht viele dieser Metalle zu rarer Ware. Zumal sie überwiegend aus einem einzigen Land kommen: China. Aus dieser Abhängigkeit wollen die Industrieländer ausbrechen, denn die Volksrepublik setzt ihr Quasi-Monopol strategisch ein. Immer wieder drosselt China Förder- sowie Exportmengen und reduziert so künstlich die ohnehin knappen Ressourcen. Rund um den Globus sind deshalb moderne Schatzsucher auf der Jagd nach bislang unentdeckten Lagerstätten – mit höchst unterschiedlichen Methoden. Während große Rohstoffunternehmen in Nordamerika die begehrten Bodenschätze mit Hightech-Unterstützung suchen, graben sich in Zentralafrika illegale Minenarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen mit bloßen Händen in die Erde. Möglicherweise schlummern verborgene Schätze sogar in heimischen Mülldeponien und warten nur darauf, geborgen zu werden. (Text: 3Sat)

  • S01E02 Mission Mongolei

    • March 11, 2011
    • 3sat

    Die Mongolei ist eines der rohstoffreichsten Länder der Welt. Jetzt erlebt das zentralasiatische Land einen radikalen Strukturwandel von der traditionellen Viehwirtschaft zu einer Bergbau-Nation. In der abgelegenen mongolischen Gbi-Wüste entsteht zurzeit eine der größten Kupferminen der Welt. Die kanadische Ivanhoe Mines und der mongolische Staat bauen in Oyu Tolgoi mehrere Minen und eine Anlage zur Verflüssigung von Kupfer. Auf einem Gelände so groß wie Manhattan arbeiten rund 4.000 Menschen. Auch viele junge Mongolen wie Ganmunkh Bansaikhan. Der 25-Jährige stammt aus einer Nomadenfamilie und arbeitet jetzt als Mechaniker. Der Export von Kupfer, Gold und Kohle soll der Mongolei in den kommenden Jahren ein enormes Wirtschaftswachstum verschaffen. Vor allem die Nachbarstaaten China und Russland interessieren sich für die begehrten Rohstoffe. Bislang profitieren aber nur wenige Menschen von dem Boom. So lebt ein Drittel der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, viele am Rande der Hauptstadt von Ulan Bator. Die meisten von ihnen waren Nomaden und hielten Vieh. Doch die Viehzucht steckt in der Krise. Vor allem in den langen, kalten Wintermonaten sterben regelmäßig Millionen von Tiere. Viele Mongolen sind gezwungen, ihre traditionelle Lebensweise aufzugeben. (Text: 3Sat)

  • S01E03 Japan – Schockwellen für die Wirtschaft

    • March 18, 2011
    • 3sat

    Japan, drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, durchlebt seine größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Nach Erdbeben und Tsunami droht jetzt auch noch eine nukleare Katastrophe. Eine Million Japaner flüchten vor Zerstörung und radioaktiver Strahlung. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt nach den ökonomischen Folgen dieser Katastrophe. (Text: 3Sat)

  • S01E04 Kapitalismus auf Schwedisch

    • March 25, 2011
    • 3sat

    Schweden boomt wie kaum ein anderes Land in Europa. Das Königreich jenseits der Ostsee erwartet für dieses Jahr ein sattes Wachstum von vier Prozent und gehört mit seinem sozialorientierten Wirtschaftssystem zu den erfolgreichsten und reichsten Staaten der Erde. Nach dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus und der Krise des westlichen Kapitalismus geht der Blick nach Norden: Führt der Weg zur idealen Gesellschaftsordnung über Stockholm? Familie Stenbeck jedenfalls profitiert vom schwedischen Sozialstaat. „Man zahlt hier hohe Steuern. Aber wir bekommen dafür auch viel“, sagt Vater Aje Stenbeck. Beide Eltern können dank der vom Staat finanzierten Kinderbetreuung ihren Beruf ausüben. Das Schlagwort vom „Armutsrisiko Familie“ ist in Schweden unbekannt. Bei der Geburtenrate nimmt Schweden sogar einen Spitzenplatz in Europa ein. Dennoch: „Für Kleinunternehmer ist es hier keine Bullerbü-Idylle“, meint die Stockholmer Schmuckdesignerin Hedvig Westermark. Mit viel Bürokratie, hohen Steuern und Sozialabgaben plagt sich die Stockholmer Schmuckdesignerin ständig herum. Für Rücklagen bleibe nichts übrig. (Text: 3Sat)

  • S01E05 Nigerias schmutzige Geschäfte

    • April 1, 2011
    • 3sat

    „Besser als gar kein Job“, sagt der 19-jährige Son. Der Nigerianer betreibt mit ein paar Kumpels im Nigerdelta eine illegale Raffinerie. Aus dem Wasser des Nigers filtern sie Ölreste – die Folge von Umweltverschmutzung und Vandalismus. Für den Schwarzmarkt brennen sie daraus Benzin, Kerosin und Diesel. Nigeria gehört zu den ölreichsten Ländern Afrikas, und alle wollen an dem Schwarzen Gold mitverdienen: Internationale Konzerne, Politiker und Schwarzhändler. Das Öl ist die Haupteinnahmequelle des Landes und sorgt für stabiles Wirtschaftswachstum. Doch Korruption verhindert die gerechte Verteilung der Einnahmen: Bis zu 60 Prozent der Erdöleinnahmen sollen in privaten Taschen verschwinden. Extremer Reichtum und bittere Armut liegen vor allem in Nigerias Hauptstadt Lagos dicht beieinander. Die Öl-Milliardäre dort tragen ihren Reichtum offen zur Schau. Nirgendwo sonst in Afrika fahren so viele Luxusautos durch die Straßen. Nur wenige Kilometer entfernt in den Slums leben die Menschen im Müll – ohne Trinkwasser, ohne Elektrizität. Zu Tausenden strömen sie dennoch täglich in die Stadt, weil es nur dort Hoffnung auf Arbeit gibt. Die extremen sozialen Gegensätze lähmen das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Hinzu kommen gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Moslems und Christen. Die politische Instabilität bremst die Entwicklung des Landes zusätzlich. Daran werden auch die Anfang April 2011 anstehenden Wahlen des Präsidenten und des Parlaments wohl kaum etwas ändern. (Text: 3Sat)

  • S01E06 Im Würgegriff der Drogenmafia

    • April 8, 2011
    • 3sat

    Carmen Castañeda ist jung, hübsch, hat zwei kleine Kinder – und muss sie nun alleine durchbringen. Denn Carmens Ehemann Juan ist tot, erschossen im Dienst. Er war Polizist in Ciudad Juarez, der gefährlichsten Stadt der Welt. Die meisten Gewalttaten gehen auf das Konto von Drogenbanden. Welches der rivalisierenden Drogenkartelle den Mord an Carmen Castañedas Ehemann auf dem Gewissen hat, wurde nie geklärt. Die mächtigen Drogenkartelle terrorisieren Mexiko. Seit vier Jahren tobt ein gnadenloser Drogenkrieg, dem bislang 35.000 Menschen zum Opfer fielen. Die Regierung versucht erfolglos, die Macht der Drogenbosse zu brechen. Denn die Polizei arbeitet oft für die besser zahlenden Kartelle. Und selbst viele Bürgermeister und Parlamentarier wurden über Nacht verdächtig reich. Drogen sind in Mexiko ein Milliarden-Geschäft. Kokain, Heroin und Marihuana zählen zu den wichtigsten Exportprodukten des mittelamerikanischen Staates. Jedes Jahr fließen allein durch die Drogendeals mit den USA 40 Milliarden Euro in die mexikanische Wirtschaft. Weltweit gibt es kaum ein Geschäft, das so profitabel ist wie der Drogenhandel. Die Einnahmen aus den illegalen Geschäften kurbeln nicht nur die Schattenwirtschaft an, sondern speisen zugleich die legale Wirtschaft. In strukturschwachen Regionen sind die Drogenbosse Arbeitgeber, Sozialamt und Gerichtsbarkeit in einem. Nun versuchen die Kartelle sogar, die Ölexporte des Landes unter ihre Kontrolle zu bringen, mit denen sich der Staat finanziert. Gelingt ihnen dies, wird Mexiko endgültig zur Drogenhochburg. (Text: 3Sat)

  • S01E07 Der Mittelpunkt Europas

    • April 15, 2011
    • 3sat

    Von wegen London, Berlin, Paris: Der Mittelpunkt Europas heißt Gelnhausen-Meerholz! Ausgerechnet auf einem Acker am Rande dieser hessischen Kleinstadt haben Wissenschaftler die geografische Mitte der EU ausfindig gemacht. Auch das wirtschaftliche Herz des Kontinents schlägt dort, wo die geografische Mitte liegt. Nicht unbedingt in Gelnhausen-Meerholz, aber in Deutschland und Polen, in Tschechien und der Slowakei, dem industriell geprägten Zentrum Europas. Die Außenposten aber, Länder wie Griechenland, Portugal und Irland, verlieren durch hohe Schulden oder schwache Wettbewerbsfähigkeit an wirtschaftlicher Bedeutung. Den Herzschlag Europas hört man aber nicht nur in den Ballungsräumen und Industriekonglomeraten. Heilbronn zum Beispiel zählt gerade Mal 120.000 Einwohner, aber mehr Weltmarktführer als jede andere Stadt in Deutschland. Und in Karlsruhe schlägt das Internet-Herz, denn dort steht das Rechenzentrum des größten Webhosters Europas. Ein wahrer Hochsicherheitstrakt, in dem der Geschäftsverkehr vieler Unternehmen sowie die Hälfte aller deutschen E-Mails abgewickelt werden – jeden Monat ein Datentransfer von neun Millionen Gigabytes. (Text: 3Sat)

  • S01E08 Chinas Autoträume

    • April 29, 2011
    • 3sat

    China macht mobil: In nur zwei Jahrzehnten gelang in den Millionenstädten des Landes der Umstieg vom Fahrrad aufs Auto. Paradebeispiele sind die alte Messestadt Guangzhou (Kanton) und die neue Retortenstadt Shenzhen vor den Toren Hongkongs. Der Ballungsraum mit 50 Millionen Einwohnern gilt als „Fabrik der Welt“. Dort lässt China immer mehr Autos – statt Billigspielzeug – fertigen. Mit von der Partie sind VW mit neuen Fabriken und Daimler mit neuen Partnern. Gemeinsam mit BYD, Chinas erfolgreichstem privaten Autohersteller, bauen die Stuttgarter ein sauberes Elektrofahrzeug für die 180 Millionenstädte des Riesenreichs. Geplanter Verkaufsstart im größten Automarkt der Welt: 2013. Mit seinen Elektroautos will China auch die Automärkte in den USA und in Europa erobern. (Text: 3Sat)

  • S01E09 China – Rivale oder Partner?

    • May 6, 2011
    • 3sat

    Was wissen chinesische Arbeiter über Deutschland? Wie viele Stunden arbeitet ein Ingenieur in Deutschland, wie viele sein Kollege in China? Und wie organisieren Frauen jeweils den Alltag zwischen Beruf und Familie? Längst ist China für die Exportnation Deutschland als neuer Absatzmarkt mit Milliarden Konsumenten nicht mehr wegzudenken. Doch es könnte anders weitergehen, als sich das Europa und die USA erhoffen. Denn China plant seinen Aufstieg ohne den Westen. Schon jetzt hat die Volksrepublik China Deutschland vom dem Spitzenplatz verdrängt. Deutschland droht Marktanteile selbst in seinen Vorzeigebranchen Automobil- und Maschinenbau zu verlieren. Gleichzeitig gründen immer mehr deutsche Firmen mit chinesischen Partnern gemeinsame Unternehmen. (Text: 3Sat)

  • S01E10 Mafia in Nadelstreifen

    • May 20, 2011
    • 3sat

    Autorin Antje Pieper hat für „makro“ Mafia-Opfer und Mafia-Jäger in Italien besucht, die Spur der organisierten Wirtschaftskriminalität von Palermo bis Mailand verfolgt. Dabei ist sie auf neue Geschäftsfelder der Mafia gestoßen – Bauindustrie und Finanzwesen -, die an Bedeutung gewinnen. Große Bauprojekte wie die Expo 2015 in Mailand sowie die Mailänder Börse erscheinen demnach als diskrete Geldwaschanlagen. Selbst der Fußball diene der Mafia als Mittel zur Geldwäsche und als Eintrittskarte in die „bessere Gesellschaft“. Denn auf den Ehrentribünen der Fußballstadien sitzen reiche Unternehmer und einflussreiche Politiker. „makro: Mafia in Nadelstreifen“ zeigt weiter, dass die Mafia im Wettgeschäft auch den Norden infiltriert, vor allem die Region rund um Mailand. (Text: 3Sat)

  • S01E11 Europa im Stresstest

    • May 27, 2011
    • 3sat

    Dachten die Europäer wirklich, die Probleme in Griechenland seien ausgestanden? Das Land sei mit Hilfe der milliardenschweren Hilfspakete auf dem Weg der Besserung? Die aktuellen Meldungen holen die vereinigten Europäer derzeit brutal zurück in die Realität. Statt kleiner zu werden, wächst der Schuldenberg Griechenlands weiter, ein „Rettungsplan 2.0“ muss her. Und an der Peripherie der Währungsunion lauern mit Irland, Portugal, Spanien, Italien und Belgien weitere Wackelkandidaten. Gleichzeitig mit dem Schuldendruck wächst in den nord- und mitteleuropäischen Geberländern der Zorn der Bürger auf die Notleidenden. Um die gemeinsame Währung am Leben zu erhalten, verpfänden ihre Regierungen große Teile ihres Staatshaushalts. Damit soll Schluss sein, ist die einhellige Meinung. Aus der wirtschaftlichen Krise droht nun auch eine politische zu werden. Das geeinte Europa erlebt einen erneuten Stresstest. „makro“ berichtet über „Europa im Stresstest“. (Text: 3Sat)

  • S01E12 Strom für Europa

    • June 10, 2011
    • 3sat

    Zentimeterarbeit in 70 Metern Höhe: Patrick Gasper steht auf dem Stahlgerüst eines Strommastes und verlegt die tonnenschweren Leitungen. Als sogenannter Steiger montiert Gasper Hochspannungsmasten für den Netzbetreiber Amprion. „Das ist Gewohnheitssache. Die ersten paar Tage waren schwer, aber jetzt habe ich mich daran gewöhnt“, sagt er. Seine Firma will in den kommenden Jahren drei Milliarden Euro in den Ausbau der Netze investieren – dringend notwendige Investitionen. Denn um verstärkt alternative Energien nutzen zu können, müssen die Stromnetze erneuert und ausgebaut werden. Intelligente Stromnetze müssen künftig Energie über weite Strecken innerhalb Europas transportieren und Schwankungen in der Versorgung ausgleichen können. Seit der atomaren Katastrophe in Japan scheint der Atomausstieg abgemachte Sache. Die Frage ist nur, wann er möglich ist. Selbst Konservative wollen die Kernkraftwerke in Deutschland rasch abschalten. Experten halten den Ausstieg schon 2015 für realisierbar. Bis 2050 könnte sich ganz Europa mit Ökostrom versorgen. Neben der Solarenergie gilt Windenergie als jene Zukunftstechnik, die am meisten von der Energiewende profitieren könnte. Im Ärmelkanal steht der weltweit größte Hochsee-Windpark, und auch vor deutschen Küsten setzt man auf Watt aus dem Meer. Erst kürzlich ist der erste kommerzielle Offshore-Windpark in der Nordsee ans Netz gegangen. Davon profitieren vor allem Betreiber und Hersteller von Windkraftanlagen. Für einen schnellen Ausstieg aus der Kernkraft sind aber auch neue Ideen zur Energieerzeugung gefragt. Zum Beispiel könnten Unternehmen in der Produktion entstehende Abwärme wieder als Energie nutzen. Abfälle aus Holz oder Kunststoffreste könnten in Vergasungsanlagen in synthetisches Erdgas verwandelt werden, Niederschläge in den Alpen über Wasserspeicher Strom liefern. Erste Versuchsanlagen gibt es bereits für jedes dieser Beispiele. (Text: 3sat)

  • S01E13 Musterschüler Chile

    • June 17, 2011
    • 3sat

    Chile ist ein Musterbeispiel dafür, wie ein Land die Globalisierung als Sprungbrett nutzen kann. Der Andenstaat glänzt mit der höchsten Wirtschaftsleistung pro Kopf in Lateinamerika. Als größter Kupfer-Förderer der Welt profitiert Chile von den hohen Metallpreisen. Der Bergbau ist nach wie vor die dominierende Branche, doch auch die hoch technisierte Agrarindustrie beliefert inzwischen die ganze Welt mit Lachs, Früchten und Wein. Frühzeitig hat Chiles Wirtschaft auf Computer, Software und Internet gesetzt. Das kleine Land mit seinen 17 Millionen Einwohnern ist auf Augenhöhe mit den mächtigen Industrienationen der Welt. Selbst die Folgen des verheerenden Erdbebens am 27. Februar 2010 hat die Wirtschaft erstaunlich rasch überwunden. Die materiellen Schäden schätzt die chilenische Regierung auf 22 Milliarden Euro. Seit 15 Jahren wächst die Wirtschaft im Schnitt um fünf Prozent, belegt bei internationalen Vergleichen zu Themen wie Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit vordere Plätze. Ihr Erfolgsgeheimnis: beharrliche Armutsbekämpfung, staatliche Exportförderung und verstärkte Techniknutzung. Dank einer konsequenten Privatisierung liegt der Staatsanteil unter 20 Prozent – in Deutschland sind es noch fast 50 Prozent. Chile hat sich zum marktwirtschaftlichen Musterschüler entwickelt. Mit dem Wirtschaftsaufschwung sind in der Sechs-Millionen-Metropole Santiago die Elendsviertel verschwunden, die in Rio, Bogota und Mexiko immer noch das Stadtbild prägen. (Text: 3Sat)

  • S01E14 Frauen vor!

