All Seasons

Season 1

  • S01E01 1529 - Die Türken vor Wien

    • May 13, 2006
    • Arte

    Es ist das Jahr 1529. Eine gigantische türkische Streitmacht bedroht Wien: Fast 150.000 Mann haben sich Anfang Mai unter der Führung von Suleimann dem Prächtigen in Konstantinopel auf den Weg gemacht. Am 23. September erreichen sie Wien, den "goldenen Apfel" der Christenheit. Wenige Tage später ist die Stadt eingeschlossen: Suleimann fordert Wien zur Kapitulation auf - nur dann würden die Einwohner geschont. Um seiner Drohung größeren Nachdruck zu verleihen, plündern seine Truppen die umliegenden Ortschaften; die dortigen Einwohner werden versklavt oder zu Tode gefoltert. Wien ist auf sich allein gestellt - und die Übermacht ist erdrückend. Nur 20.000 kampferprobte Söldner halten sich in der Stadt auf. Auf ihnen ruht jetzt die ganze Hoffnung der Stadt. Eine über zweiwöchige Belagerung beginnt. Die gefährlichste Waffe der Angreifer: Minen. Heimlich werden Tunnel gegraben, um die Stadtbefestigung zu unterminieren und mit Hilfe von Schwarzpulverladungen zum Einsturz zu bringen. Doch der Plan wird vereitelt. Ein Überläufer macht die türkischen Pläne den Verteidigern offenbar. Jetzt sitzen die Wiener in ihren Kellern, lauschen auf verdächtige Geräusche und graben ebenfalls Tunnel, um die Minen der Türken aufzuspüren und unschädlich zu machen. Werden die osmanischen Mineure entdeckt, kommt es zu heftigen Grabenkämpfen, oftmals Mann gegen Mann. Nur mit knapper Not kann Wien gehalten werden. Am 12. September berät sich Suleimann mit seinen Anführern. Die Versorgungslage ist schlecht, die aufgrund von Regen völlig aufgeweichten Wege erschweren den Nachschub. Noch ein letzter Angriff soll gewagt werden, ehe der Winter einbricht. Am 14. Oktober ist es soweit. Diesmal gelingt es den Türken, eine große Bresche ins Kärtnertor zu schlagen - Wien scheint besiegt. Nur wenige Soldaten sind auf den Festungsmauern verblieben. Doch die Angreifer haben Pech, der Schutt des gesprengten Tores fällt nach außen und macht die Erstürmung unmöglich. Su

  • S01E02 1631 - Das Massaker von Magdeburg

    • May 20, 2006
    • Arte

    20. Mai 1631: Vor Magdeburg lagert das kaiserlich-katholische Heer unter Graf Johann T. von Tilly und seinem Reitergeneral Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim. Für die Bevölkerung bahnt sich eine Katastrophe an, die sich in das Gedächtnis Europas einbrennen sollte und die bis zum ersten Weltkrieg als das Symbol für die Schrecken des Krieges schlechthin galt. Die "Magdeburger Braut" ist bis zum Ersticken umarmt. Den etwa 30.000 Menschen, die in der Stadt eingeschlossen sind, steht ein etwa gleich großes Heer gegenüber: Söldner aus allen Ländern Europas, die seit Jahren nichts anderes mehr kennen, als den Krieg. Sie sind nicht aus Überzeugung oder Frömmigkeit in diesen Glaubenskrieg gezogen, sondern um "Beute zu machen". Den Söldnerheeren folgt ein riesiger Tross - die Frauen und Kinder der Soldaten sowie zahlreiche Händler und Handwerker - und sie alle müssen sich aus der Umgebung versorgen. "Der Krieg ernährt den Krieg" heißt die Regel. Zahlen die besetzten Gebiete keine Kontribution, werden sie zur Plünderung freigegeben. Zurück bleiben zerstörte Landschaften, abgebrannte Höfe und Dörfer. Als Pappenheim in den frühen Morgenstunden dieses 20. Mai losstürmt, stößt er auf erbitterten Widerstand der Magdeburger Bürgerschaft. Einige gießen siedendes Wasser aus den Fenstern in die engen Gassen, andere schießen aus Kellern auf die eindringenden Feinde. Viele Angreifer erliegen dem Steinhagel der wütenden Bevölkerung. Pappenheim - aufgrund seiner vielen Narben auch Schrammenhans genannt - verliert 1000 Mann. Durch den Häuserkampf mit den Zivilisten erbittert, stürmen die kaiserlichen Soldaten die Häuser und metzeln die Zivilisten nieder. Tillys Soldaten laufen Amok und legen Magdeburg in Schutt und Asche. Sie werfen brennende Fackeln durch die Fenster. Bald geht die ganze Stadt in Flammen auf. Tilly zeigt sich davon nicht beeindruckt und erwidert auf das Flehen katholischer Offiziere, die Gräuel zu stoppen nur knapp: "D

