Die Fischverkäuferin und Restaurantbesitzerin Rosa Amélia ist in der Küstenregion um Figueira da Foz eine lebende Legende. Von Kindesbeinen an ist die Portugiesin am Meer bei den Fischern – und kämpft heute für deren Rechte. Trotz der Krise laufen die Geschäfte in Rosas Restaurant oder an ihrem Marktstand nicht schlecht – die Fischverkäuferin hat dafür ihre eigenen Strategien entwickelt. „360° – Geo Reportage“ hat durch Rosa einen tiefen Einblick in das Lebensgefühl eines sehr charismatischen Fischweibes erhalten. Knapp zwölf Kilometer südlich von Figueira da Foz liegt die Costa de Lavos. Hier gibt es noch die traditionelle portugiesische Küstenfischerei – die Arte Xávega. Hinter der vorgeschriebenen Viertel-Seemeile werfen die Fischer bei voller Fahrt im Halbkreis ihr Netz aus und holen es mit Hilfe von Traktoren nach kurzer Zeit wieder an Land. Es ist eine schwere und nicht ungefährliche Fangmethode – und vor dem Hintergrund der Bemühungen um Nachhaltigkeit auch keine unumstrittene. Immer mehr geht es darum, den Bestand der Jungfische im Meer zu sichern, die durch die engen Netze, die auf dem Boden schleifen, mitgefangen werden. Das gilt auch für die Trawler-Fischerei, bei der der Beifang unbrauchbarer oder zu kleiner Fische im Fokus steht. Die Menschen dieser Küstenregion leben seit Jahrhunderten vom Fischfang, und in der ohnehin angespannten wirtschaftlichen Lage des Landes brauchen sie ihre Einkünfte mehr denn je. Da kommen die EU-Reformen ungelegen. Rosa Amélia bekommt diesen Konflikt täglich zu spüren, wenn sie vor der Prachtauslage ihres Fischstandes steht. Doch davon lässt sich die quirlige Frau nicht unterkriegen. Und so tanzt und singt sie nicht nur mitten in der Markthalle zu ihren Fado-Liedern, sondern nutzt ihre ungeheuer große Popularität auch bei den Behörden und Politikern, wenn es um die Klärung der Rechte der Fischer geht. „Mein Motto für die Zukunft lautet: Nach vorne schauen, immer weitersegeln, so, wi