    • June 24, 2011
    • 3sat

    Ab dem 26. Juni 2011 kämpft die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen bei der Frauen-Fußball-WM erneut um den Titel. Darauf sind die Damen ziemlich gut vorbereitet, denn die amtierenden Weltmeisterinnen absolvieren deutlich mehr Länderspiele als ihre sportlich weniger erfolgreichen männlichen Kollegen. Ganz anders in der Wirtschaft: Dort dominieren die Männer das Spiel. Nur in jedem elften deutschen Chefsessel sitzt eine Frau. Woran liegt das? An den Frauen selbst, wie Bascha Mika, ehemalige Chefredakteurin der „taz“, behauptet? Oder doch an der fehlenden Quote? Norwegen macht eindrucksvoll vor, wie Frauen der berufliche Aufstieg mit einer Quote gelingen kann. 40 Prozent der Chefposten börsennotierter Aktienunternehmen sind dort dank gesetzlicher Unterstützung in Frauenhand. Höchste Zeit also für einen Wechsel in der Mannschaftsaufstellung auch bei uns? (Text: 3Sat)

  • S01E15 Arktische Schatzsuche

    • July 1, 2011
    • 3sat

    Rund um den Nordpol werden die letzten noch unerschlossenen Rohstoff-Reserven der Erde vermutet. Der Klimawandel weicht den Eispanzer im Norden zunehmend auf, der Zugang zu den erhofften Schätzen scheint in Reichweite zu rücken. Lange hatten die Grenzen im Eismeer kaum Bedeutung. Heute dagegen streiten sich die arktischen Anrainerstaaten Russland, Norwegen, Dänemark, Kanada und die USA um mehrere Gebiete im Arktischen Ozean. Die Militärpräsenz wird ausgebaut, es wird vermessen und kartografisiert. Denn wer wissenschaftlich nachweist, dass der eigene Festlandsockel sich unter der Eiskappe fortsetzt, kann dort künftig Rohstoffe abbauen. Die Zeit drängt: 2013 müssen die Staaten ihre Gebietsansprüche bei den Vereinten Nationen anmelden. In der Vergangenheit galt die Schatzsuche in der Arktis als zu teuer und zu aufwendig. Doch jetzt graben sich Bergbau-Unternehmen immer weiter in die arktische Wildnis vor. Kanadisches Eisenerz beispielsweise soll bei den einheimischen Inuit für Arbeitsplätze und Aufschwung sorgen und zugleich den Stahlhunger der europäischen Autoindustrie bedienen. Es geht aber auch um Gold, Zink, Erdgas und vor allem um Öl: Der arktische Kontinentalsockel könnte eines der größten Öl-Fördergebiete der Erde werden. Mehr als 20 Prozent der weltweit bisher unentdeckten, abbaubaren Vorräte werden dort vermutet. Grönland ist bei der Ölsuche im Meer mit Probebohrungen bereits vorgeprescht, getrieben vom Wunsch nach wirtschaftlichem Wohlstand und politischer Unabhängigkeit von Dänemark. Erste Funde machen tatsächlich Hoffnung auf mehr. Russland wiederum beansprucht gut die Hälfte der Region für sich allein: Als Folge des Klimawandels könnte das wirtschaftliche Machtzentrum der Welt künftig am Polarmeer liegen. (Text: 3Sat)

  • S01E16 Kultur & Kommerz

    • July 8, 2011
    • 3sat

    Die Situation in vielen Kulturbetrieben spitzt sich immer weiter zu. Sinkende Zuschauerzahlen und leere öffentliche Kassen könnten in manchen Opern und Theatern schon bald für den letzten Vorhang sorgen. Der einzige Ausweg scheinen neue Geschäftsmodelle zu sein. Das Festspielhaus Baden-Baden ist dank kreativer Ideen der drohenden Pleite entgangen. Heute ist Baden-Baden das einzige deutsche Opern- und Konzerthaus des Kontinents, das im Betrieb ohne öffentliche Subventionen auskommt. Ein Drittel des Jahresetats liefern private Spender, zwei Drittel kommen aus dem Kartenverkauf. Von der neuen Attraktivität des Festspielhauses profitiert auch die Stadt selbst. Opernbesucher bringen dem Kurort fast 50 Millionen Euro ein. Ein professionelles Management, bei dem Kultur und Kommerz Hand in Hand gehen, macht auch das renommierte Städel-Museum seit Jahren vor. Museumsdirektor Max Hollein hat einen gesunden Sinn für Sein und Haben, verbindet Benefit und Benefiz wie kaum ein Zweiter der Branche. Er führt sein Haus wie ein Markenprodukt, mit eigenem Internet-Blog, Seiten auf Twitter, Facebook und Youtube. Mit Patenschaften für Treppenstufen, Oberlichter oder einen ganzen Saal bringt er Kunst und Geld zusammen. (Text: 3Sat)

  • S01E17 Die Antiken-Dealer

    • July 15, 2011
    • 3sat

    Römische Büsten, ägyptische Statuen, griechische Vasen, babylonische Münzen und gotische Waffen: Zehntausende Sammler in aller Welt jagen nach den Schätzen vorchristlicher Kulturen, fasziniert von der Idee, ein echtes Stück Vergangenheit ihr Eigen zu wissen. Auch als Statussymbol und Geldanlage taugen die bis zu mehrere tausend Jahre alten Kunstgegenstände. Fast überall auf der Welt ist die Ausfuhr historischer Güter verboten, und dennoch werden Jahr für Jahr Tausende neue und gänzlich unbekannte Antiken angeboten. Schwer vorstellbar, dass diese Objekte legal nach Deutschland gekommen sein sollen. Nach Einschätzung von Christian Manhart, Leiter der UNESCO-Sektion für Museen und Kulturgüter, gehe der Umsatz mit geraubter Kunst in die Milliarden und werde durch die Nachfrage aus reichen Nationen angeheizt: „Die Raubgrabungen wären natürlich nicht möglich ohne unsere Sammelwut.“ (Text: 3Sat)

  • S01E18 Qué pasa, Argentina?

    • July 22, 2011
    • 3sat

    Vor acht Jahren ging Argentinien nach langer Misswirtschaft Pleite, stellte die Zahlung seiner Auslandschulden ein und entkoppelte die eigene Währung vom US-Dollar. Die Folge waren zunächst Aufstände, Armut und Ratlosigkeit. In den Jahren darauf fand Argentiniens Wirtschaft jedoch zum Wachstum zurück. Aufgegebene Fabriken wurden von den Arbeitern weitergeführt, der Hunger Chinas bescherte den argentinischen Bauern große Nachfrage nach Soja und Fleisch. Auch Bodenschätze erlebten in dieser Zeit eine Renaissance. Nicht zuletzt durch die Suche nach Lithium, dem Treibstoff der Elektroautos und Mobiltelefone. Ist Argentinien also wieder auf dem Weg zur alten Stärke? Die Regierung unterstützt Unternehmen und die Bevölkerung mit ökonomischen Schutzmaßnahmen: So darf argentinisches Rindfleisch nicht exportiert werden, damit es für Argentinier bezahlbar bleibt. Gleichzeitig dürfen keine Lebensmittel importiert werden, die auch in Argentinien hergestellt werden. Offiziell wächst die Wirtschaft wieder. Doch die Wirtschaftszahlen hinter den Wachstumsaussagen sind unzuverlässig. So liegt zum Beispiel die tatsächliche Inflationsrate weit über der offiziellen. Und bei allem Wachstum hält sich die Armut hartnäckig. Argentinien ist ein Land voller Widersprüche. Wie schaffen es Unternehmen und Bürger, dennoch durch das Labyrinth aus politischen und wirtschaftlichen Kapriolen zu kommen? Wohin führt Argentiniens Weg? (Text: 3Sat)

  • S01E19 Der große Crash

    • August 5, 2011
    • 3sat

    Die „makro“-Dokumentation „Der große Crash“ rekonstruiert die entscheidenden 48 Stunden im September 2008: Wer und was gab den Ausschlag dafür, Lehman Brothers fallen zu lassen? War es das kurzsichtige Kalkül der US-Republikaner, in der heißen Phase des Wahlkampfes 2008 nicht für unpopuläre Milliardenhilfen an eine Großbank einstehen zu müssen? Spielten gar persönliche Animositäten zwischen den einstigen Weggefährten Henry Paulson und Richard Fuld, dem letzten Vorsitzenden der Lehman Brothers, eine Rolle? Oder war es ein kollektives Versagen mächtiger Finanzführer, die die Gefahr des „Lehman-Effektes“ für die Weltwirtschaft schlicht unterschätzten? Die 2010 unter dem Titel „Am Abgrund“ erschienenen Memoiren von Henry Paulson offenbaren, wie sehr der damalige Finanzminister im Fall Lehman von der Regierung Bush unter Druck gesetzt wurde: An dem Krisenwochenende stellte ihn das Weiße Haus offenbar vor ein unlösbares Dilemma. Hochrangige Teilnehmer des Lehman-Wochenendes geben Einblicke in die 48 Stunden vor dem großen Crash – darunter der heutige US-Finanzminister Timothy F. Geithner sowie Vorstandschefs der beteiligten Großbanken. (Text: 3Sat)

  • S01E20 Neuer Anlauf Ost

    • August 12, 2011
    • 3sat

    Eine Stadt im Niedergang, dieses Klischee erfüllt Wittenberge in Brandenburg so perfekt, dass sogar Filme vor der abgewrackten Stadtkulisse gedreht werden. Gleich nach der Wende versprach Helmut Kohl dort blühende Landschaften – doch schon zwei Jahre später bricht der Niedergang über die einstige Industriestadt herein. Abwanderung, Arbeitslosigkeit und Überalterung sind seitdem die bedrückende Realität. Wittenberge versucht viel, um das Steuer herumzureißen. Ein neuer Binnenhafen soll Schwung in die Wirtschaft bringen, und viele Kleinunternehmer halten sich mit ungewöhnlichen Geschäftsideen über Wasser. Aber 20 Jahre nach der Wende scheint die Stadt vor einem weiteren Problem zu stehen, das fast noch schwieriger zu bewältigen ist: die demografische Krise. Immer weniger Jugendliche sehen ihre Zukunft in Wittenberge. Wer kann, verschwindet spätestens nach der Ausbildung aus der Region. Gute Bewerber können sich in Hamburg oder Berlin die Stellen aussuchen und gehen der brandenburgischen Stadt als Fachkräfte verloren. (Text: 3Sat)

  • S01E21 Russlands Masterplan

    • August 19, 2011
    • 3sat

    Die „Möchtegern“-Supermacht Russland ist ins wirtschaftliche Abseits geraten. Veraltete Industrien, fehlende Infrastruktur, marode Immobilien, korrupte Bürokratie. Einzig und allein die Öl- und Gasförderung floriert. Mit neuen Fünfjahresplänen haben sich der Kreml und seine gefolgstreuen Staatsbetriebe einen erneuten Modernisierungsschub verordnet. So zwingt Wladimir Putins Regierung mit dem Dekret 166 ausländische Autobauer, moderne Fabriken zu bauen und eine Zulieferindustrie zu initiieren. VW, Renault, Ford und GM haben sich verpflichtet, ihre Autoproduktion innerhalb der nächsten fünf Jahre auf über 300.000 Fahrzeuge zu steigern. Die Einzelteile dafür müssen dann zu 60 Prozent aus russischer Produktion stammen. Schon in diesem Jahr wird Russland wahrscheinlich Deutschland als größten Pkw-Markt Europas ablösen. Mit Milliardeninvestitionen aus dem Westen will die einstige Supermacht Technologie ins Land holen, um unabhängiger von Öl und Gas zu werden. (Text: 3Sat)

  • S01E22 Kuba – Mythos ohne Masterplan

    • August 26, 2011
    • 3sat

    Stuhl, Schere, Spiegel – mehr braucht Fermín Gonzalez nicht, um im sozialistischen Kuba Unternehmer zu werden. Mitten in Havanna hat er sich seinen eigenen Friseursalon auf der Straße eingerichtet. Die Regierung entließ im Herbst eine halbe Million Staatsbedienstete. Viele weitere werden folgen: Menschen wie Fermín Gonzalez, die nun private Dienstleistungen anbieten müssen. Kuba privatisiert seine Wirtschaft und entlässt Dissidenten aus dem Gefängnis. Fidel Castro steht nach Jahren wieder vom Krankenbett auf und tritt im Kampfanzug vor die Öffentlichkeit. In einem Interview erklärt er die Zeit des kubanischen Sozialismus für abgelaufen. Was ist los in Havanna? Ist der Inselsozialismus am Ende? Wirtschaftlich steht Havanna mit dem Rücken zur Wand. Die Regierung hat kaum Devisen, die Landwirtschaft liegt brach, und noch immer leidet das Land unter den katastrophalen Hurrikanschäden von 2008. Venezuela, bislang Kubas wichtigster strategischer Partner, liefert weniger Öl als früher, sodass Kuba noch mehr Benzin und Strom sparen muss als bisher. Große Hoffnungen setzt Havanna nun auf den Tourismus, denn er ist ein verlässlicher Devisenbringer. Für begüterte Ausländer entstehen 16 neue Golfplätze, mit chinesischer Hilfe bauen die Kubaner ein riesiges Luxus-Hotel. Obwohl Kuba wirtschaftlich stark geschwächt ist, bleibt das internationale Interesse hoch. Rohstoffe wie Nickel und Kobalt sowie ein beachtliches Forschungsniveau im Pharmabereich machen die Insel für Investoren aus China, Russland, Kanada, Iran und Spanien attraktiv. Vielleicht werden sich auch bald die Amerikaner dazugesellen, denn vor Kubas Küste werden große Ölvorkommen vermutet. (Text: 3Sat)

  • S01E23 Der Wert des Waldes

    • September 2, 2011
    • 3sat

    Jede Minute verschwinden weltweit 35 Fußballfelder Wald. Dabei haben die tropischen Regenwälder der Erde nicht nur eine wichtige Funktion bei der Klimaregelung. Jeder vierte Mensch auf der Welt ist auf den Wald angewiesen, um sein Überleben zu sichern. Wald bietet Nahrung, Schutz, Medizin und Erholung. Doch der Wald ist auch Wirtschaftsfläche. Studien zufolge stecken in jedem Hektar Wald Rohstoffe und Dienstleistungen für rund 750 Euro. Täglich wird in Asien Urwald vernichtet, um auf den freiwerdenden Flächen gigantische Palmölplantagen anzulegen. Nutznießer sind vor allem Industrienationen, denn Palmöl steckt in vielen Industrieprodukten, zum Beispiel in Waschmittel und Schokoriegeln. Im Milliardenmarkt Wald mischt auch Deutschland kräftig mit. Knapp ein Drittel des Landes ist von Wald bedeckt. Damit hat Deutschland den größten Holzvorrat Europas. Die Forstwirtschaft zeigt seit 300 Jahren, wie man Rohstoffe gleichzeitig erfolgreich bewirtschaften und schonen kann: mit langem Atem. Denn der Wert des Waldes zeigt sich erst nach Jahrzehnten oder Jahrhunderten. (Text: 3Sat)

  • S01E24 Berge aus Gold – Chinas Umweltprobleme

    • September 9, 2011
    • 3sat

    China ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und produziert Güter für alle anderen Länder. Die Konsequenzen für die Umwelt und die Menschen sind jedoch erschreckend: 300 Millionen Chinesen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, und die Luft in China gilt als lebensgefährlich. China produziert riesige Müllberge, die meisten Treibhausgase und ist dabei selbst ein frühes Opfer des Klimawandels. Auf der ersten UN-Klima Konferenz im Oktober 2010 präsentierte sich China zwar als Regierung, die alles unternimmt, um das Klima zu schützen. Aber Peking macht auch deutlich, dass das Land aufgrund der rasanten Industrialisierung und Urbanisierung nicht auf die gewonnen Energien verzichten kann. Zudem werden selbst die von der Zentrale beschlossenen Umweltschutzgesetze oft auf lokaler Ebene nicht umgesetzt. Solarfabriken sorgen in dieser Situation für Hoffnung, da sie eine Alternative zur Umwelt belastenden Kohle bieten. (Text: 3Sat)

  • S01E25 Autoindustrie in voller Fahrt

    • September 16, 2011
    • 3sat

    Der weltweite Hunger nach Autos ist noch lange nicht gestillt. Besonders der Nachholbedarf der Chinesen ist riesengroß. In China kommen laut dem Autoindustrieverband VDA bisher nur 23 Autos auf 1.000 Einwohner. In Deutschland besitzt hingegen jeder Zweite einen Wagen. Zusätzlichen Treibstoff für den Autoboom bringt die Elektromobilität. Die Bundesregierung will bis 2020 eine Million Elektroautos in Deutschland auf die Straße bringen. Die deutsche Autoindustrie fordert für diesen Plan Milliardensubventionen, um ihren Rückstand gegenüber der Konkurrenz aus Japan, Frankreich und den USA aufzuholen. (Text: 3Sat)

  • S01E26 Guten Morgen, Vietnam! – Von Ho Chi Minh zur Marktwirtschaft

    • September 23, 2011
    • 3sat

    Näherin Trinh Hoai Chau hat ein gutes Einkommen – mit Parteiwimpeln und Fußballtrikots. Die Unternehmerin findet den Kapitalismus im Kleinen, der ihr die Kassen füllt, gut – und ist doch auch stramme Parteisoldatin. So wie sie lavieren viele Vietnamesen zwischen Sozialismus und Marktwirtschaft. Die Sozialistische Republik Vietnam wird von vielen Ökonomen als neuer Wachstumsmarkt entdeckt. In den Fußstapfen Chinas praktiziert Vietnam erfolgreich „Doi Moi“ – eine wirtschaftliche Öffnung des Landes bei politischem Alleinherrschaftsanspruch der Kommunistischen Partei. Zwar bietet Vietnam nicht den Milliarden-Menschen-Markt Chinas. Das Land ist auch nicht so entwickelt wie der asiatische „Tiger“ in der Nachbarschaft. Aber es wirft eine ungewöhnlich junge, fleißige und erfolgshungrige Bevölkerung in die Waagschale. Nicht ohne Grund werden die Vietnamesen gern als „Preußen Asiens“ bezeichnet. Der Spagat zwischen Sozialismus und Marktwirtschaft ist Nährboden für ungewöhnliche Geschäftsideen. Das Pro-Kopf-Einkommen hat sich in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt. Das Land hat konstante Wachstumsraten von cirka sieben Prozent. Bei der Armutsbekämpfung ist Vietnam derzeit sogar das erfolgreichste Land der Welt. Aus dem Kriegsgegner USA ist ein geschätzter Handelspartner geworden, und auch Deutschland stehen die Vietnamesen freundlich gegenüber – dank der vielen in der DDR ausgebildeten Landsleute. Zunehmend entdecken auch deutsche Unternehmer Vietnam als Produktionsstätte. Doch mit der rasanten Entwicklung mehren sich auch die Probleme: Städte wie Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt wachsen im Eiltempo, Abwasserkanäle und Straßen sind überlastet, die Energieversorgung steht auf wackligen Beinen. Und Vietnams Reisbauern sollen zu Facharbeitern umgeschult werden – eine Herkulesaufgabe, denn drei von vier Vietnamesen leben noch auf dem Land. (Text: 3Sat)

  • S01E27 Anschluss für Afrika

    • September 30, 2011
    • 3sat

    Wellblech als Zeichen des Fortschritts? In Ruanda ist es so. Ob Neubau oder Strohhütte, ein Wellblechdach ist Pflicht. Vor 17 Jahren lag Ruanda nach dem Völkermord der Hutu-Mehrheitsbevölkerung an den Tutsi in Schutt und Asche, heute ist Präsident Paul Kagame dabei, die Hauptstadt Kagali zum Technologiezentrum Ostafrikas auszubauen. Und das in einer Region, die gerade als Katastrophen- und Dürreregion in den Schlagzeilen steht. In Kigali aber verstecken sich schon überall Glasfaserkabel im Boden, denn Afrika ist an vielen Stellen innovativ und selbstbewusst. Stolz ist Ruanda auch auf seine funktionierende Börse. Zwar zählt das Land noch immer zu den ärmsten in Afrika, doch viele Menschen profitieren vom bescheidenen Aufschwung. (Text: 3Sat)

  • S01E28 Nähen bis zum Umfallen?