  • S01E03 1813 - Die Völkerschlacht bei Leipzig

    • May 27, 2006
    • Arte

    16. Oktober 1813. Unter dem Oberbefehl von Fürst Karl von Schwarzenberg stellt eine Allianz aus Österreichern, Preußen, Russen und Schweden das napoleonische Heer bei Leipzig zur Entscheidungsschlacht. Knapp 500.000 Soldaten sind aufgeboten - und sie verwandeln Leipzig in das gewaltigste Schlachtfeld der Menschheitsgeschichte. Drei Tage lang kann keine der beiden Parteien einen entscheidenden Vorteil erringen. Bald ist der ganze Landstrich ein einziges Museum des Grauens. Überall liegen getötete, geplünderte Soldaten - über 100.000 insgesamt. Normales Leben gibt es nicht mehr in der Stadt. Die Lebensmittelversorgung kommt ins Stocken. In den Kirchen liegen die Verwundeten. Tag und Nacht sind die Ärzte in den Behelfslazaretten im Einsatz; sie amputieren pausenlos, doch für viele Verwundete kommt jede Hilfe zu spät. Am Ende des dritten Tages gelingt es den Alliierten endlich, Napoleon in der Stadt einzuschnüren, seine Lage wird hoffnungslos. Noch in der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober gibt er den Befehl zum Rückzug. Zum ersten Mal in seinem Leben ist es Napoleon nicht gelungen, eine Schlacht, in der er selber den Oberbefehl führte, für sich zu entschieden. Im Schutz der Dunkelheit macht sich das französische Heer auf die Flucht. Die Völkerschlacht hat Weltgeschichte geschrieben. Napoleons Niederlage in Leipzig war der Anfang vom Ende seines Weltreiches. Im Jahr zuvor hatte er mit seiner gewaltigen Armee noch Moskau besetzt, ein halbes Jahr später war er nur noch ein Verbannter auf der Insel Elba mit einer Ehrengarde von nicht mehr als 800 Mann. Fast 200 Jahre später wird Johann Daniel Ahlemann, der Totengräber des Leipziger Südfriedhofs zum Chronisten von Napoleons erster Niederlage in der bis dahin größten Schlacht der Menschheitsgeschichte: Überall in den Straßen biwakieren hungernde Soldaten; in den Lazaretten wird im Akkord amputiert; Seuchen breiten sich aus. Ein Jahr braucht die Stadt, um sich von den Schreck

  • S01E04 1870 - Die Entscheidung von Sedan

    • June 3, 2006
    • Arte

    September 1870. Vier Uhr früh. Im Schutze der Dunkelheit überqueren deutsche Truppen die Maas. Die ganze Nacht haben Pioniere heimlich eine Pontonbrücke gebaut. Es gilt, die französische Zweite Armee, die sich auf einen Ruhetag freut, zu überrumpeln. Ziel des Angriffs: Der kleine Ort Bazeilles in den Ardennen. Bazeilles scheint zu schlafen, doch die Franzosen sind gewarnt. Überall in den Häusern liegen Scharfschützen, Elitesoldaten der französischen Kolonialtruppen. Bis zur letzten Patrone sollen sie die Stadt verteidigen, denn wenn Bazeilles fällt, sitzt die französische Hauptstreitmacht, die sich wenige Kilometer nordwestlich in Sedan verschanzt hat, in der Falle - von Süden, Westen und Osten eingekesselt von zwei deutschen Armeen, im Norden nur die belgische Grenze. Um fünf Uhr früh beginnt der Kampf um die kleine Stadt. Von allen Seiten, vor allem aus den Fenstern der oberen Stockwerke werden die vorrückenden deutschen Soldaten beschossen. Eine klare Frontlinie gibt es nicht. Bald ist es ein Kampf Straße um Straße, Haus um Haus. Einwohner beginnen sich an den Kämpfen zu beteiligen. Rücksichtslos gehen die Deutschen vor und erschießen in ihrer Erbitterung diejenigen Zivilisten, die mit Gewehr angetroffen werden. Bazeilles erlebt ein Massaker. Es ergeht der Befehl, die Wohnhäuser anzuzünden. Stunden später ist Bazeilles nur noch ein rauchendes Trümmerfeld. Während der Straßenkampf in Bazeilles noch tobt, geht die Schlacht an anderen Orten erst richtig los. Mit starkem Artilleriefeuer von allen Seiten wird die Stadt Sedan, in der sich der Hauptteil der französischen Armee verschanzt hat, unter Beschuss genommen. Die deutsche Armee, ausgerüstet mit über 400 modernen Gussstahlkanonen der Firma Krupp, spielt hier ihre ganze Überlegenheit aus. Die mit Aufschlagzündern versehenen Geschosse explodieren beim Auftreffen und lösen Panik unter den Franzosen aus. Bei dem Versuch, zu fliehen, verkeilen sich Flüchtlingswagen und Kanone