    • October 7, 2011
    • 3sat

    „makro: Nähen bis zum Umfallen?“ schildert den Zwiespalt der Prüfer zwischen Wirtschaftsinteressen und sozialen Mindeststandards, zwischen lokalen Umständen und deutschen Maßstäben. Manchmal können selbst die unter großem Druck stehenden Prüfer ihre Emotionen nicht mehr zügeln. Sie werden wütend oder brechen sogar in Tränen aus. Der Film fragt auch nach der Moral der Fabrikbesitzer, spricht mit Arbeiterinnen, Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften. „Die westlichen Firmen müssen enger zusammenarbeiten und gemeinsame Standards entwickeln“, fordert der bengalische Gewerkschaftschef Roy Ramesh Chandra. „Und sie müssen sich für die Streikrechte der Arbeiter einsetzen.“ (Text: 3Sat)

  • S01E29 Krisensichere Waffengeschäfte

    • October 14, 2011
    • 3sat

    Europa muss sparen. Die Armeen werden verkleinert und die Verteidigungsausgaben gekürzt. Ganz anders in China, Brasilien und Indien: Massiv investieren die Schwellenländer in die Modernisierung ihrer Streitkräfte. Allein Indiens Rüstungsimporte haben sich in den vergangenen fünf Jahren um über 20 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum davor erhöht. Für Deutschlands Waffenschmieden ist die Nachfrage nach Gewehren, Panzern und U-Booten ein willkommenes Geschäft. Die Bundesrepublik ist nach den USA und Russland mittlerweile drittgrößter Rüstungsexporteur der Welt. Damit verbunden sind rund 80.000 Arbeitsplätze – und politischer Streit: Der geplante Verkauf von Leopard-2-Panzern ins autoritäre Königreich Saudi-Arabien sorgt für Empörung. Kein Wunder, dass die Waffenindustrie lieber diskret und unauffällig Geschäfte machen möchte. Längst liefert Deutschland nicht mehr nur tonnenschwere Militärausrüstung für die Großschlacht auf offenem Feld. Hacker-Attacken auf Militärcomputer und Angriffe kleiner Terrorzellen erfordern raffinierte Sicherheitstechnicken. Streitkräfte müssen präziser, schneller und wendiger agieren können. Denn im Hightech-Zeitalter gibt es viele Fronten, für die sich die Staaten rüsten müssen. (Text: 3Sat)

  • S01E30 Wenn Insider auspacken

    • October 21, 2011
    • 3sat

    Normalerweise wäre der Tod von Sean Hoare am 18. Juli 2011 nur eine Randnotiz gewesen. Doch der Tod des ehemaligen britischen Reporters bewegt eine ganze Nation. Er hatte als erster über den Abhörskandal beim britischen Boulevardblatt „News of the World“ berichtet, der Regierung, Geheimdienst und Medienmanager in Erklärungsnöte brachte. Hoare war zum Whistleblower geworden, zum Hinweisgeber. Doch obwohl Whistleblower dafür sorgen, dass Missstände an die Öffentlichkeit kommen, gelten sie selten als Helden. Vielmehr wird ihr Verhalten in den Unternehmen oft als Verrat eingestuft. Sie gelten als illoyal, als Nestbeschmutzer und verlieren häufig sogar ihren Job. Eine Erfahrung, die auch Brigitte Heinisch machen musste. Die Berliner Altenpflegerin schlug wegen unhaltbarer Zustände an ihrem Arbeitsplatz innerhalb des Unternehmens Alarm. „Es gab viele Engpässe in der Behandlungspflege. Ich habe Bewohner vorgefunden mit unbehandelten Wunden, bin oft zum Dienst gekommen und musste den Notarzt holen.“ Wegen fortlaufender Mängel zeigte die Pflegerin ihren Arbeitgeber schließlich bei der Staatsanwaltschaft an – und wurde entlassen. Nach jahrelangem Rechtsstreit urteilte jüngst der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zu ihren Gunsten. Das Gericht fordert darüber hinaus, dass Whistleblower in Deutschland künftig besser rechtlich geschützt werden sollen. Unternehmen sollten Insider als wichtige Quelle für zuverlässige Informationen besser nutzen, empfehlen auch Anwälte. Doch häufig fehle es in den Firmen an geeigneten Anlaufstellen und Vertrauensleuten. Die Chance, interne Probleme rechtzeitig zu erkennen und möglichen Schaden vom Unternehmen und der Gesellschaft abzuwenden, bleibt ungenutzt. Egal, ob es sich um Sicherheitsexperten der Atomindustrie handelt, um Flugkapitäne oder Insider des grauen Kapitalmarkts. (Text: 3Sat)

  • S01E31 Lebensmittel

    • October 28, 2011
    • 3sat

    Der Markt für Lebensmittel ist in Deutschland gesättigt. Wachstum ist in der Branche meist nur durch Verdrängung anderer Marken, das Aufspüren von Marktlücken oder durch Export möglich. Besonders erfinderisch ist die Lebensmittelindustrie im Kreieren von Produkten, die angeblich schön und gesund machen sollen. Dabei reicht das Angebot vom Anti-Aging-Bier bis zu Drinks, die Schutz vor Alzheimer versprechen. Mit am lukrativsten ist das Geschäft mit probiotischen Joghurts. Allein die Deutschen geben dafür rund 550 Millionen Euro im Jahr aus. Auch von Halal-Nahrung, also Lebensmitteln, die nach den Vorschriften des Islams unbedenklich sind, versprechen sich die Konzerne viel. In Frankreich und Großbritannien sind Halal-Produkte längst ein Verkaufsschlager. Jetzt hat die Branche die 3,5 Millionen Muslime in Deutschland im Visier. (Text: 3Sat)

  • S01E32 Masterplan für Europa

    • November 4, 2011
    • 3sat

    Große Politik statt großes Kino steht Anfang November in Cannes auf dem Terminplan. Statt fantastischer Geschichten soll der G-20 Gipfel harte Fakten liefern: nachhaltige Lösungen, um endlich ein tragfähiges Zukunftsmodell für Griechenland und damit auch den Euro zu finden. Der scheinbar unvermeidbare Schuldenschnitt Griechenlands kann da nur der Anfang sein. Die Zeit des Zögerns und Zauderns ist jedenfalls abgelaufen. Das Magazin „makro“ fragt nach dem Masterplan für Europa und danach, welche Rolle chinesische Investoren dabei spielen sollen. (Text: 3Sat)

  • S01E33 Han Bao – Chinatown Hamburg

    • November 18, 2011
    • 3sat

    Sie sind perfekt ausgebildet, gedrillt auf Erfolg, eng verbunden mit ihrer Heimat und gewillt, die alten westlichen Wirtschaftsmächte gehörig auf den Kopf zu stellen. Immer mehr junge, dynamische, erfolgsorientierte Chinesen leben in Europas Handelsmetropolen. Mit rund 300 Firmen ist Hamburg wichtigster Standort Chinas. Auf Chinesisch wird die Hansestadt „Han Bao“ genannt. Jeden Tag vollbringen sie den Spagat zwischen Kommunismus und Kapitalismus, um das Optimale für ihr Unternehmen herauszuholen. Die alten europäischen Managementstrategien wirbeln sie dabei kräftig durcheinander. So baute der Reiseunternehmer Mang Chen sein kleines Reisebüro zu einem internationalen Konzern mit mehr als 300 Angestellten aus. Mang Chen fühlt sich sowohl in Deutschland als auch in China zu Hause. Er pflegt eine rigide Arbeitsmoral und verlangt auch von seinem einzigen Sohn eiserne Disziplin. (Text: 3Sat)

  • S01E34 Neuer Riese Indien

    • November 25, 2011
    • 3sat

    Rajitha ist 24 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern. Mit ihrem Mann Ramesh hat sie ein Baumwollfeld gekauft. Die 160 Euro dafür mussten sie sich leihen. Doch die Ernte war schlecht, Rajitha und Ramesh konnten die Zinsen nicht bezahlen. Eines Tages nahm Ramesh einen Strick und erhängte sich an einem Mangobaum. Kein Einzelfall. Mikrokredite waren einst als Entwicklungshilfe gedacht. Heute sind sie ein Milliardengeschäft, und die Geldeintreiber sind oft skrupellos. Ein Großteil von Indiens Bevölkerung leidet noch immer unter bitterer Armut. Doch Indien hat die Aufholjagd zu den ostasiatischen Tigerstaaten aufgenommen – besonders im Dienstleistungssektor. Zahlreiche ausländische Unternehmen lagern Callcenter, Abrechnungswesen und Software-Entwicklung in die drittgrößte Volkswirtschaft Asiens aus. Der Großteil der Bevölkerung ist jung, die Verkehrssprache ist Englisch und die Ausbildungen werden besser. Indiens Pharmaindustrie gehört zu den fortschrittlichsten unter den Entwicklungsländern. Das Land stellt zurzeit rund 80 Prozent der Nachahmermedikamente her, die vor allem in Entwicklungsländern gegen Malaria, HIV und andere Krankheiten eingesetzt werden. (Text: 3Sat)

  • S01E35 Der kalifornische Traum

    • December 2, 2011
    • 3sat

    Gloria Pink hat es geschafft: Ihr Hotdog-Stand in Hollywood ist legendär. Mit seinen Würstchen-Kreationen macht der Familienbetrieb mehrere Millionen Dollar Umsatz im Jahr. Das Startkapital anno 1939: 50 geliehene US-Dollar. Solche „Vom Tellerwäscher zum Millionär“-Träume werden in Kalifornien auch heute noch wahr – auch wenn die meisten Gründer lieber Apps als Hotdogs vermarkten. „Vom Tellerwäscher zum Millionär“-Träume werden in Kalifornien auch heute noch wahr. Das liegt an der besonderen Mischung aus Kreativität, Fleiß und Risikobereitschaft – ein bisschen „crazy“ muss man natürlich auch sein. Kalifornien war schon immer ein Mythos: Beachboys, Hippies, San Francisco, Hollywood – diese Klischees prägen das Bild des Sonnenstaats. Kalifornien ist der gelebte amerikanische Traum. Abseits aller Klischees ist Kalifornien auch ein wirtschaftliches Schwergewicht. Wäre Kalifornien ein unabhängiger Staat, dann wäre es die achtgrößte Wirtschaftsmacht der Welt. Die Innovationskraft der Kalifornier ist ungebrochen. Ehrgeizige Stanford-Absolventen, Hightech-Knowhow und die höchste Risikokapital-Konzentration der Welt machen Silicon Valley zur Ideen- und Technologieschmiede. Nicht nur Film- und Chip-Industrie sind dort zuhause, sondern auch Thinktanks und eine starke Ökobewegung. Das Land setzt gerade eine äußerst ehrgeizige Energiewende um: Bis 2020 soll die Umstellung auf Solar- und Windenergie weitgehend geschafft sein. Kalifornien ist das Gegenmodell zum konservativen Amerika, will beweisen, dass eine bessere Welt möglich ist. Die kalifornische Wirtschaft setzt Industriestandards, ist Taktgeber für Amerika und damit für die ganze Welt. Doch der Traum von einer ökologischen, besseren Welt ist teuer. Die Energieumstellung kostet viel Geld. Zudem leidet das Land unter dem Platzen der Immobilienblase und der Wirtschaftskrise, die aus dem Vorzeige-Bundesstaat einen Sanierungsfall gemacht haben. Kalifornien muss den Gürtel enger schna

  • S01E36 Stiller Star Kanada

    • December 9, 2011
    • 3sat

    „O Canada“ sind die ersten Worte der kanadischen Nationalhymne, die im Moment kaum passender sein könnten: Die Wirtschaft des zweitgrößten Landes der Welt hat die globale Krise deutlich besser verkraftet als alle anderen großen Industriestaaten. Kanada ist der „stille Star“ der Finanzkrise. Keine einzige kanadische Bank ist Pleite gegangen, ein Rettungspaket der Regierung war nicht nötig. Erfolgreich ist die kanadische Wirtschaft vor allem durch ihre Vielfalt: Die Nordamerikaner zählen zu den wichtigsten Ölfördernationen überhaupt und setzen trotzdem auf erneuerbare Energien wie Wasserkraft. Die Holzvorräte des Landes sind nahezu unerschöpflich, die Holzindustrie gehört zu den nationalen Schlüsselbranchen. Unter der Erde schlummern weitere Schätze. Kanada ist reich an Kupfer, Silber und vor allem an Gold. Mit „Barrick Gold“ hat das größte Goldunternehmen der Welt seinen Sitz in Toronto und profitiert kräftig vom hohen Preis für das Edelmetall. Gegründet wurde der Konzern vom gebürtigen Ungar Peter Munk, heute einer der erfolgreichsten Unternehmer in Kanada. Munk ist ein Beispiel für die Innovationskraft der Immigranten. Doch das Einwanderungsland stellt hohe Anforderungen an Neuankömmlinge. 40 Prozent der Einwanderer besitzen einen Hochschulabschluss. Damit ist Kanada auf den demografischen Wandel deutlich besser vorbereitet als Deutschland. (Text: 3Sat)

  • S01E37 Ware Tier

    • January 20, 2012
    • 3sat

    Im Laufe seines Lebens verspeist jeder Deutsche vermutlich mehr als 1.000 Tiere. Darunter vier Kühe, 46 Schweine und 945 Hühner. Und zu 95 Prozent stammen diese Tiere in Deutschland aus der Massentierhaltung. Kuh, Schwein und Huhn sind heute Teil einer industriellen Produktionskette, in der das Tier zur Ware wird. Kein Wunder, dass Fleisch in Deutschland im internationalen Vergleich so billig ist. Dass der oft rücksichtslose Umgang mit Nutztieren in Verruf geraten ist, scheint offenbar wenig zu stören. Genauso wenig wie die Skandale um BSE, Antibiotika und Dioxin. Weltweit gehören die Deutschen immer noch zu den größten Fleischverzehrern. Und sie essen es nicht nur gerne, sie exportieren es auch: Deutschland ist der größte Rindfleischexporteur der EU. (Text: 3Sat)

  • S01E38 Aufbruch in Äthiopien

    • January 27, 2012
    • 3sat

    Äthiopien boomt – zumindest auf seinen Baustellen. Nicht nur in der Hauptstadt Addis Abeba sondern auch in den Provinzstädten entstehen Hochhäuser, Wohnanlagen und Straßen. Trotz des Baubooms und der voranschreitenden Industrialisierung ist Kaffee aber immer noch die wichtigste Einnahmequelle. Jeder vierte Äthiopier lebt vom Kaffee. Kaffeebauer Suge ist Vater von zehn Kindern und deshalb in seinem Dorf hoch angesehen. Bei der jährlichen Ernte in seinem Kaffeewald muss die ganze Familie mit anpacken. Sein Kaffee ist als Fairtrade-Produkt ausgezeichnet. Suges großer Wunsch ist, dass seine Kinder regelmäßig zur Schule gehen können und dass eines Tages sein Haus ans Stromnetz angeschlossen ist. Dass Bauern wie Suge faire Preise für ihre Kaffeebohnen erhalten, dafür sorgen der Ethiopian Commodity Exchange (ECX) und ihre Chefin Eleni Zaude Gabre-Madhin. Sie hat die einzige Warenbörse ihrer Art in Afrika auf den Weg gebracht. Nun träumt Eleni Zaude Gabre-Madhin von einer Warenbörse für ganz Afrika. Diese Idee unterstützt auch Äthiopiens Regierung, die das Agrarland zu einem exportstarken Industrieland entwickeln will. Seit fünf Jahren wächst die Wirtschaft zweistellig, überrascht das ostafrikanische Land mit einer ungeheuren Dynamik. So wie sich einst die asiatischen Tigerstaaten ihren Wohlstand erarbeitet haben, soll sich auch in Äthiopien eine Gesellschaft ohne Armut herausbilden. Ehrgeizige Pläne am Horn von Afrika. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ zeigt ein Äthiopien jenseits von Dürre, Hunger und Krankheit – ein Land, in dem Aufbruchsstimmung herrscht. (Text: 3sat)

  • S01E39 Plan B für Europa

    • February 3, 2012
    • 3sat

    250.000 Pfund Preisgeld lobt ein britischer Lord für die beste Idee aus, wie Staaten aus dem Euro aussteigen können. Nur der Wirtschaftsnobelpreis ist noch höher dotiert. Den Euro hielt der wohlhabende Preisstifter schon immer für eine spleenige Idee – eine Einschätzung, die viele Briten mit ihm teilen. Während auf der Insel an der elegantesten Entsorgung des Euro gefeilt wird, arbeiten in den Hauptstädten Europas Politiker, Völkerrechtler und Intellektuelle an den Plänen zur Rettung des Euro. (Text: 3Sat)

  • S01E40 Glücksspiel

    • February 10, 2012
    • 3sat

    Die neue Glücksformel heißt „5 aus 50“: Ab März 2012 gibt es für Deutschland, Dänemark, Italien, Slowenien und die Niederlande gemeinsame Lottozahlen. Ein Minimum-Jackpot von zehn Millionen Euro soll neue Spieler anlocken. Das zusätzliche Angebot zeigt: Europas Glücksspielmarkt ist im Umbruch. Die EU liberalisiert das Geschäft mit dem Zufall. Die deutschen Bundesländer folgen dem Öffnungstrend nur widerwillig. Bestens haben sie bisher vom staatlichen Glücksspielmonopol hierzulande gelebt. Fast zwei Drittel aller erwachsenen Deutschen haben in zwölf Monaten um Geld gespielt: Sportwetten, Pferderennen, Lotto, Poker. Am Spieltisch, am Automaten oder online. Allein im Sportbereich wird der Umsatz auf fast acht Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Allerdings gelten die meisten Sportwetten als illegal. Noch weitere Schatten fallen auf das vermeintliche Glück: Spielsucht treibt manchen Glücksjäger in den finanziellen Ruin. Und beim internationalen Fußball stehen Schiedsrichter unter Verdacht, Spielergebnisse manipuliert zu haben. Die ganz große Kugel rollt jenseits der deutschen Grenzen: Die Briten gelten als spielverrückte Nation. Auf alles und jeden kann beim Buchmacher spekuliert werden – selbst auf die Zukunft des Euro laufen Wetten. Und seit die krisengeplagten US-Bürger ihr Glück nicht mehr so sehr in Las Vegas und Atlantic City suchen wie früher, setzen die Casino-Metropolen alles auf die Wettlust der Besuchermassen aus Russland und China. (Text: 3Sat)

  • S01E41 USA – Ende einer Weltmacht?

    • February 17, 2012
    • 3sat

    Gemeinsam wollte man der gigantischen US-Schuldenkrise begegnen. Ein Kriseninterventionsteam der beiden politischen Lager sollte Einsparmöglichkeiten finden. Doch Demokraten, Republikaner und Präsident Obama haben sich im Schuldenstreit verhakt, von Einigung keine Spur. Harte Einschnitte sind im Wahljahr 2012 politisch kaum durchsetzbar. In Washington regiert der Stillstand. Das öffentliche Scheitern der zerstrittenen Parteien ist der Startschuss zu einem schonungslosen Wahlkampf um das Präsidentenamt. Amerikas Schuldenberg wächst derweil unaufhaltsam weiter. Offiziell beträgt das Defizit 15.000.000.000.000 Dollar. Inoffiziell sind es noch weit mehr. Überall im Land kämpfen Bürgermeister und Gouverneure gegen die Finanznot. Jefferson County im Bundesstaat Alabama hat den Kampf schon verloren. Der Landkreis ist pleite, steht mit über vier Milliarden Dollar in der Kreide – bei gerade mal 658.000 Einwohnern. (Text: 3Sat)

  • S01E42 Süße Geschäfte mit Zucker

    • February 24, 2012
    • 3sat

    Ein Vielfaches süßer als Zucker, kalorienfrei und zahnschonend. Das Zuckerkraut Stevia gilt als wahres Wundermittel und könnte den hiesigen Zuckermarkt umkrempeln. Seit Kurzem ist die indianische Heilpflanze auch in der EU als Zuckerersatz zugelassen. Große Konzerne wie Coca-Cola, PepsiCo oder Cargill wittern ein riesiges Geschäft. Noch in diesem Jahr soll eine Vielzahl von Produkten wie Joghurts, Säfte und Süßigkeiten auf den Markt kommen, die den Süßstoff enthalten. Die Freigabe der EU kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn der Zuckerpreis ist in den vergangenen Monaten enorm gestiegen. Missernten in Brasilien und Indien haben den Weltmarktpreis in die Höhe getrieben – bei steigender Nachfrage. Und obwohl in Deutschland die Rübenbauern Rekordernten erzielten, ist das weiße Kristall knapp. Grund dafür ist eine Quotenregelung innerhalb der EU, wonach die Landwirte nur einen bestimmten Teil des Bedarfs produzieren dürfen. Zusätzlicher Preistreiber ist die Biosprit-Produktion: Immer mehr Zuckerrohr wird zu Ethanol verarbeitet, vor allem in Brasilien, dem größten Zuckerproduzenten der Welt. Zudem werden Zuckerverbindungen immer häufiger auch zur Herstellung von Bio-Kunststoffen verwendet. Einige Autobauer nutzen diese bereits für Karosserie und Innenraum ihrer Fahrzeuge. So kommt es zu „Süßen Geschäften mit Zucker“. (Text: 3Sat)

  • S01E43 Chamäleon Russland

    • March 2, 2012
    • 3sat

    Russland, der größte Flächenstaat der Welt, ordnet sich neu. Zu lange hat sich das Land nur auf seine gigantischen Öl- und Gasvorkommen verlassen. Doch wenn Russland den Anschluss an konkurrierende Schwellenländer wie Brasilien und Indien nicht verlieren will, braucht es auch moderne Technik. Dringend notwendige Modernisierungen in Schlüsselindustrien wie der Luftfahrt wurden jahrelang verschlafen: Fliegen in Russland sei mittlerweile gefährlicher als in vielen Krisenländern Afrikas, urteilen Flugsicherheitsexperten. Mit staatlichen Milliardeninvestitionen soll die russische Flugindustrie wieder flott gemacht werden. Auf Investorengelder kann die russische Wirtschaft dabei immer weniger bauen. Massiv ziehen Investoren ihr Geld aus Russland ab, denn unter Wladimir Putin ist das Land im Inneren korrupter und unsicherer geworden. Gleichzeitig hat man im Kreml aber erkannt, dass Russland politisch nicht stark sein kann, wenn es wirtschaftlich schwach bleibt. (Text: 3Sat)

  • S01E44 Japan am Scheideweg

    • March 9, 2012
    • 3sat

    Das Erdbeben im März 2011, der dadurch ausgelöste Tsunami und infolge auch die anhaltende Atomkatastrophe von Fukushima haben die einst stolze Industrienation Japan im Kern erschüttert. Auch ein Jahr nach der Katastrophe sind die Schäden nur oberflächlich behoben. Von 100 zerstörten Fischerbooten ist bestenfalls eine Handvoll ersetzt worden, überschwemmte Landwirtschaftsflächen sind weiter ungenutzt. Der Wiederaufbau wird wohl noch ein Jahrzehnt dauern. Auch finanziell ist die Katastrophe eine gigantische Herausforderung. Weltweit ist kein anderes Land so verschuldet wie Japan. Der Schuldenberg hat sich auf fast zehn Billionen Euro aufgetürmt. Doch mit Wirtschaftsreformen tut sich das Land schwer, denn die japanische Gesellschaft ist nach wie vor eine sehr statische, geschlossene. Und eine schrumpfende. Immer mehr junge Leute wollen nicht mehr heiraten und verzichten auf Kinder. Fatal für die ohnehin schon überalterte japanische Gesellschaft. Bei einigen Unternehmen hat die Krise jedoch verkrustete Strukturen aufgebrochen. Japans Unternehmen entdecken neue Geschäftszweige und mussten nach der Atomkatastrophe lernen, mit weniger Strom auszukommen. (Text: 3Sat)

  • S01E45 Showdown im Iran?

    • March 16, 2012
    • 3sat

    Der Streit um das iranische Atomprogramm schwelt schon seit Jahren. Nun wagt die EU einen Showdown: Mit einer Blockade aller Ölimporte will der Westen den Iran wirtschaftlich in die Knie zwingen. Ein Angriff auf die wichtigste Einnahmequelle des Gottesstaates. Immerhin erzielt der Iran zwei Drittel seiner Staatseinnahmen mit dem Verkauf von Öl. Doch die Sanktionen sind ein zweischneidiges Schwert. Denn der Druck von außen hilft den Machthabern in der iranischen Hauptstadt Teheran, von den eigenen Schwächen abzulenken. Die Währung verliert massiv an Wert. Aufgrund fehlender Devisen stockt auch der Import neuer Waren. Viele Elektrogeräte, Computerteile, Handys aber auch dringend notwendiges medizinisches Gerät sind kaum noch zu bekommen. Statt der Mullahs, auf die die Sanktionen abzielen, treffen sie schon jetzt vor allem die Bevölkerung. Und auch deutsche Unternehmen leiden unter der Ächtung des Irans, sind sie doch bislang der wichtigste westliche Handelspartner. Sollte der Iran allerdings als Reaktion auf das Ölembargo tatsächlich die Straße von Hormus blockieren, wird das die Weltwirtschaft treffen. Denn durch die Meerenge vor der iranischen Grenze werden 40 Prozent des weltweiten Erdöls verschifft. (Text: 3Sat)

  • S01E46 Vive la France?

    • March 23, 2012
    • 3sat

    Jahrelang hat Frankreich geprasst. Seine Wirtschaft mit Konjunkturprogrammen auf Staatskosten gedopt, seinen Konsum auf Pump finanziert. Nun bekommt die „Grande Nation“ die Quittung: Den Staat drückt ein riesiger Schuldenberg, die Wirtschaft ist verkrustet und hinkt international hinterher, und die Arbeitslosigkeit liegt bei fast zehn Prozent. „Wirtschaftlich ist Sarkozy auf ganzer Linie gescheitert“, so auch das schonungslose Urteil des französischen Wirtschaftsweisen Élie Cohen. In einer aktuellen Studie stufen Experten das Land in Sachen Wirtschaftskraft noch hinter Irland und Spanien ein. Frankreich müsse dringend umfassende Reformen vorantreiben. Auf der Zielgeraden der Präsidentschaftswahl im April versucht Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy nun den Befreiungsschlag. Mit einem umfangreichen Reformpaket will er das Land stabilisieren und verlangt seinen Wählern dabei einiges ab. Aber reicht das, um Frankreichs Wirtschaft wieder in Fahrt zu bringen? Europa kann das nur hoffen. Denn ein strauchelndes Frankreich könnte am Ende sogar Europas Währungsunion den Rest geben. (Text: 3Sat)

  • S01E47 Bella Italia?

    • March 30, 2012
    • 3sat

    Silvio Berlusconi ist Geschichte. Die Folgen seiner Politik nicht. Italiens Wirt-schaft ist alles andere als in Bestform. Doch es sieht so aus, als würde Berlu-sconi-Nachfolger Mario Monti die Wende gelingen. Der Wirtschaftsprofessor wird vom amerikanischen Magazin „Time“ schon als „wichtigster Mann Europas“ betitelt. Ministerpräsident Monti will beweisen, dass Italien seine Schulden- und Wirtschaftskrise in den Griff bekommen kann. Dabei macht der ehemalige EU-Kommissar Tempo: Monti drückte ein Milliarden schweres Sparprogramm mit dem dramatischen Titel „Rettet Italien“ durch und verzichtete selbst auf sein Gehalt als Regierungschef. An der Börse hat die italienische Wirtschaft Vertrau-en zurückgewonnen. Damit ist schon deutlich mehr geschafft als in Griechen-land. Eine Herkulesaufgabe steht dem 68-jährigen Monti aber noch bevor: Die Lockerung des Kündigungsschutzes, damit neue Jobs entstehen – vor allem für die Jugend Italiens. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ schaut auf Bella Italia“. (Text: 3Sat)

  • S01E48 Singapurs Erfolgsmodell

    • April 13, 2012
    • 3sat

    Singapur, der kraftstrotzende „Tigerstaat“, gilt wirtschaftlich längst als Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Hochtechnologie-Firmen bietet der asiatische Stadtstaat alle Freiheiten und baut ihnen riesige Forschungskomplexe. Tür an Tür können die verschiedenen Zukunftsbranchen hier forschen und kooperieren. Singapurs Hafen ist der zentrale Warenumschlagplatz für den Handel zwischen West und Ost. Und als Finanzplatz hat Singapur die Schweiz mittlerweile überrundet: Die Banken an der Straße von Malakka verwalten mehr Geld als die Eidgenossen. Selbst US-Unternehmen zieht die Dynamik Singapurs an. Einige verlagern ihre Geschäfte teilweise oder ganz nach Fernost. Während in der Wirtschaftspolitik fast alles erlaubt ist, zeigt sich die Regierung ihren Bürgern gegenüber weit weniger offen. Eine kleine Führungsschicht gängelt mit vielen strengen Regeln die fünf Millionen Einwohner Singapurs. Bleibt also beim Wirtschaftswunder die Demokratie auf der Strecke? Oder ist das Modell Singapur der westlichen Vorstellung von Freiheit vielleicht sogar überlegen? (Text: 3Sat)

  • S01E49 Fortschritt durch Rücksicht

    • April 20, 2012
    • 3sat

    Jahrzehntelang galten Fortschritt und Wachstum als siamesische Zwillinge. Nur das Prinzip „Höher, größer, weiter“ schien wirtschaftlichen Erfolg zu versprechen. Doch dieser bedingungslose Profitgedanke verliert zunehmend an Akzeptanz in der Gesellschaft. Unternehmen müssen umdenken, um konkurrenzfähig zu bleiben. Immer mehr Firmen verknüpfen nun deshalb ihr Wachstum mit sozialer Verantwortung. Sie verpflichten sich selbst dazu, die Belastung für die Umwelt zu verringern, mit Mitarbeitern fair umzugehen oder Produkte mit echtem gesellschaftlichen Mehrwert anzubieten. Quer durch alle Branchen und Regionen ändern Konzerne ihren Kurs. Sie wollen künftig wirtschaftlichen Erfolg nicht trotz, sondern gerade durch rücksichtsvolles Wirtschaften erzielen. Fortschritt soll nachhaltig werden. (Text: 3Sat)

  • S01E50 Internet-Monopoly

    • April 27, 2012
    • 3sat

    Amazon, Apple, Facebook und Google beherrschen das World Wide Web. Binnen weniger Jahre haben diese vier amerikanischen Konzerne die Internet-Welt unter sich aufgeteilt. Quasi-Monopolisten, die aber zunehmend in den Geschäftsfeldern der anderen wildern: So will Google, der größte Suchmaschinenkonzern der Welt, dem größten Internethändler der Welt, Amazon, Konkurrenz machen. Google plant nach dem Start eines elektronischen Bezahldienstes, eines sozialen Netzwerkes und eines Musikportals, nun auch ein Online-Warenhaus zu eröffnen. Der dritte im Bunde, Apple, ist nicht nur das teuerste Unternehmen der Welt, sondern auch mit fast 100 Milliarden Dollar im Plus. Beim Kampf um den Markt für digitale Bücher, Filme und Musik will Apple jetzt gegen Amazon und Google antreten. Die halten mit eigenen Smartphones und Tablet-PCs dagegen. Denn als mobile Einkaufswagen fürs Netz lenken sie in Zukunft die Kundenströme. Das soziale Netzwerk Facebook, der vierte im Bunde, will mehr als vier Milliarden Dollar für seine Expansion an der Börse eintreiben. Es wird der größte Börsengang des Jahres 2012. Für 850 Millionen Menschen weltweit gehört das soziale Netzwerk zum Alltag. Auch jeder vierte Deutsche hat ein Account bei Facebook. (Text: 3Sat)

  • S01E51 Umbrüche in Korea

    • May 4, 2012
    • 3sat

    Das geteilte Korea ist das letzte Land auf der Erde mit zwei gegensätzlichen Wirtschaftssystemen. Im verarmten sozialistischen Norden sind mit dem neuen, jungen Machthaber Kim Jong-un wieder Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Öffnung verbunden. Erste Anzeichen gibt es in der Hauptstadt Pjöngjang – Autos und Handys als Vorboten des Kapitalismus? Im reichen demokratischen Süden vermehren Weltmarktführer wie Samsung, Hyundai und LG den Wohlstand des Landes. In nur fünf Jahrzehnten gelang Südkorea der beispiellose Aufstieg vom einfachen Agrarland zu einem hochentwickelten Industriestaat. Mit der Ausrichtung der EXPO 2012 erfährt Südkorea internationale Anerkennung. Unter dem Motto „Der lebende Ozean und die Küste“ ist die Welt von Mai bis August zu Gast in Yeosu. Das Schicksal von Süd- und Nordkorea ist wirtschaftlich und politisch eng mit dem Riesenreich China verbunden. Das gilt auch für die Frage der Wiedervereinigung. (Text: 3Sat)

  • S01E52 Anpfiff in Warschau

    • May 18, 2012
    • 3sat

    Polen ist momentan die größte Baustelle Europas. Bis zum Anpfiff der Fußballeuropameisterschaft am 8. Juni in Warschau laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren. Bis dahin sollen allein 1.000 neue Autobahnkilometer und 2.000 Kilometer Schnellstraße fertig sein. Etwa 20 Milliarden Euro steckt Warschau in den Ausbau von Straßen, Flughäfen und Bahnhöfen. Polen will sich im Sommer als modernes europäisches Land präsentieren. EM-Mitveranstalter Ukraine dagegen gerät immer mehr ins Hintertreffen. Abseits der neu gebauten Stadien blickt Europa auf ein stark reformbedürftiges Land. Veraltete Industrie, hohe Inflation, Korruption und Cliquenwirtschaft schrecken Investoren ab. Und nicht erst seit der Inhaftierung der ehemaligen Regierungschefin Julija Timoschenko zweifelt Europa an der demokratischen Rechtssicherheit in der Ukraine. Polens Wirtschaft dagegen gilt nicht nur als die stärkste Osteuropas, Warschau hat sich zu einem konjunkturellen Motor in der EU entwickelt. Was macht das Erfolgsrezept aus? Polen hat eine breit aufgestellte Exportwirtschaft, solide Banken und eine konsumfreudige Bevölkerung. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ wirft einen Blick auf Polen und die Ukraine – zwei ungleiche Nachbarn als Gastgeber von Europas größtem Fußballspektakel. (Text: 3sat)

  • S01E53 Fußball global

    • May 25, 2012
    • 3sat

    Der Sport-Sommer 2012 startet mit der Fußball-EM in Polen und der Ukraine. Ein Mega-Event nicht nur für die Fans. Europas Fußball ist auch ein Milliardengeschäft für Ausrüster, Vereine, Sponsoren und Wettanbieter. Die Premier League in England nimmt allein über weltweite TV-Rechte jährlich fast 1,5 Milliarden Euro ein. Dagegen ist die Bundesliga noch ein Waisenknabe. Real Madrid mit den beiden deutschen EM-Teilnehmern Mesut Özil und Sami Khedira gilt trotz seiner hohen Verschuldung als finanzstärkster Fußballverein der Welt. Seine Spieler haben in Asien das Image von Popstars. In China, Japan und auch in Indien winken die zukünftigen Gewinne für die europäischen Fußball-Marken. (Text: 3sat)

  • S01E54 Hungriges Indien

    • June 1, 2012
    • 3sat

    „Es hat dieses Jahr zu wenig geregnet, deshalb wird die Ernte nicht so gut“, erklärt Bachan Das, während er das Unkraut in seinem Linsenfeld entfernt. Der Kleinbauer bewirtschaftet mit seinem Vater und seinem Bruder ein kleines Stück Land in dem Dorf Mahamadi im nordindischen Bundesstaat Bihar. Der 22-Jährige pflanzt Weizen, Linsen und Erbsen an, um die ganze Familie zu ernähren. Bachan arbeitet zusätzlich bei einem Bauern im 1.300 Kilometer entfernten Punjab, verdient dort rund 100 Euro im Monat. „Länger als acht Monate halte ich es in Punjab nicht aus, dann muss ich wieder nach Hause“, erzählt er. Wie Bachan geht es vielen Landwirten in Indien. Trotz fruchtbarer Böden und mehrerer Ernten im Jahr ist die Agrarwirtschaft vielerorts extrem inneffizient. Ein Problem, denn die stark wachsende Bevölkerung braucht immer mehr Lebensmittel. Im Jahr 2050 wird Indien mit 1,6 Milliarden Menschen das bevölkerungsreichste Land der Welt sein. Wichtig für Wachstum und Wohlstand ist, dass Indien seine Einwohner dann auch ernähren kann. Schon heute haben 300 Millionen Menschen nicht genug zu essen. Dabei gibt es eigentlich genügend Lebensmittel. Doch ein großer Teil verrottet bereits auf den Feldern oder auf dem Weg zu den Märkten. Schuld daran sind fehlende oder schlechte Verpackungen, falsche Lagerung, fehlende Kühlung und zum Teil katastrophale Transportbedingungen. Die Regierung setzt zur Lösung des Problems auf innovative Technik. Firmen aus der Lebensmittelverarbeitung und der Verpackungsindustrie sollen sich im Land ansiedeln. Internationale Handelsunternehmen wie Walmart und Metro drängen zudem auf den indischen Markt und wollen moderne Großmärkte bauen. Außerdem sollen die Bauern durch intelligente Bewässerungssysteme, bessere Informationen und Ausbildung mehr produzieren können. (Text: 3sat)

  • S01E55 Äthiopiens Schuhträume

    • June 8, 2012
    • 3sat

    In Afrika hat ein Wettlauf um Kapital begonnen. Der Ansturm internationaler Investoren führt zu einer der größten Umbrüche der Wirtschaft überhaupt. Kann ausländisches Kapital Afrika von Armut, Krankheit und Hunger befreien? Oder ist dies der Beginn einer neokolonialen Ära, in der Afrika dieses Mal vornehmlich unter Investoren aus China, Indien und Saudi-Arabien aufgeteilt wird? Drei von vier Afrikanern leben noch von den Feldern, die sie selbst beackern. In Äthiopien sind sogar 85 Prozent der 90 Millionen Einwohner Selbstversorger. Die Erträge ihres Ackerbaus gehören zu den niedrigsten der Welt. Karge Felder werden meist wie vor Hunderten von Jahren mit Ochs und Holzpflug bestellt, Traktoren, Dünger, Bewässerung sind die Ausnahme. Junge Agraringenieure von den Universitäten sollen das zukünftig ändern. Äthiopien verfügt aber über die größten Viehherden Afrikas und den Rohstoff Leder im Überfluss. Die erste deutsche Schuhfabrik hat sich bereits in Addis Abeba angesiedelt. Die chinesische Konkurrenz folgt – wegen der relativ niedrigen Löhne – auf dem Fuß. Mit dem Aufbau von Industrien im Großraum Addis Abeba soll eine konsumorientierte Mittelschicht entstehen. (Text: 3sat)

  • S01E56 Nähen bis zum Umfallen – Mit deutschen Prüfern in Asien unterwegs

    • June 15, 2012
    • 3sat

    Tausende von Billigarbeitern in China, Bangladesch und Indien nähen Hemden, Hosen und Jacken für den europäischen Markt – zum Teil im Akkord – und ermöglichen so das niedrige Preisniveau. Modeketten wie Zara, Esprit und S. Oliver bemühen sich jedoch um soziale Mindeststandards bei ihren Anlieferern. Gemeinsam mit Prüfern haben die großen, westlichen Textilanbieter Kontrollsysteme entwickelt, um die Ausbeutung der Arbeiter in asiatischen Fabriken zu verringern. Doch funktioniert das? Verbessern sie die Lage der Näherinnen und Weber tatsächlich? Oder ist die Arbeit der Prüfer vor allem Unternehmens-PR? (Text: 3sat)

  • S01E57 Der britische Patient

    • June 29, 2012
    • 3sat

    Es ist das Jahr Großbritanniens: Das diamantene Thronjubiläum der Queen bietet ebenso Anlass zum Feiern wie die bevorstehenden Olympischen Spiele in London. Nur die Wirtschaftsdaten trüben die Partystimmung erheblich. Anfang 2012 rutschte die Wirtschaft in die Rezession. Die erhoffte Konjunkturerholung lässt auf sich warten. Denn noch immer erschüttert die Finanzkrise von 2008 die Insel. Zehntausende Arbeitsplätze gingen verloren. Es rächte sich, dass London seit der Thatcher-Ära einseitig die Banken- und Börsenwelt der „City“ hofierte. Andere Branchen und Industriezweige wurden vernachlässigt. Jetzt fehlt in diesen Bereichen das Know-how. Und Premierminister Cameron fehlt das Geld zum Investieren. Großbritanniens Schuldenberg betrug 2011 bereits 1,3 Billionen Pfund. Die Regierung reagiert darauf mit rigiden Kürzungsprogrammen. Doch das hat bislang nicht geholfen – im Gegenteil. (Text: 3sat)

  • S01E58 Die „Piraten AG“

    • July 6, 2012
    • 3sat

    Seit 2008 versuchen EU und Nato mit Kriegsschiffen die Piraterie vor Somalia zu unterbinden. Dennoch wurden allein 2011 26 Schiffe entführt und 240 Millionen Dollar Lösegeld bezahlt. Die Piraterie im Golf von Aden kostete die globale Wirtschaft im Vorjahr nach aktuellen Studien 6,9 Milliarden Dollar. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite: Gleichzeitig ist die Piraterie ein gewichtiger Wirtschaftszweig in einem Land, in dem das Durchschnittseinkommen der Bewohner bei 290 Dollar pro Jahr liegt. Die „Piraten AG“ ist in Somalia der größte Arbeitgeber. Rund um die Freibeuter hat sich eine regelrechte Kaperindustrie entwickelt. Von der Beute profitieren in Somalia nicht nur die Piraten selbst, sondern auch Übersetzer, Spione, Waffenkäufer und Geldwäscher. In den Industrieländern verdienen private Sicherheitsunternehmen und Versicherer am Kampf gegen die Seeräuber des 21. Jahrhunderts. (Text: 3sat)

  • S01E59 Währungskriege

    • August 17, 2012
    • 3sat

    Eine Billion ist eine Zahl mit zwölf Nullen. So hoch ist der Kredit, den die Europäische Zentralbank (EZB) zuletzt gewährte, um den Euro zu retten. „Dicke Bertha“ nennt die EZB diesen Mega-Deal in Anlehnung an eine deutsche Riesenkanone aus dem Ersten Weltkrieg. Heißt das etwa, die Eurorettung ist zu einem reinen Zahlenkrieg verkommen? Seit Ausbruch der Finanzkrise ist das Spiel der Zahlen aus den Fugen geraten, das Währungssystem hat keine Ordnung mehr. Anleger flüchten aus dem Euro und investieren zum Beispiel in die norwegische Krone, den Singapur-Dollar, Schweizer Franken und sogar in den Yen. Damit manipulieren sie die Wechselkurse und bringen die Wirtschaft dieser Länder in Turbulenzen. Gleichzeitig ist um die Weltleitwährung ein Kampf entbrannt, denn wer die Leitwährung stellt, bestimmt die Weltwirtschaft. Jahrelang war der Euro dem Dollar dicht auf den Fersen, jetzt wollen die Chinesen ihre Währung Yuan zur internationalen Leitwährung aufbauen und den Amerikanern damit Paroli bieten. (Text: 3sat)

  • S01E60 Konsum-Hunger weltweit

    • August 24, 2012
    • 3sat

    Länder wie China, Indien oder Brasilien halten derzeit die Weltwirtschaft am Laufen. 82 Prozent der Weltbevölkerung leben in Schwellenländern. Ein riesiger Markt mit Milliarden Konsumenten. Nicht nur, dass die Bevölkerung dieser Länder rasant wächst, eine immer breitere Mittelschicht kauft auch kräftig ein. Ob Nahrung, Kleidung, Computer oder Handys der steigende Wohlstand in den Schwellenländern bietet enormes Potenzial für Unternehmen. Vor allem westliche Luxusgüter sind gefragt. Dazu gehört auch Wein. Die wohlhabenden Chinesen trinken gerne teure Importware aus Europa, Südafrika und Chile, aber nun wollen die heimischen Winzer Konkurrenz machen – mit Erfolg. Die Kehrseite: Der Konsum-Hunger in den Schwellenländern treibt auch die Rohstoffpreise an. Vor allem für Öl. Täglich verbrennen die Autos, Jets, Heizungen, Rasenmäher und Fabriken dieser Welt fast 90 Millionen Fass Rohöl – mehr als je zuvor. Das macht Produktion und Transport teurer und könnte die Weltwirtschaft langfristig lähmen. (Text: 3sat)

  • S01E61 Spaniens Abstiegskampf

    • August 31, 2012
    • 3sat

    Auf dem Grünen Rasen scheint Spanien einfach alles zu gelingen. Wirtschaftlich hingegen kämpft das Land gegen den Abstieg. Massen von unfertigen Wohn- und Geschäftshäusern sind Ergebnis eines unkontrollierten Baubooms in den vergangenen drei Jahrzehnten und längst Symbole des Niedergangs. Die Arbeitslosigkeit liegt mit 25 Prozent so hoch wie in keinem anderen EU-Land, Unternehmenspleiten erreichen Rekordniveau. Und den maroden Banken geht das Geld aus: Monat für Monat ziehen die Spanier Milliarden Euro ab. Spaniens Banken haben seit zehn Jahren faule Immobilienkredite in ihren Bilanzen stehen. Auf bis zu 100 Milliarden Euro schätzen Experten die sogenannten „Luftbuchungen“, die nur zum Schein durchgeführt werden. Auf dem Kapitalmarkt finden die Geldhäuser deshalb kaum noch Finanziers und hängen am Tropf der EU. Das Vertrauen in Spaniens Wirtschaft schwindet zusehends. (Text: 3sat)

  • S01E62 Das Ende der Banken-Macht?

    • September 14, 2012
    • 3sat

    Nahezu jeder vierte Deutsche hält Banker für kriminell. Das Image der einstigen Vorzeigebranche hat seit Beginn der Finanzkrise tiefe Kratzer bekommen. Die Beteiligung der Deutschen Bank an milliardenschweren Zinsbetrügereien in London ist nur das jüngste Glied einer ganzen Skandalserie. Die Finanzbranche hat aber nicht nur ein moralisches, sondern vor allem ein massives finanzielles Problem. Europaweit wurden bereits Hilfsgelder in Milliardenhöhe in die Institute gepumpt, doch noch immer stehen in Südeuropa Banken am Abgrund. Deutsche Banken gelten (noch) als sicher, ihre internationalen Geschäftsverbindungen machen aber auch sie anfällig. Europa leidet unter seinem aufgeblähten Bankensystem. Kein Wunder, dass die Rufe nach mehr Kontrolle und Regulierung immer lauter werden. Die Banker sollen zurück an die Leine. Künftig soll wieder erkennbar sein, was sie mit dem Geld der anderen machen. (Text: 3sat)

  • S01E63 Bauer sucht Einkommen

    • September 21, 2012
    • 3sat

    „Das mit den Subventionen für die Bauern ist so ein bisschen Macht der Gewohnheit. Wenn man für jeden Kilometer, den man mit dem Auto fährt, zehn Cent bekäme, dann würde man sich auch daran gewöhnen. Und natürlich könnten es Bauern auch ohne Subventionen schaffen.“ Mit dieser Meinung ist Biobauer Bernhard Probst unter Landwirten eine große Ausnahme. Der 35-Jährige weiß, dass er sich damit in seiner Branche nicht gerade beliebt macht, ist aber überzeugt, dass sich jeder Bauer etwas einfallen lassen muss. So wie jeder andere Unternehmer auch. Wer als Landwirt nur nach Subventionen ruft, der mache etwas falsch. Das Beispiel Neuseeland würde doch zeigen, dass es auch ohne geht. Dort wurden vor über 20 Jahren alle Beihilfen für die Bauern abgeschafft – und trotzdem ist das Land als Exporteur von Agrarprodukten sehr erfolgreich. In Europa hingegen werden jedes Jahr fast 60 Milliarden Euro Subventionen an die Bauern verteilt – der größte Einzelposten im EU-Haushalt. Viel zu viel sei das in Zeiten von Euro- und Schuldenkrise, sagen die Kritiker, zu denen auch Stephan von Cramon gehört. Der Professor für Agrarökonomie an der Universität Göttingen betont, dass allein die Getreidepreise in den letzten Jahren so hoch waren, dass viele Bauern gut verdient hätten. Beim Deutschen Bauernverband will man davon nichts hören. Für den Verband, in dem 90 Prozent aller deutschen Bauern Mitglied sind, stehen die Subventionen nicht zur Diskussion. Auch nicht in der Eurokrise. Und die Kontakte nach Brüssel sind gut. Dort verhandelt man gerade die Agrarpolitik bis 2020, und es sieht alles danach aus, als würden auch weiterhin 60 Milliarden Euro pro Jahr in Europas Landwirtschaft fließen. (Text: 3sat)

  • S01E64 Globaler Handelskrieg

    • September 28, 2012
    • 3sat

    Jeder gegen jeden. Im globalen Handelskrieg gibt es keine klaren Fronten. Europäer, Chinesen und Amerikaner kämpfen um Wettbewerbsvorteile für die jeweils eigene Industrie. Ihre Waffen: Subventionen für die eigene Wirtschaft, Zölle, Quoten oder Einfuhrbeschränkungen für die anderen. Das Zeitalter des Freihandels scheint vorbei zu sein. Besonders erfindungsreich zeigt sich Argentinien: Die internationalen Autokonzerne müssen dort für jedes importierte Fahrzeug nicht nur Zoll zahlen, sondern auch Leder, Rindfleisch oder Reis im gleichen Wert einkaufen. Kein Land hat seit Beginn der internationalen Wirtschaftskrise 2008 mehr Handelshindernisse eingeführt. Noch vor wenigen Jahren sollte der internationale Güteraustausch durch ein globales Abkommen weitgehend liberalisiert werden und Entwicklungsländern faire Chancen auf dem Weltmarkt eröffnen. Doch jetzt verschanzen sich die Wirtschaftsmächte. (Text: 3sat)

  • S01E65 Was essen wir morgen?

    • October 5, 2012
    • 3sat

    Auf vielen Äckern rund um den Globus sieht es derzeit düster aus: Zeitgleich kommt es zu Ernteausfällen bei Mais, Weizen und Soja – Grundnahrungsmittel für Milliarden Menschen. In der Folge explodieren die Preise. Was sich in Deutschland mit steigenden Brötchen- oder Bierpreisen bemerkbar macht, kann in den ärmeren Ländern zu einer Hungerkrise führen. Denn dort geben die Menschen anteilig viel mehr ihres Einkommens für Lebensmittel aus. Millionen Menschen können sich das sprichwörtliche „tägliche Brot“ nicht mehr leisten. Die Gründe für die globale Krise sind vielfältig. In den USA und Indien leiden die Bauern unter einer historischen Dürre. Außerdem landet weltweit immer mehr Getreide statt als Lebensmittel auf dem Teller als Tierfutter im Trog. Auch die weltweite Verwendung von Getreide zur Herstellung von Biosprit belastet die Marktsituation. Zusätzlich treiben Spekulationen mit Agrarrohstoffen die Preise. (Text: 3sat)

  • S01E66 Chinas neue Mitte

    • October 12, 2012
    • 3sat

    Der Name „Chengdu“ ist vielen unbekannt – dabei ist Chengdu, die neue Wirtschaftsmetropole Chinas, nicht an der Küste gelegen, sondern im tiefen Hinterland. 14 Millionen Einwohner, ein Meer von Wolkenkratzern und Fabriken. 200 der 500 weltweit führenden Unternehmen sind bereits vor Ort. Apple montiert dort sein iPad, VW baut den Golf und Intel Computerchips. Immer mehr deutsche Firmen siedeln sich in Chengdu an. Die Löhne sind noch 20 Prozent niedriger als an der Küste, und ein Heer von jungen Arbeitskräften vom Land will den Aufstieg. Neuer Wohlstand für Chinas ärmere Landbevölkerung. Laut Forbes-Liste ist Chengdu die am schnellsten wachsende Stadt der Welt. „makro: Chinas neue Mitte“ fragt: Liegt die Zukunft für Deutschlands Wirtschaft in Fernost? (Text: 3sat)

  • S01E67 Schifffahrt in Schieflage

    • October 19, 2012
    • 3sat

    Die weltweite Containerschifffahrt steckt seit der Finanzkrise 2008 in der Krise. Nur langsam bauen sich die riesigen Überkapazitäten ab. Viel zu viele Schiffe wurden gebaut, auch weil Banken und Privatanleger fast alles finanzierten. So parken Containerschiffe leer auf den Weltmärkten und Frachtraten liegen am Boden. 400 deutsche Reeder gibt es noch. Jedes dritte Containerschiff auf der Welt gehört ihnen. Um die Krise zu überleben, müssen aber viele Kleine in Zukunft bei den Großen andocken. Die deutsche Werftindustrie kann gegen die übermächtige Konkurrenz aus Korea, China und Japan kaum mehr etwas ausrichten. Eine Werft nach der anderen geht deshalb Pleite. Sinnbild der Krise war der Flaggenstreit beim „ZDF-Traumschiff“. Aus Kostengründen sollte die MS Deutschland unter der Flagge Maltas segeln. Am Ende bleibt die deutsche Flagge, aber auch die Angst vorm Untergang einer traditionsreichen Branche in Deutschland. (Text: 3sat)

  • S01E68 USA – Partner oder Gegner?

    • November 2, 2012
    • 3sat

    Der Wohlstand in Deutschland wäre ohne die Milliardenhilfe der USA nach dem 2. Weltkrieg nicht möglich gewesen. Heute sind beide Länder ebenbürtig und Rivalen in der Wirtschaft. US-Bürger kaufen jedes Jahr allein mehr als 1 Million deutsche Autos. VW hat eine Milliarde Dollar in seine neue Fabrik in Tennessee investiert. 2.000 Arbeitsplätze entstanden im jobarmen Süden. Der deutsche Arbeitsmarkt wird inzwischen als Modell für die USA gepriesen. Vorherrschendes Thema im US-Wahlkampf ist die Massenarbeitslosigkeit, die US-Präsident Barack Obama nicht in den Griff bekommen hat. Dürften jedoch die Deutschen über eine zweite Amtszeit abstimmen, wäre seine Wiederwahl gesichert. Denn in einer aktuellen Umfrage sprachen sich 86 Prozent der Deutschen für Obama aus, nur sieben Prozent für den Herausforderer Mitt Romney. Die USA stellen nach Frankreich den größten Exportmarkt für Deutschland dar. Umgekehrt ist der deutsche Markt für die Amerikaner die drittwichtigste Exportadresse der Welt. In den USA sind mehr als 3.000 deutsche Unternehmen aktiv, fast genauso viele US-Firmen in Deutschland. Das sind insgesamt 1,5 Millionen Arbeitsplätze. (Text: 3sat)

  • S01E69 Hoffnungsträger Südafrika?

    • November 9, 2012
    • 3sat

    Am 16. August 2012 erschießen südafrikanische Polizisten vor der Platinmine von Marikana 34 streikende Bergleute. Die Bilder des Massakers gehen um die Welt. Fast 20 Jahre nach Ende der Apartheit zeigt sich ein von Rassenhass zerrissenes Land. Plötzlich erscheint Südafrika nicht mehr im Licht einer offenen Regenbogennation, sondern als Land am Kap der trüben Hoffnung. Die Regierung wirkt wenig handlungsfähig, Investoren sprechen von vielen Unsicherheiten. Es ist ein tiefer Fall des einstigen Hoffnungsträgers Südafrika. Noch vor zwei Jahren hatte das Land mit der gelungenen Fußballweltmeisterschaft bewiesen, dass es nicht nur traumhafte Wachstumsraten vorlegen kann. Südafrika schien endlich Kriminalität und Korruption im Griff und die Rassentrennung überwunden zu haben. Völlig berechtigt sollte es in einem Atemzug mit Schwellenländern wie China oder Indien genannt werden können. Doch der 16. August hat viele Hoffnungen zerschlagen. (Text: 3sat)

  • S01E70 Perspektive Altersarmut

    • November 16, 2012
    • 3sat

    Sie haben ein Leben lang gearbeitet und haben als Rentner doch zu wenig zum Leben: Rund eine Million Deutsche kommen ohne Job im Ruhestand nicht mehr aus. Für ein paar Euro Zusatzverdienst füllen sie deshalb Supermarktregale, putzen, arbeiten als Pförtner, als Haushaltshilfe, Kinderbetreuer. Neben der sozialen Herausforderung, die die berufstätigen Rentner mit sich bringen, hat Altersarmut in Deutschland zunehmende auch eine wirtschaftliche Dimension. Denn wo eine große Bevölkerungsgruppe zu wenig zum Leben hat, sinkt deren Kaufkraft und ganze Branchen spüren die Ebbe in der Kasse ihrer einst guten Kunden. Und die drohende Altersarmut ist ein Problem, das sich verschärft. Schon heute ist jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland ein Niedriglöhner. Und wo das Einkommen heute nicht reicht, reicht die Rente morgen erst recht nicht. (Text: 3sat)

  • S01E71 Die Macht der Öl-Milliarden

    • November 30, 2012
    • 3sat

    An der Zapfsäule müssen Autofahrer derzeit schlucken. Denn die Benzinpreise sind auf Rekordniveau. Einmal Volltanken kostet inzwischen 80 bis 100 Euro. Mehr als die Hälfte des Benzinpreises geht an den deutschen Staat. Daneben kassieren Öl-Multis und Förderländer ab. Das Opec-Kartell aus zwölf Staaten hält den Ölpreis künstlich hoch. Die jährlichen Einnahmen liegen bei fast 1 Billion Dollar. Mit den Öl-Milliarden kaufen sich Scheichs nicht ganz uneigennützig in die Autoindustrie ein, subventionieren ihre staatseigenen Fluggesellschaften und bauen riesige Drehkreuze am Golf, um die Verkehrsströme über ihre Länder zu lenken. (Text: 3sat)

  • S01E72 Aufsteiger Brasilien

    • December 7, 2012
    • 3sat

    Die Agrar-Supermacht Brasilien überholt gerade Frankreich und England in der Wirtschaftsleistung. Staatshaushalt und Schulden im Griff, kaum Arbeitslosigkeit – davon kann Europa nur träumen. Doch das ist nur die eine Seite des brasilianischen Wirtschaftswunders. Die 200-Millionen-Bevölkerung droht ihre Industrie zu verlieren. Billigimporte vor allem aus China bei Autos, Maschinen und Textilien sind Gift für einheimische Fabriken. Mit hohen Importzöllen hält Brasilien dagegen, vor allem um seine Autoindustrie zu schützen. Leidtragende sind die deutschen Luxusmarken Audi, BMW und Mercedes. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ blickt hinter die Kulissen des Wirtschaftswunders in Brasilien. (Text: 3sat)

  • S01E73 Zentralasien

    • December 14, 2012
    • 3sat

    Kasachstan ist fast acht Mal so groß wie Deutschland, hat aber kaum mehr Einwohner als Nordrhein-Westfalen. Das zentralasiatische Land besitzt jedoch etwas, was Deutschland fehlt: Rohstoffe. Schon heute ist Kasachstan nach Russland und Großbritannien der drittgrößte Rohöllieferant Deutschlands. Auch die deutsche Hightech-Industrie baut auf Kasachstan und will in Zukunft seltene Erden von dort beziehen. Gleichzeitig bildet Kasachstan mit seinen Nachbarn Kirgisistan und Aserbaidschan für die deutsche Exportwirtschaft eine Schaltstelle, um Wirtschaftsbeziehungen in Zentralasien aufzubauen. „makro“ blickt nach Zentralasien in eine Region, die wirtschaftlich, aber auch politisch enormes Entwicklungspotenzial hat. (Text: 3sat)

  • S01E74 Unter Spannung

    • January 11, 2013
    • 3sat

    Der Januar, der kälteste Monat des Jahres, steht ins Haus. Dann gerät das heimische Stromnetz schon mal an sein Limit. Der Winter könnte also nicht nur kalt, sondern auch dunkel zu werden. Sicher wird er aber teuer. Verbraucher müssen 2013 mit drastischen Preissteigerungen von rund zehn Prozent und mehr rechnen. Seit der Energiewende ist auf dem deutschen Strommarkt mehr Bewegung, als es Verbrauchern, Konzernen und Politikern recht ist. Widersprüchliche Prognosen verunsichern die Bevölkerung. Die Energiewende gestaltet sich als Kraftakt, vor allem der Ausbau der Netze kommt nur schleppend voran. Kaum ein anderes Thema steht politisch momentan derart unter Spannung wie der Strompreis. Tragen die Bürger die Energiewende in Deutschland noch mit? „makro“ fragt, ob der Idee vom grünen Strom die Energie ausgeht. (Text: 3sat)

  • S01E75 Wirtschaftswunder Österreich

    • January 25, 2013
    • 3sat

    Im Schatten des großen Nachbarn Deutschland hat sich Österreich klammheimlich zu einem wirtschaftlichen Gipfelstürmer gemausert. Seit zehn Jahren schon wächst die Wirtschaft der kleinen Alpenrepublik stärker als die Eurozone im Durchschnitt, und nirgendwo in der EU ist die Arbeitslosigkeit niedriger. Damit kommt Österreich erfolgreicher durch die Eurokrise als die meisten anderen Länder Europas. Österreich hat seine Hausaufgaben in den letzten Jahren gemacht: Die Regierung hat eine Steuerreform durchgezogen, die Unternehmen haben konsequent in Forschung und Entwicklung investiert und erfolgreich Märkte in Fernost und Südamerika erobert. Eine Erfolgsstory ist auch der Strommarkt, der schon vor Jahren liberalisiert wurde. Davon profitieren Verbraucher und Wirtschaft gleichermaßen, denn Strom ist dort wesentlich günstiger als in Deutschland. Doch trotz aller Erfolgsmeldungen – ganz spurlos ist die Finanzkrise auch an Österreich nicht vorübergegangen: Viele Banken haben sich in Osteuropa verhoben und mussten verstaatlicht werden. Eine dauerhafte Lösung für die angeschlagenen Institute zu finden, bleibt eine große Herausforderung für das kleine Land. „makro“ über das „Wirtschaftswunder Österreich“. (Text: 3sat)

  • S01E76 Lobbyismus – die Macht der Einflüsterer

    • February 1, 2013
    • 3sat

    Ab 2020 sollen Neuwagen in der Europäischen Union nur noch 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer in die Luft blasen dürfen. So plant es jedenfalls die EU. Doch der Autoindustrie ist der Richtwert zu niedrig, Umweltschützern zu hoch. Und so bringt jeder seine Lobby-Gruppe in Brüssel in Stellung, hinter den Kulissen wird gefeilscht und gerungen um jeden Prozentpunkt und jedes Gramm. Siegt am Ende derjenige, der die besseren Lobbyisten ins Rennen geschickt hat? Oder werden die Abgas-Regeln, die Brüssel eines Tages festlegen wird, das Ergebnis sachlicher und unabhängiger Arbeit sein? Zunehmend stehen Politiker in der Kritik, in einem Netz von Strippenziehern verfangen zu sein. Nicht nur die Autoindustrie, auch die Energie- und Pharmabranche sowie die Finanzwirtschaft stehen unter dem Generalverdacht, in Berlin und Brüssel die Klinken zu putzen und politische Entscheidungen zu beeinflussen. „makro: Lobbyismus – die Macht der Einflüsterer“ fragt: Ist Lobby-Arbeit ein notwendiges Übel der Demokratie? Oder schadet Lobbyismus der Allgemeinheit, weil er rücksichtslos Einzelinteressen durchsetzt? (Text: 3sat)

  • S01E77 Einflussreiche Waffenindustrie

    • February 15, 2013
    • 3sat

    Europa muss auch an Rüstungsausgaben sparen. Die Armeen werden verkleinert und die Verteidigungsausgaben gekürzt. Ganz anders in China, Brasilien und Indien: Massiv investieren die Schwellenländer in die Modernisierung ihrer Streitkräfte. Für Deutschlands Waffenschmieden ist die internationale Nachfrage nach Gewehren, Panzern und U-Booten ein willkommenes Geschäft. Die Bundesrepublik ist nach den USA und Russland mittlerweile drittgrößter Rüstungsexporteur der Welt. Damit verbunden sind rund 80.000 Arbeitsplätze. Deutschland liefert aber nicht nur tonnenschwere Militärausrüstung für die Großschlacht auf offenem Feld. Hacker-Attacken auf Militärcomputer oder Angriffe kleiner Terrorzellen erfordern raffinierte Sicherheitstechnologien. Streitkräfte müssen präziser, schneller und wendiger agieren können. Denn im Hightech-Zeitalter gibt es auch virtuelle Fronten. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ nimmt einen einflussreichen Wirtschaftszweig in den Blick: die Waffenindustrie. (Text: 3sat)

  • S01E78 Italien vor der Wahl

    • February 22, 2013
    • 3sat

    Nach dem Rücktitt von Ministerpräsident Mario Monti müssen die Italiener am 24. und 25. Februar ein neues Parlament bestimmen. Das Land steht vor einer Schicksalswahl. Die drittgrößte Volkswirtschaft Europas braucht eine handlungs-fähige Regierung, mit oder ohne Berlusconi. Die Wirtschaft atmet zwar auf, weil die Finanzmärkte sich erstmal beruhigt haben. Aber im Land sind die Probleme weiter ungelöst. An den notwendigen Wirtschaftsreformen hat sich Ministerpräsi-dent Monti in seiner einjährigen Amtszeit die Zähne ausgebissen. Das neue An-tikorruptionsgesetz ist ein Papiertiger, die Arbeitsmarktreform ist am Anfang stecken geblieben. Pläne, den aufgeblähten Staatsapparat zu beschneiden und unsinnige Subventionen abzubauen, verschwanden wieder in der Schublade. Nach sechs Quartalen Rezession ist kein Konjunkturaufschwung in Sicht. Die Wirtschaft schrumpft und damit das Einkommen von Unternehmen und Bürgern. Der Staat spart nicht, sondern nimmt nur mehr Steuern ein. Italien hat heute eine der höchsten Steuerquoten Europas. Die Arbeitslosenquote ist zweistellig, jeder dritte junge Italiener ist ohne Job. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ ist unterwegs im Krisenland Italien. (Text: 3sat)

  • S01E79 Im Rausch der Tiefe

    • March 8, 2013
    • 3sat

    Auf der Suche nach Rohstoffen dringen Forscher und Unternehmen in immer tiefere Gefilde der Ozeane vor. Kein Wunder, denn in flacheren Gewässern sind die Vorkommen fast ausgeschöpft. Unter und auf dem Meeresboden hingegen liegen wahre Schatzkammern: Die Tiefsee ist übersät von Erzen und Mineralien, die die weltweite Industrie auf Jahrhunderte versorgen könnte. Und unter dem Meeresboden lagern gigantische Mengen an Öl und Gas. Doch der Bergbau in der Tiefe birgt viele Probleme – nicht nur technisch, auch ökologisch und politisch. Denn wo verlaufen in der Tiefsee die Staatsgrenzen? Im rohstoffreichen Südchinesischen Meer kommen sich darüber China und Japan in die Quere. Weite Teile der Tiefsee sind noch unerforscht, daher ist heute kaum einschätzbar, welche Umweltschäden die Rohstoffsuche eines Tages hinterlassen wird: Wochenlang sprudelte im Golf von Mexiko das Bohrloch der Ölplattform Deep Water Horizon. In einer Tiefe von 1.500 Metern war es technisch kaum möglich, das ausfließende Öl zu stoppen. Das anschließende Moratorium für Tiefseebohrungen wurde schnell wieder aufgehoben. Denn trotz aller Risiken hat ein Wettlauf um die Rohstoffe des Meeres begonnen. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ berichtet über die Suche nach Rohstoffen in der Tiefe. (Text: 3sat)

  • S01E80 Wandel in Venezuela?

    • March 15, 2013
    • 3sat

    Der erneute Wahlsieg von Venezuelas Staatspräsident Hugo Chavez hat die Hoffnungen auf eine Rückkehr zur Marktwirtschaft zerschlagen. Im Gegenteil: Der todkranke Chavez will den „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ in den nächsten Jahren weiter vorantreiben. Bei den Ärmeren in der Bevölkerung hat sich Chavez mit dieser Politik eine hohe Popularität erkauft. Doch wie lange kann sich Venezuela diesen Kurs noch leisten? Das Staatsbudget hat sich nicht zuletzt wegen der hohen Sozialausgaben in der Ära Chavez versechzehnfacht. Bislang finanzierte der selbst ernannte Führer Lateinamerikas seine Wohltaten mit Venezuelas Erdölreichtum. Doch seit er die Branche verstaatlicht hat, geht es mit der Produktion bergab. Gleichzeitig hat eine umstrittene Landwirtschaftsreform Venezuela zum Lebensmittel-Importeur gemacht. Wegen Chavez’ Willkür stehen ausländische Unternehmer ständig zwischen Gewinn und Ruin. Nun droht eine weitere Enteignungswelle. Das 3sat-Magazin „makro: Wandel in Venezuela“ schaut hinter die Kulissen des Erdöl-Sozialismus. (Text: 3sat)

  • S01E81 Zitterpartie Zypern

    • March 22, 2013
    • 3sat

    Zypern wehrt sich! Parlament und Bevölkerung lehnen die Zwangsabgabe für Sparer ab. Damit ist der Rettungsplan für die hochverschuldete Mittelmeerinsel gescheitert. Doch was heißt das für Zypern und für Europa? Fliegt Zypern nun aus der Euro-Zone, oder fliehen die Zyprer in die Arme der Russen? Klar scheint derzeit nur, dass Zypern so oder so vor tiefgreifenden wirtschaftlichen Umstrukturierungen steht. Das zyprische Geschäftsmodell mit niedrigen Steuern und hohen Zinsen sowie einer laxen Aufsicht in Sachen Geldwäsche hat ausgedient. Doch wo liegen Zyperns Chancen? Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ blickt nach Zypern und beleuchtet die Hintergründe der aktuellen Situation und zeigt die Perspektiven nach der Ablehnung des EU-Rettungsplans durch das zyprische Parlament auf. (Text: 3sat)

  • S01E82 Konzern Kirche

    • April 5, 2013
    • 3sat

    Die katholische Kirche ist weltweit aktiv und wohl der älteste Global Player über-haupt. Doch Papst Franziskus steht nicht nur einem gigantischen sozialen Dienstleister vor. Kernaufgaben sind vielmehr Seelsorge und Glaubensvermitt-lung. Das allerdings bringt wenig ein, kostet aber viel. In Deutschland steht die Kirche finanziell gut da, vor allem dank der Kirchensteuer. Doch in Zukunft sieht es wenig rosig aus, denn die beiden großen Konfessionen verzeichnen zahlrei-che Kirchenaustritte. Das bekommt sogar Rom zu spüren. Immerhin gehören die deutschen Bistümer zu den wichtigen Geldgebern der vatikanischen Zentrale. Die Kirchenfinanzen werden den neuen Pontifex ohnehin noch beschäftigen: Die eigene Vatikanbank steht weiterhin im Verdacht, eine dubiose Geldwaschma-schine zu sein. Und in Afrika und Lateinamerika, wo die Gemeinden boomen, fehlt das Geld hinten und vorne. (Text: 3sat)

  • S01E83 Schulden ohne Ende

    • April 12, 2013
    • 3sat

    Ohne Kredite, so scheint es, geht in unserer modernen Welt gar nichts mehr. Fast jeder lebt mit Verbindlichkeiten – Staaten wie Bürger. Mehr als 6 Millionen Deutsche stecken in der Schuldenfalle und können ihre Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen. Der Hauptgrund: übermäßiger Konsum. Auch der deutsche Staatshaushalt steht mit 2 Billionen Euro in der Kreide. Das macht für jeden Einwohner Deutschlands 25.000 Euro Extra-Schulden. In den USA stehen die Staatsschulden sogar bei der Rekordmarke von 16 Billionen Dollar. „makro – Schulden ohne Ende“ fragt nach den Gründen und nach der Wahrscheinlichkeit, die Schulden jemals zurückzahlen zu können. (Text: 3sat)

  • S01E84 Agenda 2020 – Arbeit für Alle?

    • April 19, 2013
    • 3sat

    Die Agenda 2010 gilt weltweit als vorbildlich. Denn diese Reform, die der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder vor zehn Jahren verkündete, brachte Deutschland die internationale Wettbewerbsfähigkeit zurück. Sie kam zu einer Zeit, als Deutschland als „kranker Mann Europas“ galt und viele Arbeitsplätze an Billiglohnländer verlor. Mit der Agenda 2010 kam der Wandel, die Arbeitslosigkeit sank, die Wirtschaft wurde beweglicher. Aber mit der Agenda 2010 stiegen auch Armut und Ungleichheit. Immer mehr Arbeitnehmer bleiben im Niedriglohnsektor oder in befristeten Verträgen hängen. Die Leiharbeit wurde von einem eigentlich sinnvollen Instrument gegen konjunkturelle Schwankungen zu einem gängigen Beschäftigungsmodell. In Deutschland wächst die Zahl der Verlierer der Arbeitsmarktreform. Ist das der Preis für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands? Ein notwendiges Übel, um in der globalisierten Arbeitswelt mithalten zu können? Oder sollte nicht besser die Agenda 2010 weiterentwickelt werden, um die Schere zwischen Arm und Reich zu schließen? Welche Strategien gibt es, die Arbeitswelt gerechter zu gestalten, ohne die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands aufs Spiel zu setzen? Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ begibt sich auf die Suche nach der „Agenda 2020“. (Text: 3sat)

  • S01E85 Zauberformel Fracking

    • April 26, 2013
    • 3sat

    Bislang schien sicher, dass die erneuerbaren Energien das Ölzeitalter ablösen. Doch jetzt kommt eine zweite Energiewende – ohne Windparks und Solardächer. Tief in der Erde steckt der Hoffnungsträger. Schiefergas könnte Europas Energieversorgung für Jahrzehnte sichern und zugleich die Vorherrschaft Russlands und Saudi-Arabiens auf dem Energiemarkt beenden. Auch in Deutschland wird fieberhaft gesucht. Unter hohem Druck werden Gesteinsschichten mit Wasser in rund 5.000 Metern Tiefe aufgesprengt und das entweichende Gas gefördert. Die Schiefergasförderung, genannt „Fracking“, versetzt die Welt in einen Gas-Rausch: Sichere Energie für die Industrienationen, argumentieren die Befürworter. Gegner sehen unabsehbare Gefahren: Erdbeben und verseuchtes Trinkwasser. Denn um das Gas gewinnen zu können, muss ein hochgiftiger Chemie-Cocktail in den Boden gepumpt werden. Die Vereinigten Staaten könnten dank der vermeintlichen Zauberformel schon in kurzer Zeit zum größten Energieproduzenten der Welt aufsteigen: Zwischen Atlantik und Pazifik wird der amerikanische Boden in gigantischem Stil durchlöchert. Es ist so viel Gas auf dem Markt, dass die USA vielleicht bald schon andere Staaten mitversorgen können. Auch China sieht im Fracking-Verfahren Chancen, seinen chronischen Energieengpass ohne teure Importe zu lösen. Die geopolitischen Karten auf dem Energiemarkt werden neu gemischt. „makro: Zauberformel Fracking“ berichtet über den Beginn einer spannenden Energierevolution. (Text: 3sat)

  • S01E86 Blackbox Pakistan

    • May 3, 2013
    • 3sat

    Pakistan wird meist auf seine Probleme reduziert: Ein Land, heimgesucht von Terror, Gewalt und Naturkatastrophen, eine Nuklearmacht mit Extremismus-Problem und damit ein unkalkulierbares Risiko. Wie aber funktioniert dieses mit geschätzten 180 Millionen Einwohnern sechstbevölkerungsreichste Land der Welt? Warum hinkt es dem Nachbarn Indien in allen wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen hinterher? „Wir brauchen massive wirtschaftliche und gesellschaftliche Reformen, wir müssen Jobs und Investitionsmöglichkeiten schaffen“, meint Ahmed Rashid, der wohl anerkannteste Pakistan-Kenner. „Nur haben wir hier leider eine politische und gesellschaftliche Elite, die Reformen aller Art verhindert.“ Die „makro“-Reportage „Blackbox Pakistan“ beleuchtet die Probleme, aber auch die Möglichkeiten eines Landes, von dem man hierzulande wenig weiß. Zu wenig, denn in der globalen Sicherheitspolitik spielt die instabile Nuklearmacht Pakistan eine nicht zu unterschätzende Rolle. Grund genug, sich mit dieser Blackbox eingehend zu beschäftigen. (Text: 3sat)

  • S01E87 Milliardenmarkt Wasser

    • May 10, 2013
    • 3sat

    Wasser ist ein kostbares Gut – und selbst in Deutschland vielerorts zu teuer. Seit Kommunen ihre Trinkwasserversorgung an private Unternehmen abgegeben haben, sprudeln bei diesen die Gewinne. Inzwischen beschäftigen sich sogar Gerichte mit dem Wasserpreis. In vielen Städten wollen Bürgerinitiativen nun die Privatisierung rückgängig machen – notfalls per Volksentscheid. Nach dem Willen der EU soll die Privatisierung hingegen noch ausgeweitet werden, sollen Kommunen ab 2020 ihre Wasserkonzessionen sogar europaweit auf dem freien Markt ausschreiben. Von der Quelle bis zum Wasserhahn könnten dann überall gewinnorientierte Privatanbieter die Bürger schröpfen. Rund um den Globus droht hingegen eine Wasserschlacht von ganz anderem Ausmaß. Viele Regionen leben über ihre Verhältnisse, der Grundwasserspiegel sinkt. Besonders in den wachsenden Großstädten reicht das Grundnahrungsmittel Wasser nicht mehr für alle. In Südostasien und im Nahen Osten graben sich die Nationen mit Staudämmen gegenseitig das Wasser ab. Von Mexico City bis Lagos wird die Wasserversorgung zu einem kaum noch zu bewältigenden Problem. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ nimmt den „Milliardenmarkt Wasser“ unter die Lupe. (Text: 3sat)

  • S01E88 Bittere Pillen für die Pharmaindustrie

    • May 24, 2013
    • 3sat

    Die globale Pharmaindustrie steckt in der Krise. Steigender Preis- und Kostendruck, strengere Zulassungsregeln und auslaufende Patente machen Medikamentenherstellern weltweit zu schaffen. Die Gewinne schrumpfen trotz guter Umsätze. Die Firmen lassen sich deshalb eine ganze Menge Tricks einfallen, ihre Pillen an die Patienten zu bekommen: Sie kooperieren mit Ärzten und Kliniken, legen Medikamente neu auf, die teurer, aber nicht unbedingt besser sind oder setzen auf Mittel für seltene Krankheiten, um höhere Preise durchzusetzen. Andere Pharmaunternehmen richten ihren Fokus auf die Schwellenländer. Dort steigt die Nachfrage rapide. Vor allem in China, Brasilien und Russland verlangt die wachsende Mittelschicht nach besseren Gesundheitsleistungen. Firmen versuchen hier sowohl mit bekannten Produkten, aber auch mit neuen innovativen Medikamenten zusätzliche Kunden zu gewinnen. „makro: Bittere Pillen für die Pharmaindustrie“ untersucht die Strategien der Pharmakonzerne, um die Krise der Branche zu überwinden. (Text: 3sat)

  • S01E89 Chinas Vasallen

    • June 7, 2013
    • 3sat

    China liefert seinen Nachbarn günstig Computer, Kleidung und Maschinen. Die regionalen Handelspartner liefern im Gegenzug Rohstoffe. Doch es ist kein Geschäft unter Gleichen: China baut seine wirtschaftliche Vormachtposition in Südostasien in rasantem Tempo aus. Mit günstigen Krediten und Entwicklungshilfeprojekten öffnet China seinen Unternehmen die Märkte in Myanmar, Laos, Indonesien und Kambodscha. Die Regierungen der Nachbarstaaten sehen in Chinas Engagement Vorteile: So finanziert das Reich der Mitte Schulbauten und neue Straßen, bringt Kapital und Know-how. Willfährig tragen die Machthaber die Wirtschaftsexpansion Pekings mit. Doch die Bevölkerung wird unruhig: Viele fürchten eine Dominanz Chinas und eine Gefahr für die eigenen, meist kleinen Unternehmen. Im Grenzraum entstehen Sonderwirtschaftszonen, in denen China längst den Ton angibt. Die Einheimischen beklagen Glücksspiel, Drogen und Geldwäsche. Hinter vorgehaltener Hand wird längst von der Kolonialisierung Südostasiens durch China gesprochen. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ blickt nach Südostasien. (Text: 3sat)

  • S01E90 Aufsteiger Korea

    • June 14, 2013
    • 3sat

    Ob Flatscreen, Handy oder Auto – Produkte „Made in Korea“ sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ganz im Gegensatz zum verarmten sozialistischen Norden vermehren im reichen demokratischen Süden Weltmarktführer wie Samsung oder Hyundai den Wohlstand des Landes. In nur zwei Generationen gelang Südkorea ein beispielloser Aufstieg vom armen Agrarland zum reichen Industriestaat. Doch die Koreaner sind an einem Wendepunkt angelangt. Alleiniges Wachstum ist kein Allheilmittel mehr. Gegensätze zwischen Jung und Alt, Oben und Unten, Arm und Reich verschärfen sich. Das Land will deshalb sozialer, kooperativer und kreativer werden. „makro“-Reporter Jürgen Natusch ist unterwegs im Großraum Seoul mit seinen 25 Millionen Einwohnern, wo heute jeder zweite Koreaner lebt. Dort trifft er drei Menschen, die Anteil am Turbo-Aufstieg Koreas haben: Die junge Journalistin Hyo Jin, die ihr Land nur als modernen Hightech-Staat kennt, den Regierungsberater Lee, der noch das arme, zerstörte Korea erfahren hat, und Peter Schreyer, der als Chefdesigner den Autobauern Hyundai und Kia bei ihrer Aufholjagd hilft. (Text: 3sat)

  • S01E91 Die neue Wohnungsnot

    • June 21, 2013
    • 3sat

    Wohnungsmangel, Mietwucher, Luxussanierungen – für viele Menschen wird das Leben in Großstädten unerschwinglich. Dabei trifft es nicht nur Geringverdiener, Senioren oder Studenten, sondern zunehmend auch die Mittelschicht. In einer Zeit, in der die Arbeitsmarktlage hohe Mobilität verlangt, ist ein Umzug für viele finanziell kaum noch möglich. Der deutsche Mieterbund schätzt, dass in Deutschland zur Zeit 250.000 Wohnungen fehlen. Im europäischen Ausland sieht es nicht viel besser aus, weltweit ist das Leben in Metropolen teuer. Doch Deutschland ist ein Land der Mieter, hier besitzt nicht einmal jeder Zweite eigenen Wohnraum. Das ist im internationalen Vergleich sehr wenig, weshalb Mietwucher stärker zu Buche schlägt. Die Politik ist auf das Thema aufmerksam geworden, neue Gesetze sollen den Anstieg der Mieten bremsen und die Makler an die Kandare nehmen. Lichtblicke gibt es auch beim Wohnungsbau, denn aufgrund geringer Zinsen und der Angst vor Inflation erfüllen sich viele den Traum von den eigenen vier Wänden. Gleichzeitig hält aber auch der Zuzug in die Großstädte an. Was bringt Entspannung in den deutschen Immobilienmarkt? „makro: Die neue Wohnungsnot“ geht auf die Suche nach Lösungen aus dem Wohnungsdilemma. (Text: 3sat)

  • S01E92 Kroatien – Reif für die EU?

    • June 28, 2013
    • 3sat

    Ivan Bracic hat Lust auf Europa. Vor ein paar Monaten erst hat der kroatische Unternehmer in der Nähe von Zagreb eine Fabrik eröffnet, die Honig verarbeitet. Schon jetzt ist Bracic zuversichtlich, seine mehr als 100 Produkte bald auch in deutschen Supermärkten anbieten zu können. Der EU-Beitritt seines Landes am 1. Juli dürfte ihm dabei sehr helfen. Doch die Freude über den Beitritt ist längst nicht bei allen Kroaten so ungetrübt wie bei Unternehmer Bracic. Gerade einmal 45 Prozent seiner Landsleute sind für die Mitgliedschaft in der Europäischen Union, der Rest fürchtet, dass Kroatien dafür zu viele Zugeständnisse machen muss. Längst ist die Diskussion entbrannt, ob Kroatien wirklich reif ist für die EU und die EU reif für Kroatien. Seit fünf Jahren wächst die kroatische Wirtschaft nicht, die Korruption ist hoch, die Verschuldung ebenso. Wie so oft in Europas Süden, haben auch in Kroatien 40 Prozent der jungen Menschen keine Arbeit. Zukunftsträchtige Wirtschaftszweige fehlen, der Tourismus allein kann es nicht richten. Die Wettbewerbsfähigkeit ist so schwach, dass Kroatien im Ranking noch hinter Griechenland landet. Brüssel fordert deshalb deutliche Strukturreformen, hat aber grünes Licht gegeben für die Aufnahme des Landes. Hat Europa nichts gelernt aus dem Griechenland-Debakel? „Seit ich das EU-Vorgehen in Kroatien miterlebe, verstehe ich, warum wir in Griechenland so tief im Schlamassel sitzen“, sagt ein EU-Vertreter, der den Beitrittsprozess in Kroatien verfolgt hat, seinen Namen aber lieber nicht nennen möchte. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ geht der Frage nach, ob Kroatien reif ist für die EU. (Text: 3sat)

  • S01E93 Versicherungen – Die grauen Eminenzen

    • July 5, 2013
    • 3sat

    Das gefährlichste Unternehmen der Welt ist – eine Versicherung. Davon war man 2008 überzeugt, als der weltgrößte Versicherer AIG nur mit einer gigantischen Finanzspitze von 182 Milliarden Dollar gerettet werden konnte. Eine Pleite des Versicherers hätte womöglich auch etliche Banken mit sich gerissen. Die Verbindungen der verschiedenen Akteure im Finanzsystem sind bis heute gefährlich eng. Während Banken seit der Finanzkrise stärker unter Beobachtung stehen, agieren Versicherungsfirmen weiter als einflussreiche Drahtzieher im Hintergrund. Sie sind die grauen Eminenzen der Finanzwelt. Doch gerade ihre Größe bringt sie nun in Bedrängnis: 1.280 Milliarden Euro haben Versicherer an den Kapitalmärkten rund um den Globus angelegt. Doch die anhaltend niedrigen Zinsen machen es schwer, diese gewinnbringend zu investieren. Gerade Staatsanleihen, eine bevorzugte Anlageform der Versicherungskonzerne, werfen immer geringere Renditen ab und sind schon lange nicht mehr so sicher, wie Versicherungen sie gerne hätten. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt: Welche Risiken bergen deutsche Versicherer, und was sind die Konsequenzen für die 90 Millionen Lebensversicherungen, die in Deutschland abgeschlossen wurden? (Text: 3sat)

  • S01E94 Somalias Comeback?

    • July 12, 2013
    • 3sat

    Mogadischu gilt als eine der gefährlichsten Städte der Welt. Erst Mitte April erschütterte eine Reihe von Anschlägen die somalische Hauptstadt. Doch jetzt kehren mehr und mehr Somalis in ihr Land zurück. Sie bringen Geld, eine gute Ausbildung und Geschäftsideen mit. Denn das Land hat seit September 2012 wieder eine ernstzunehmende Regierung – gerade haben US-Regierung und der IWF sie anerkannt. Nach 22 Jahren Bürgerkrieg wagt Somalia den Neuanfang. In Mogadischu wird an jeder Ecke gebaut. Es entstehen Schulen, Universitäten, Hotels und Restaurants – und setzen einen völlig neuen Wirtschaftskreislauf in Gang. Plötzlich gibt es Jobs. Ob die neue Regierung es schaffen wird, aus dem gescheiterten Staat wieder ein einigermaßen normales Land zu machen, steht in den Sternen. Viel spricht dafür, genauso viel dagegen. Das britische Außenministerium etwa warnt vor der wachsenden Gefahr von terroristischen Anschlägen und forderte erst jüngst alle Briten auf, das Land zu verlassen. Die Türkei hingegen scheint an Somalias Potenzial zu glauben und investiert bereits heftig am Horn von Afrika. Die „makro“-Dokumentation „Somalias Comeback?“ untersucht, wie viel Potenzial das Land wirklich hat. Reporterin Katrin Sandmann trifft Optimisten wie Omar Osman, der erst vor zwei Jahren aus dem Exil zurückgekehrt ist. Osman hat die „First Somali Bank“ eröffnet. „Bisher können wir als Service lediglich Sparbücher und Girokonten anbieten. Für Kredite und Ähnliches warten wir noch darauf, dass die Regierung Richtlinien erlässt. Die gibt es bislang für Somalia nicht.“ Von Safia Yassin lässt sie sich erklären, warum sie ihr komfortables Leben im US-Bundesstaat New Hampshire gegen einen Alltag in Mogadischu getauscht hat. Die junge Frau will Jobs für arbeitslose Jugendliche organisieren. „Jeder junge Mann, der keine Perspektive hat, ist leichte Beute für die Extremisten.“ Und dass diese Extremisten nicht einfach vom Erdboden verschwunden sind, d

  • S01E95 Testfall Türkei

    • August 16, 2013
    • 3sat

    Die Türkei glänzt mit Wirtschaftsdaten, von denen viele Euro-Staaten nur träumen können. Trotz der Wirtschaftserfolge formiert sich Widerstand gegen die weitverbreitete Korruption in Politik. (Text: 3sat)

  • S01E96 Steuern runter?

    • August 23, 2013
    • 3sat

    Der Staat braucht nicht mehr Geld, er muss es nur klüger ausgeben! „100 Milliarden Euro könnten locker jedes Jahr eingespart werden“, sagt zum Beispiel der Organisationsexperte Axel Koetz aus Köln. Er berät öffentliche Verwaltungen und sieht ein Hauptproblem in der weitverbreiteten Klientelpolitik. Auch der Bund der Steuerzahler mahnt regelmäßig die Verantwortungslosigkeit und Verschwendung von Steuergeldern an. Mal sind es fünf Milliarden Euro für den neuen Hauptstadtflughafen, ein anderes Mal 650 Millionen für eine flugunfähige Drohne oder 300 Millionen für den Nürburgring. Steuern sind längst zum Wahlkampfthema geworden. Kein Wunder, dass es mittlerweile auch in Deutschland die Forderung gibt, derartige Steuerverschwendung zu bestrafen. In Frankreich sind die Gesetze schon jetzt wesentlich strenger. Auf Untreue im Amt stehen dort bis zu zehn Jahre Haft. Das Wirtschaftsmagazin „makro: Steuern runter?“ geht der deutschen Steuerpolitik auf den Grund. (Text: 3sat)

  • S01E97 Macht des Geldes

    • September 6, 2013
    • 3sat

    Anfang September beraten die G20, die 20 mächtigsten Industriestaaten, über Maßnahmen zur Stärkung ihrer Wirtschaft. Doch wie viel Einfluss haben die Politiker noch? Bestimmen nicht längst „die Märkte“ die Entwicklung – über die Köpfe der Bürger und ihre Interessen hinweg? Mächtige Banken, Versicherungen mit milliardenschweren Investitionen, multinationale Konzerne lenken grenzüberschreitend ihre Kapitalströme und bestimmen so hinter den Kulissen oder ganz offen mit, welche Regelungen Staaten sich geben, welche Steuern erhoben werden, wie Gesetze formuliert werden. Die internationale „Liberalisierung“ schafft Freiräume für die Mächtigen der Wirtschaft. Der Staat als Regulator, als Garant für sozialen Frieden und Chancengleichheit, gerät ins Hintertreffen. Kein Zweifel: Geld macht mächtig. In Europa bekommt die Politik die Finanzbranche nicht in den Griff. In den Krisenstaaten werden immer wieder neue Schuldenmilliarden auf Bürger und Steuerzahler abgewälzt. In den USA ist die Konzentration der Bankenmacht sogar noch höher als vor der Finanzkrise. Auch in Deutschland nehmen Großkonzerne und Interessenverbände deutlich Einfluss auf die Politik. Trotz aller Lippenbekenntnisse kommen Anstrengungen für ein gerechteres Wirtschaften kaum über Energieeinsparungen und geringfügige Arbeitsverbesserungen in der Dritten Welt hinaus. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt: Wie viel Einfluss kann man sich mit Geld kaufen? (Text: 3sat)

  • S01E98 Ladenhüter E-Auto – Warum alternativ so unattraktiv ist

    • September 13, 2013
    • 3sat

    Vor der Eröffnung der 65. Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt zeigt sich die Branche in einer Zeit großer Umbrüche. Denn das Autofahren stößt weltweit an seine Grenzen. Immer mehr Menschen leben in Städten, wo Smog und Stau den Verkehr zur großen Belastung machen. Umweltfreundliche Antriebstechniken warten noch immer auf den erhofften Durchbruch. Der Anteil von Elektroautos an der weltweiten Neuwagen-Produktion mache nur 0,2 Prozent aus, sagt das „Worldwatch-Institute“ in Washington. Gleichzeitig wendet sich die Generation Facebook vom Auto ab: Nicht nur in Deutschland verzichten junge Menschen auf den eigenen Wagen. Zudem führen die Folgen der Schuldenkrise zu einem regelrechten Käuferstreik in Europa. Der Verkauf deutscher Autos läuft nur noch in Übersee. „makro“, das Wirtschaftsmagazin, fragt: Hat das Auto seine besten Zeiten etwa hinter sich? Und wie gut sind die deutschen Autobauer auf die Umbrüche der Branche vorbereitet? (Text: 3sat)

  • S01E99 Über den Tellerrand

    • September 20, 2013
    • 3sat

    Erdbeeren aus China, Mangos aus Mexiko, Äpfel aus Neuseeland – die Herkunftsorte unserer Lebensmittel sind längst über den gesamten Globus verteilt. Wie jeder andere Industriezweig folgt auch die Lebensmittelbranche einfachen Regeln: Produziert wird in den Ländern, die dafür am besten geeignet sind. Weil das Klima dort besser ist als in Deutschland, weil die Löhne niedriger sind. Lebensmittelproduktion ist ein weltumspannendes Geschäft. Ebenso lukrativ wie schwer durchschaubar. Vielleicht haben gerade deshalb regional erzeugte Produkte beim Konsumenten ein besseres Image als ihre importierten Kollegen. Dabei kann nüchtern betrachtet ein aus Neuseeland importierter Apfel trotz des langen Transportwegs eine bessere Ökobilanz haben, als ein eingelagertes Pendent vom Bodensee. Das Wirtschaftsmagazin „makro: Über den Tellerrand“ geht der Frage nach: Weshalb reagieren wir dennoch besonders kritisch, wenn es um die globalisieren Lebensmittelwelt geht? (Text: 3sat)

  • S01E100 Angriff aus dem Netz

    • September 27, 2013
    • 3sat

    Längst dürfte durch die neusten Enthüllungen des ehemaligen US-Geheimdienst-Mitarbeiters Edward Snowden klar sein: Ziel von Spionage ist nicht nur die Terrorabwehr. Es geht auch um Unternehmensgeheimnisse, neue Techniken und Patente. 4,2 Milliarden Euro Schaden verursachte Industriespionage im vergangenen Jahr allein in Deutschland. Vor allem mittelständische Firmen sind davon betroffen. Haupteinfallstor sind die IT-Systeme. Mehr Sicherheit leisten sich oft nur große Firmen und dann nicht selten erst nach schlechten Erfahrungen. Längst gibt es zahlreiche Firmen, die sich auf die Abwehr von Lauschangriffen und Internetspionen spezialisiert haben. Doch das ist teuer. Andere Unternehmen verabschieden sich mehr und mehr aus der digitalen Welt und tippen wichtige Dokumente wieder auf der Schreibmaschine und schicken Verträge mit der Post statt per Email. Experten sprechen von einer neuen Dimension im Wirtschaftskrieg. Das Wirtschaftmagazin „makro“ berichtet über den „Angriff aus dem Netz“. (Text: 3sat)

  • S01E101 Mission Eurorettung

    • October 11, 2013
    • 3sat

    Es ist ein Jahr her seit die Europäische Zentralbank verkündete, alles Notwendige zu tun, um den Euro zu retten. Im Klartext heißt das: mit viel Geld. Auf den ersten Blick scheint die Strategie aufzugehen, um die Eurokrise ist es tatsächlich ruhiger geworden. Doch die Rettung mit der Notenpresse ist nicht unumstritten. Wie lange hält Europa diesen Kraftakt aus? Die grundlegenden Probleme im Euroraum sind dadurch allenfalls zugedeckt, aber nicht ausgeräumt, heißt es von vielen Seiten. Im Fall Griechenland bestehen kaum Zweifel daran, dass das Land einen neuen, umfassenden Schuldenschnitt braucht. Dann wären auch deutsche Steuergelder direkt betroffen, die als Kredite nach Athen geflossen sind. Der Krisengewinner Deutschland könnte schon bald einen hohen Preis zahlen für die Eurorettung. Das Wirtschaftsmagazin „makro: Mission Eurorettung“ fragt: Ist der Euro noch zu retten? (Text: 3sat)

  • S01E102 Ägypten in der Krise

    • October 18, 2013
    • 3sat

    „Bitte keine Revolutionen mehr“, sagt ein Händler, der im Ferienort Hurghada am Roten Meer einen kleinen Souvenirshop führt. Im Moment verkauft er so gut wie nichts. Wie er die Miete für seinen Laden aufbringen und seine Familie ernähren soll, weiß er nicht. Die Zahl der Touristen ist allein in den letzten Wochen stark zurückgegangen und es ist schon die dritte schwierige Saison in Folge. Dabei zählt der Tourismus zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen. Es ist nicht nur großes menschliches Leid, mit dem die Ägypter gerade konfrontiert sind. Seit Jahren schon steckt ihr Land in einer tiefen Wirtschaftskrise. Arbeitslosigkeit und Inflation sind hoch, dringend nötige Wirtschaftsreformen lassen weiter auf sich warten. Und die heftigen Unruhen nach dem Sturz des Präsidenten Mursi bringen nicht nur die Tourismusbranche in Schwierigkeiten. Viele europäische Firmen, darunter der schwedische Hausgerätehersteller Electrolux, haben ihre Produktion in Ägypten bereits gestoppt. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ blickt auf „Ägypten in der Krise“. (Text: 3sat)

  • S01E103 Wem gehört der Markt?

    • October 25, 2013
    • 3sat

    Auf nationalen und globalen Märkten diktieren Konzerngiganten immer mehr Produkte und Preise. Wie viel Einfluss haben die Konsumenten noch auf Angebot und Nachfrage? An der Tankstelle sind die Autofahrer den Ölmultis ausgeliefert, im Internet lenken Google und Amazon die User, und beim täglichen Bedarf geben Aldi & Co. den Ton an. Die Preisbildung des Marktes über den Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage funktioniert als Idealfall in der Theorie. In der Praxis aber bestimmen immer öfter Monopole und Oligopole, was zu konsumieren und zu bezahlen ist. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ will wissen, was Konsumenten den übermächtigen Konzernen entgegen setzen können und wie der Staat Ölmultis, Internet-Giganten und Handelsriesen in die Schranken weisen kann. „makro“ blickt auf die Marktbeherrschung durch multinationale Konzerne und sucht nach Auswegen für den Konsumenten. (Text: 3sat)

  • S01E104 100% Baumwolle – Afrikas Kindersklaven

    • November 8, 2013
    • 3sat

    Die Textil- und Bekleidungsindustrie setzt unverändert auf das Naturprodukt Baumwolle. Sie ist einer der begehrtesten Rohstoffe weltweit. Die Schattenseiten der Baumwoll-Produktion sind hingegen oft unbekannt: Kinderarbeit und moderner Sklavenhandel. Die westafrikanischen Staaten Mali, Elfenbeinküste und Burkina Faso gehören zu den wichtigsten Baumwollproduzenten und profitieren von der starken Nachfrage der Industrienationen. Nicht selten müssen Kinder dort bis zu zwölf Stunden am Tag Baumwolle pflücken. Armen Familien wird der Nachwuchs von den Baumwollbaronen regelrecht abgekauft und verschleppt. Dabei ist Kinderarbeit auch in diesen Ländern verboten. „makro“ zeigt die bedrückende Realität der Arbeiter auf den Baumwollplantagen Westafrikas. (Text: 3sat)

  • S01E105 Japans Comeback?

    • November 15, 2013
    • 3sat

    Japans Regierungschef Shinzo Abe gefällt sich in der Rolle des Heilsbringers. Bei seinem ersten Besuch in den USA verkündete der nationalistische Premier: „Japan ist wieder da!“ Mit einer riesigen Geldschwemme und Milliarden schweren Konjunkturspritzen hat Abe die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt nach zwei Jahrzehnten Stillstand wieder zum Laufen gebracht. Der Yen hat wegen der lockeren Geldpolitik der japanischen Notenbank schon 20 Prozent an Wert verloren. Das hat die Wettbewerbsfähigkeit der exportlastigen Industrie deutlich gestärkt. Was für Abe der Startschuss zur Aufholjagd gegenüber den beiden großen Rivalen China und Südkorea ist, für seine Kritiker hingegen ein Spiel mit dem Feuer. Die massive Neuverschuldung treibe das am höchsten verschuldete Land der Welt in den sicheren Staatsbankrott. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ prüft kritisch die Chancen für ein Comeback Japans: Wird die drittgrößte Industriemacht der Welt wieder zum globalen Wachstumsmotor, oder läutet Nippon gerade seinen Staatsbankrott ein? (Text: 3sat)

  • S01E106 Ruhe sanft!

    • November 22, 2013
    • 3sat

    Sterben hat immer Konjunktur, deshalb scheint die Bestattungsbranche kaum krisenanfällig zu sein. Doch der Tod kostet mehr als nur das Leben: Angehörige haben oft den Eindruck, die Unternehmen nutzen Trauer, Schock und Alternativlosigkeit der Hinterbliebenen aus. Auch die Bestattungskultur verändert sich. Auf der einen Seite geht der Trend zu exklusiven Bestattungen und individuellen Gräbern. Auf der andern Seite sind Billigsärge und anonyme Urnengräber keine Seltenheit mehr. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt unter dem Titel „Ruhe sanft!“: Wer verdient am Sterben? (Text: 3sat)

  • S01E107 Zeitenwende in den Schwellenländern?

    • November 29, 2013
    • 3sat

    Die Geschichte vom Aufstieg der Schwellenländer war bislang eine Erfolgsstory. Sie begann mit dem Boom in den sogenannten BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, später kamen weitere Aufsteiger wie Indonesien und Mexiko hinzu. Mit Wachstumsraten zwischen fünf und zehn Prozent ließen sie die Industriestaaten weit hinter sich. Doch der Wind scheint sich zu drehen, die Dynamik in den Schwellenländern lässt nach. Ist das etwa das Ende dieser Erfolgsstory? Von dieser Frage hängt nicht nur das Schicksal der BRICS-Staaten ab, in denen immerhin 40 Prozent der Weltbevölkerung leben. Der Erfolg der deutschen Exportindustrie wäre in den vergangenen Jahren ohne die hohe Nachfrage aus den Schwellenländern sicherlich nicht derselbe gewesen. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt: Wohin driftet die Weltwirtschaft, wenn die Kraft in den Schwellenländern tatsächlich schwindet? (Text: 3sat)

  • S01E108 Zukunft am Golf

    • December 6, 2013
    • 3sat

    Dubai hat den Glanz, Abu Dhabi die Macht und das Geld. Auf diesen knappen Nenner lässt sich das Verhältnis der beiden bedeutendsten Emirate am Golf zusammenfassen. Zwischen den Nachbarländern tobt seit Jahren ein Konkurrenzkampf um Prestige und Touristen, Passagiere und Profit. Gleichzeitig versuchen sich beide Länder auf die Zeit nach dem Öl einzustellen. Im Schatten gigantischer Bauprojekte sind in der Wüste mit Hilfe der sprudelnden Ölmilliarden neue Wirtschaftszweige entstanden. So baut Abu Dhabi nicht nur eigene Kriegsschiffe, Spionage-Satelliten und Drohnen – die Scheichs planen sogar einen Weltraumbahnhof für die bemannte Raumfahrt. Das Know How für Projekte wie dieses soll langfristig aus den eigenen Reihen kommen. In den Emiraten hat man Bildung ganz oben auf die Agenda gesetzt, mit „Petrodollars“ subventionierte Universitäten sprießen aus dem Boden. Doch nach dem Studium fehlen den Absolventen häufig geeignete Arbeitsplätze in der freien Wirtschaft. Und die begehrten Jobs im Staatsdienst sind rar, der Beamtenapparat ist schon jetzt vielerorts hoffnungslos aufgebläht. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt in den Emiraten bei rund 30 Prozent, und die Bevölkerung wird sich bis 2020 fast verdoppeln. Das birgt sozialen wie wirtschaftlichen Sprengstoff. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt nach der Zukunft am Golf. (Text: 3sat)

  • S01E109 Indonesien – Reifeprüfung für ein Riesenland

    • December 13, 2013
    • 3sat

    In den vergangenen Jahren übertraf Indonesiens Wirtschaftswachstum mit rund sechs Prozent alle Erwartungen. Fast unbemerkt hat sich der größte muslimische Staat der Welt im Schatten von Brasilien, Indien und Südafrika vom Entwicklungs- zum Schwellenland gemausert. Grundlage sind reiche Rohstoffvorkommen: Erdgas, Kohle, Gewürze, Tee, Kautschuk. Indonesien ist zudem der weltgrößte Exporteur von Palmöl. Eine neue Mittelschicht ist gewachsen und sorgt für einen regelrechten Konsum-Boom im Land. Doch das Wirtschaftswunder steht auf der Kippe: Investoren ziehen ihr Geld ab, die Landeswährung Rupiah geriet im Sommer 2013 in Turbulenzen. Die Regierung verspricht jetzt Reformen, doch das Vertrauen der ausländischen Geldgeber scheint aufgebraucht. Zu viele Hausaufgaben im 240-Millionen-Einwohner-Staat blieben unerledigt. Eine verrottete Infrastruktur sowie eine grassierende Korruption in allen gesellschaftlichen Bereichen schrecken ab. Die Krise legt die Schwachstellen der indonesischen Wirtschaft schonungslos offen: Die Bildung ist unzureichend, es fehlen eigene Fachkräfte und eine heimische, verarbeitende Industrie. Die Wirtschaft ist einseitig auf den Export der Rohstoffe ausgerichtet. Wichtiger Abnehmer ist China. Doch der reine Ausverkauf von Kohle und Gas führt zu einer gefährlichen Abhängigkeit von den schwankenden Marktpreisen. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt in dieser Ausgabe: Ist Indonesiens spektakuläres Wirtschaftswunder schon am Ende? (Text: 3sat)

  • S01E110 Saudi-Arabien

    • December 29, 2013
    • 3sat

    Das Königreich Saudi-Arabien hat ein Problem – sein rasantes Bevölkerungs-wachstum. 60 Prozent der Saudis sind jünger als 20 Jahre, 40 Prozent von ihnen haben keinen Job. Selbst die märchenhaften Reichtümer, die die Herrscherfami-lie mit den Ölvorkommen anhäuft, würden nicht ausreichen, um die Heerscharen junger Menschen zu versorgen. Wirtschaftsexperten haben errechnet, dass das Königshaus jedes Jahr gut 200.000 neue Jobs schaffen müsste, um die Arbeits-losigkeit in den Griff zu bekommen. Die Herrscher der Al-Saud-Familie haben dafür nicht nur eine neue Prestige-Universität errichtet, an der sogar die strenge Geschlechtertrennung aufgehoben wurde – mitten in der Wüste entstehen zudem komplett neue Städte, in denen sich junge Unternehmer ansiedeln sollen, um an Saudi-Arabiens technologischer Zukunft zu basteln. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ will wissen: Wie ernst meint es Saudi-Arabien mit der Privatwirtschaft? Kann ein Land, in dem Ultrareligiöse den Frauen sogar das Autofahren verbieten, in dem die Königsfamilie und die mächtigen Geistli-chen von der Bevölkerung absoluten Gehorsam verlangen, Privatinitiative entwi-ckeln? (Text: 3sat)

  • S01E111 USA – Schulden ohne Ende?

    • January 17, 2014
    • 3sat

    Die USA haben im Oktober in letzter Minute einen Staatsbankrott abgewendet. Doch die neue Schuldenobergrenze reicht nur bis Anfang Februar. US-Präsident Barack Obama hat also gar keine andere Wahl, als bis dahin die Obergrenze erneut anzuheben. Die Staatsschulden sind in seiner Amtszeit regelrecht explodiert, von elf auf 17 Billionen US-Dollar. Obama hat mehr Schulden gemacht als 42 seiner 43 Vorgänger zusammen. Obamas Popularität ist im freien Fall. Einst als umjubelter Präsident angetreten, wenden sich sogar viele seiner glühenden Anhänger enttäuscht von ihm ab. Seine Gesundheitsreform, „Obamacare“ genannt, wird zum politischen Desaster. Kaum einer hat sich bisher für die neue Krankenversicherung angemeldet. Besser fällt nur Obamas Konjunktur-Bilanz aus. Die größte Volkswirtschaft der Welt wächst wieder, seit der Finanzkrise 2008 im Schnitt mit mehr als zwei Prozent. Anders als der Staat bringen Banken und Privathaushalte ihre Finanzen gerade in Ordnung, die Arbeitslosenquote ist von zehn auf sieben Prozent gesunken und die Amerikaner kaufen wieder Häuser, Autos und viele andere Dinge. Vom Wohl und Wehe der USA hängen auch viele Arbeitsplätze in Deutschland ab. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ wirft einen kritischen Blick auf die US-Wirtschaft und auf Barack Obamas zweite Amtszeit. (Text: 3sat)

  • S01E112 Zuwanderung in Europa

    • January 24, 2014
    • 3sat

    Die Bevölkerung in Westeuropa schrumpft. Schuld daran sind seit vielen Jahren niedrige Geburtenraten in Italien, Spanien, England und auch in Deutschland. Bis 2050 wird ein Drittel der Bevölkerung in der EU über 65 Jahre alt sein. In Deutschland würde die Anzahl der Arbeitskräfte bis dahin ohne Zuwanderung von 41 auf unter 27 Millionen Menschen sinken, hat das Statistische Bundesamt errechnet. Damit Europas Wirtschaft im globalen Wettrennen mit Asien nicht den Kürzeren zieht, müssen mehr qualifizierte Arbeitskräfte angeworben werden. Schon heute leidet der deutsche Arbeitsmarkt unter dem Mangel an jungen Fachkräften. Seit der Maueröffnung findet in Europa eine starke Wanderungsbewegung von Ost nach West statt. Die Zuwanderer kommen vor allem aus Polen, Rumänien, Bulgarien und Ungarn. Zudem gibt es seit der Finanzkrise 2008 eine Wanderungsbewegung von Süd nach Nord wie in den 1960er Jahren. Es sind vornehmlich junge Leute aus Krisenstaaten wie Spanien, Griechenland, Portugal und Italien. Die allermeisten Zuwanderer sind auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben. Aufgrund des starken Wohlstandsgefälles in Europa wird dieser Zustrom in den nächsten Jahren noch stärker werden. Zuwanderer sind jünger und besser ausgebildet als der Durchschnitt der Bevölkerung und deshalb ein Gewinn für Länder wie England, Frankreich, Österreich und Deutschland. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ geht der Frage nach, welche Art von Zuwanderung in Europa wirtschaftlich Sinn macht. (Text: 3sat)

  • S01E113 Korruption im Sport

    • January 31, 2014
    • 3sat

    Olympische Winterspiele in einem Badeort, Fußballmeisterschaften in der Wüste – bei mancher Vergabeentscheidung scheinen nicht nur sportliche Erwägungen eine Rolle gespielt zu haben. Der Sport biete eine perfekte Schnittmenge aus Wirtschaft, Medien und Politik. Und in dieser kommt es immer wieder zu Fällen von Betrug, Manipulationen und Korruption. Milliardenschwere „Unternehmen“ wie die Fifa, das IOC oder der DFB sind nach Vereinsrecht organisiert. Internationale Anti-Korruptions-Konventionen greifen daher bei ihnen nicht. Und auch die Politik hat es bislang nicht geschafft, gegen das Gekungel im Sport wirksame Maßnahmen zu ergreifen – obwohl Sport jedes Jahr mit Millionensummen aus öffentlichen Haushalten gefördert wird. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ beichtet über „Korruption im Sport“. (Text: 3sat)

  • S01E114 Deutschland zerbröselt

    • February 7, 2014
    • 3sat

    Das reichste Land Europas lässt seine Verkehrswege verfallen. Rund ein Drittel der Autobahnen und Bundesstraßen gilt als Sanierungsfall. Bei Bahn und Binnenschifffahrt sieht es nicht viel besser aus. Deutschlands Infrastruktur lebt von der Substanz. Die Große Koalition will nun mehr Geld für die Erneuerung der Infrastruktur bereitstellen. Aber ist Geld tatsächlich das Hauptproblem? Hält man sich die Kostenexplosionen beim Hauptstadtflughafen, bei Stuttgart 21 und der Elbphilharmonie vor Augen, gewinnt der Bürger leicht den Eindruck, dass es am Geld wohl allein nicht mangeln kann. Braucht es nicht vielmehr eine transparente und faire Kostenberechnung, die solche immensen Teuerungen von öffentlichen Projekten vermeidet? Und lässt sich Deutschlands Infrastruktur ohne Bürgerbeteiligung überhaupt erneuern? Stuttgart 21 scheint das beste Beispiel dafür, dass die Bürger heute mitreden wollen. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ fragt: Was braucht Deutschland, um seine Infrastruktur zukunftsfähig zu machen? (Text: 3sat)

  • S01E115 Irlands Rückkehr?

    • February 14, 2014
    • 3sat

    Irland steht vor der größten Bewährungsprobe seit Jahren. Die grüne Insel konnte Mitte Dezember als erstes EU-Land den europäischen Rettungsschirm wieder verlassen. 2010 hatte Dublin die Rettungshilfen von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds (IWF) angenommen. Der Ausstieg wird in der Eurozone auch als Beweis für das Funktionieren der Rettungsmechanismen gewertet. Seit der Krise 2008 hat die Regierung sieben Sparhaushalte vorgelegt und gilt damit als Vorbild für eisernes Sparen in Europa. Disziplin, die erste Erfolge zeigt: Die Wirtschaft wächst wieder. Firmen wie Facebook, Google und Twitter haben ihrn Sitz in Irland aufgeschlagen. Die Verbraucher konsumieren wieder und selbst die Baubranche boomt. Doch noch immer lastet ein enormer Schuldenberg von 120 Prozent der Wirtschaftsleistung auf dem Land. Und noch immer herrscht im ganzen Land eine relativ hohe Arbeitslosigkeit. Junge Iren verlassen in Scharen die grüne Insel, weil sie sich von der Regierung im Stich gelassen fühlen. Auch die Banken sind nicht über den Berg. Ein Viertel der Kredite in den Bilanzen könnte vom Ausfallen bedroht sein. Der EU-Stresstest für Banken im Frühjahr schwebt wie ein Damokles-Schwert über dem Land. In den kommenden Monaten muss die irische Wirtschaft also beweisen, dass sie sich nicht zu viel zugemutet hat und auf eigenen Beinen stehen kann. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ berichtet über die wirtschaftliche Situation Irlands. (Text: 3sat)

  • S01E116 Banken ohne Regeln?

    • February 28, 2014
    • 3sat

    Banken haben mit ihrer Profitgier weltweit Unheil angerichtet und die Finanzkrise 2008 ausgelöst. Doch hat das Geldgewerbe Lehren daraus gezogen, nachdem Milliarden an Steuergeldern für ihre Rettung ausgegeben worden sind? In Europa leihen die Banken der Wirtschaft immer weniger Kapital trotz Geldschwemme der EZB und Rekordtief bei den Zinsen. Obwohl die Vergabe von Unternehmenskrediten zu den wichtigsten Aufgaben gehört, spekulieren viele Banken lieber an den internationalen Finanzmärkten, wo schnelle Gewinne winken – Renditejagd vor Allgemeinwohl. Jetzt soll die EZB-Chef-Aufseherin Danièle Nouy die 128 größten Geldhäuser der EU das Fürchten lehren. Besonders angeschlagenen Banken in den südeuropäischen Krisenländern drohen harte Auflagen bis hin zur Schließung. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ blickt hinter die Fassaden der europäischen Geldhäuser und der mächtigen EZB in Frankfurt. (Text: 3sat)

  • S01E117 Krise auf der Krim

    • March 7, 2014
    • 3sat

    In der Ukraine eskaliert die Situation, Russland lässt militärisch die Muskeln spie-len. Doch was als innenpolitischer Konflikt begann, hat nun das Potenzial, auch wirtschaftlich globale Kreise zu ziehen – obwohl die Ukraine eine deutlich gerin-gere Wirtschaftskraft als selbst das EU-Sorgenkind Griechenland hat. Während die wirtschaftlichen Verbindungen in den Westen eher gering sind, ist wichtigster Handelspartner der Ukraine traditionell Russland. Kommt es in Folge der Beset-zung der Krim aber zu Sanktionen des Westens gegen Russland, würde das dort die Wirtschaft hart treffen. Kein Land ist so abhängig vom Energieexport wie Russland. Und Russland braucht die Einnahmen aus diesem Wirtschaftssektor, um strukturelle Probleme zu kaschieren. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ berichtet über den Machtkampf auf der Krim. (Text: 3sat)

  • S01E118 Bio mit Barriere

    • March 14, 2014
    • 3sat

    Bio boomt. Zumindest im Supermarktregal. Im Schnitt 81 Euro gab zuletzt jeder Deutsche im Jahr für Biolebensmittel aus. So erfreulich die Nachfrage für die Biobranche auch sein mag – an den Biobauern geht der Boom vorbei. Denn die Zahl der Biobetriebe hält der Nachfrage an der Ladentheke nicht stand. Im Gegenteil: Mehr als 600 Biobauern steigen sogar jährlich aus dem Biolandbau wieder aus. Das liegt vor allem daran, dass die Preise für Bioprodukte stark unter Druck geraten sind, seitdem nach dem Fachhandel auch der normale Einzelhandel sowie Discounter in den Biomarkt eingestiegen sind. Um der Nachfrage nach biologisch erzeugten Produkten Stand halten zu können, kommen immer mehr Importe aus dem Ausland. Während dadurch die Preise für Bioprodukte fallen, steigen gleichzeitig die Kosten für die Anbauflächen. Die Biobauern trifft das besonders hart, denn sie brauchen größere Anbauflächen als die konventionelle Landwirtschaft. Das Wirtschaftsmagazin „makro“ wirft einen Blick auf den wachsenden Markt für Bioprodukte und die Probleme der Biobauern. (Text: 3sat)

  • S01E119 Freihandelsabkommen

    • March 21, 2014
    • 3sat

    Es soll der ganz große Wurf werden: Das Freihandelsabkommen zwischen den USA und Europa. Ein Abkommen, von dem knapp ein Drittel des Welthandels betroffen wäre. Eine transatlantische Vereinbarung, die durch den Wegfall von Handelshemmnissen und Zöllen vieles vereinfachen soll: scheinbar simple Dinge wie einheitliche Autoblinker oder Stromstecker, im Gegenzug aber auch den freien Zugang für gentechnisch veränderten US-Mais ohne besondere Kennzeichnung. Die EU-Kommission erhofft sich einen Schub von 120 Milliarden Euro für die Wirtschaft diesseits des Atlantik, US-Präsident Barack Obama hunderttausende neue Jobs. Kritiker fürchten jedoch die Absenkung von Standards im Verbraucher-, Tier- und Umweltschutz. Und sie prangern die Intransparenz bei den Verhandlungen an. Die EU-Kommission lässt indes keinen Zweifel daran, dass sie das Abkommen mit den USA unbedingt will. Das 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro“ befasst sich diesmal mit dem Thema „Handel ohne Grenzen“. (Text: 3sat)

  • S01E120 Ägypten – Allah und das Wohl der Wirtschaft

    • March 28, 2014
    • 3sat

    Ägypten kommt nicht zur Ruhe. Erst der erzwungene Rücktritt von Staatspräsident Hosni Mubarak, dann der „Putsch“ des Militärs gegen Mohammed Mursi und die Muslimbruderschaft, und nun steht das Land vor unüberwindlich scheinenden wirtschaftlichen Problemen. Mit mehr als 83 Millionen Menschen ist Ägypten der größte und bedeutendste Staat in der arabischen Welt. Doch um zu überleben ist das Land am Nil bis zum heutigen Tag auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen. (Text: ZDF)

  • S01E147 Island – Insel mit Eigensinn

    • December 12, 2014
    • 3sat

    Die Isländer sind ein ganz eigenes Volk. Das hat die kleinste Volkswirtschaft in der OECD während der Finanzkrise 2008 bewiesen. Die Bürger stürmten die Zentralbank und belagerten das Parlament. Die drei größten Banken wurden daraufhin verstaatlicht und Forderungen ausländischer Gläubiger nicht ausgeglichen. Island suchte einen eigenen Weg aus der Krise – und mit Erfolg. Der Bankensektor wurde umgebaut und der Kredit des IWF vorzeitig zurückgezahlt. Der schwache Kurs der Krone lockte mehr Urlauber nach Island und machte den Tourismus zum drittgrößten Devisenbringer des Landes. Auch in der Stromerzeugung gehen die Isländer ihren eigenen Weg und decken den Energiebedarf heute fast zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Und doch bleiben Investitionen aus, Islands Bürger sind überschuldet und internationale Gläubiger müssen irgendwann bedient werden. Die „makro“-Wirtschaftsreportage „Island – Insel mit Eigensinn“ hinterfragt, wohin Islands Eigensinn führt – sechs Jahre nach dem drohenden Staatsbankrott. (Text: 3sat)